Нохчийн дешар
Жайна арахаьцна 1864-чу шарахь
Нохчийн мотт теллина шира жайна
Куьгаца схьайазийна ду ас хӏара жайна кху манусктрипт тӏера (Text extracted by Hand from this manuscript):
VORWORT, PHONOLOGIE, MORPHOLOGIE, SYNTAX, SPRACHPROBEN, WÖRTERBUCH
MÉMOIRES
De
L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, VIIᴮ SERIE.
Tome VII, N° 5.
TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN.
Von
A. Schiefner,
Mitgliede der Akademie.
Gelesen den 16. Oktober 1863.
St.-PETERSBURG, 1864.
Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften:
in St. Petersburg in Riga in Leipzig
Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss.
Preis: 65 Kop. = 22 Ngr.
Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.
Im Februar 1864. K. Vesselofski, beständiger Secretär.
Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.
VORWORT
Als ich im Jahre 1856 meinen Versuch über die Thusch-Sprache herausgab, standen mir nur sehr unbedeutende Materialien für das Tschetschenzische zu Gebot, so dass ich durchaus nicht im Stande war, ein auch nur einigermassen befriedigendes Resultat über das Verhältniss beider Sprachen zu einander zu gewinnen. Natürlich konnte ein solches nur durch eine sorgfältige und von geschickter Hand ausgeführte Beschreibung der lautlichen und grammatischen Eigenthümlichkeiten des Tschetschenzischen herbeigeführt werden. Eine solche Arbeit ist nun aber durch den Herrn Generalmajor Baron Peter v. Uslar, dem wir auch die erste gründliche Kunde über das Abchasische verdanken, mit einem seltenen Talent und noch seltenerer Ausdauer ausgeführt worden. Das Ergebnis seiner Forschungen hat Baron Uslar in einem von ihm selbst geschriebenen und auf lithographischem Wege vervielfältigten Quartbande von 416 Seiten niedergelegt, und zwar ausser den lautlichen und grammatischen Besonderheiten (S. 1 — 204) mehrere interessante Originaltexte nebst grammatischen Erläuterungen (bis S. 268) und endlich auch ein reichhaltiges Wörterverzeichniss aufgezeichnet. Letzteres ist um so dankeswerther, als wir sowohl beim Nomen die einzelnen Abweichungen der Casusbildung als auch beim Verbum die verschiedenen abgeleiteten Formen mit grösstmöglichster Genauigkeit angegeben finden; ausserdem sind aber bei den einzelnen Wörtern fortwährende Hinweisungen auf die Paragraphe des grammatischen Theils der Arbeit hinzugefügt. Ich brauche wohl nicht erst zu bemerken, welcher Genuss mir durch die Vergleichung des neugewonnenen Sprachgebiets mit dem mir geläufigen des Thusch zu Theil geworden ist; er musste um so grösser sein, als die durch die Vergleichung gewonnenen Resultate auch für die allgemeine Sprachwissenschaft von dem grössten Interesse sind. Ich habe dieselben mit Zugrundelegung meines Versuchs über die Thuschsprache in vorliegender Arbeit auseinanderzusetzen versucht, zugleich aber auch dafür Sorge getragen, dass diejenigen, welchen die in russischer Sprache abgefasste Originalarbeit des Barons Uslar unzugänglich ist, mit dem Wesentlichsten ihres Inhalts bekannt gemacht werden.
In Betreff der Benennung beider Sprachen muss vor der Hand eine von Baron Uslar gemachte Bemerkung beachtet werden. Ich habe in meiner früheren Arbeit die Thusch-Sprache als «khistische Mundart» bezeichnet. Nun ist aber dieser Name daher entstanden, dass die Georgier die ihnen benachbarten Tschetschenzen Khisten nennen, während die Kumüken sie mit dem auch schon durch Güldenstädt und Klaproth bekannt gewordenen Namen «Mizdshegen» bezeichnen und bei den Kabardinern dafür die Benennung Scheschen, bei den Osseten aber Tsatsan eintritt. Da es seine Schwierigkeiten hat, den einheimischen Namen der Tschetschenzen, nämlich Nachtschuoi oder Nachtschii (im Sing. Nachtschuo) statt des bisher geläufigen anzuwenden, so wollen wir trotz mancher früher erhobener Einwendungen auch den Namen der Thusch-Sprache, wenn diese auch nur von dem Stamme der Bacbi (Sing. Bacow, s. m. Versuch S. 79) gesprochen wird, beibehalten und nach dem Vorgange Baron Uslar’s das Thusch und das Tschetschenzische als eine ursprünglich identische, aber im Laufe der Zeit unter dem Einflusse verschiedener fremder Elemente verschieden gestaltete Sprache betrachten. Über die geographischen Gränzen des Tschetschenzischen wagt Baron Uslar nichts Entscheidendes zu behaupten. Nordöstlich stossen die Tschetschenzen an die Kumüken und schon nördlich von dem Katschkalykow’schen Höhenzuge stösst man auf ein Gemisch von Kumüken und Tschetschenzen. Als östliche Gränzlinie scheint der Aktasch zu dienen, als südöstliche und südliche der Sulak und der Andische Koisu; in dem auf den Höhen des Tschanty-Argun belegenen Dorfe Schatil hört das Tschetschenzische bereits auf und in dem oberen Becken des Alazani sowie um die Quellen des Andischen Koisu wohnen die Thusch oder Bacbi.
Was die Bezeichnung der Laute anbetrifft, so habe ich, wie dies in § 1 der vorliegenden Arbeit ausgesprochen ist, das von mir schon im Versuch über die Thusch-Sprache in Anwendung gebrachte Alphabet beibehalten. Ich hatte dasselbe auf Grundlage von Sjögren’s Auffassung des georgischen Alphabets, mit welchem meine Thuschmaterialien niedergeschrieben waren, vermittelst der in den Castrén’schen Werken in Anwendung gebrachten Schriftzeichen entworfen, und habe dasselbe sowohl in meinem Versuch über die Sprache der Uden als auch in den kleineren Aufsätzen über das Ossetische beibehalten. Wenn wir aber nun in der vor kurzem erschienenen zweiten Ausgabe des Standard Alphabets von Lepsius (London und Berlin 1863) S. 251 die georgischen Buchstaben ქ, თ und ფ, welche wir durch k̔, t̔ und p̔ transcribirt haben, durch k, t und p bezeichnet finden, dagegen aber die Buchstaben კ, ტ und პ, welche wir durch k, t und p ausgedrückt haben, durch k’, t’ und p’ wiedergegeben werden, so könnten wir uns leicht hineinfinden, zumal da k’ und t’ die Geltung haben, welche Rosen in seiner Ossetischen Sprachlehre S. 3 dem k und ṭ zuweist und die auch in meinem Versuch über das Awarische S. 5 angenommen worden ist. Im völligen Widerspruch damit ist aber das S. 253 befindliche Verzeichniss der Thuschlaute, das auch durch die S. 315 mitgetheilte Nachschrift noch nichts an Klarheit gewonnen hat. Ich halte es demnach für meine Pflicht, eine Tafel mitzutheilen, welche neben meiner Transcription der tschetschenzischen und Thusch-Consonanten eine Berichtigung der Lepsius’-schen Übersicht und auch noch die von Baron Uslar zum Besten der Tschetschenzen erfundenen Schriftzeichen darbietet[1].
Thusch. Schiefner. | Tschetsch. Lepsius | Tschetsch. Uslar. | Georgisch. |
---|---|---|---|
q |
q |
q |
ყ |
x̣ |
q’ |
Ჴ |
|
ḥ |
ẋ |
x̓ |
|
k |
k’ |
ӄ |
კ |
k̔ |
k |
k |
ქ |
x |
x |
х |
ხ |
g |
g |
g |
გ |
g̔ |
ɣ |
ҕ |
ღ |
c̔ |
č |
ч |
ჩ |
c̣̔ |
č’ |
ჭ |
ჭ |
c |
ц |
ც |
|
c̣ |
წ |
წ |
|
ʒ̔ |
ǰ |
ჯ |
ჯ |
ʒ |
ძ |
||
s̔ |
š |
ш |
შ |
s |
s |
с |
ს |
z̔ |
ž |
ж |
ჟ |
z |
z |
з |
ზ |
t |
t’ |
ꚋ |
ტ |
t̔ |
t |
т |
თ |
d |
d |
d |
დ |
n |
n |
н |
ნ |
p |
p’ |
ҧ |
პ |
p̔ |
p |
п |
ფ |
b |
b |
б |
ბ |
m |
m |
м |
მ |
j |
j |
j |
|
r |
r |
р |
რ |
l |
l |
л |
ლ |
l͓ |
ʽl |
||
w |
w |
в |
ვ |
Wie bereits in § 1 bemerkt worden ist, fehlt dem Thusch der Nasal ŋ, welchen Uslar durch ӊ ausdrückt, dagegen vermisst man bei Uslar ein Zeichen für ʒ (ძ), welches in manchen tschetschenzischen Wörtern statt des z gehört wird. Für das Ain, welches ich in dem Versuch über die Thusch-Sprache durch ’ ausgedrückt habe, nach Lepsius aber durch ꜣ zu bezeichnen wäre, hat Baron Uslar ein aus dem lateinischen h gebildetes Zeichen. Ausdrücklich muss ich aber hier bemerken, dass ich es in meinem ausführlichen Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien durch ein besonderes Missgeschick unterlassen habe, zu bemerken, dass ich in jenem Bericht die Zeichen k̔, t̔ und p̔ nicht in der Geltung der georgischen ქ, თ und ფ, sondern der von Lepsius durch k’, t’ und p’ und von Uslar durch ӄ, ꚋ und ҧ wiedergegebenen Laute angewandt habe. Ich hätte freilich besser daran gethan, wenn ich die in meinem Versuch über das Awarische befolgte Bezeichnungsweise vorgezogen hätte. Eine Abweichung, die ich mir bereits in dem Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien von dessen Schreibweise erlaubt habe, besteht darin, dass ich bei Diphthongen nicht j, sondern i im Auslaut gebraucht habe. Nicht unerwähnt darf ich lassen, dass ich der Gleichförmigkeit wegen und um die Vergleichung mit dem Thusch zu erleichtern, xk, sk, st, sp statt xk̔, sk̔, st̔, sp̔ geschrieben habe; bei den Thuschwörtern war auf Grundlage der mir vorliegenden Texte keine andere Schreibart zulässig. Ob ich aber im Thusch recht gehandelt habe, indem ich bei unmittelbar nachfolgendem ḥ statt k̔, t̔ und p̔ stets k, t und p setzte, vermag ich nicht endgültig zu entscheiden, glaube aber, dass wir dem Ohr der Eingebornen, welche in solchen Fällen ქ, თ und ფ schreiben, Rechnung tragen müssen.
Was die Auffassung der einzelnen Laute anbelangt, so habe ich bereits in dem Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien darauf hingewiesen, wie zweckmässig sein Verfahren sei zur Feststellung der einzelnen, dem Ohr des Europäers nicht vernehmbaren Lautnüancen das Ohr der Eingebornen entscheiden zu lassen. Beim Tschetschenzischen hat Baron Uslar, wie es scheint, sich die gebildetsten Individuen ausgesucht, deren er mehrere versammelte, um in zweifelhaften Fällen eine Vereinbarung rücksichtlich der Rechtschreibung herbeizuführen. Allein so dankenswerth eine solche Maassregel ist, so schützt sie nicht ganz vor Fehlgriffen und sind die Individuen aus verschiedenen Gegenden, deren jede einzelne kleine mundartliche Verschiedenheiten darbietet, so kann es leicht kommen, dass wir beim Streben, die Orthographie eines Wortes für den praktischen Gebrauch festzustellen, der Kunde über die einzelnen Lautnüancen, wie sie in den verschiedenen Mundarten auftreten, verlustig gehen. So erwähnte ich schon oben, dass der Laut ʒ, der neben z mundartlich vorkommt, in dem Alphabet des Barons Uslar und auch in dem von dem Eingebornen Qedi Dosow verfassten Buche[2] fehlt. Auch in Betreff der Vocale habe ich Gelegenheit gehabt, wahrzunehmen, dass wenigstens in der Mundart des von mir hier zu Rathe gezogenen eingeborenen Tschetschenzen Girei Mudarow aus dem Dorfe Ataga am Argun, unweit des Forts Wosdwishenskoje, sich bereits ein deutlich hörbares ü entwickelt hat, z. B. in den Wörtern nür, der Sattel, t̔üri, das Märchen, lüstiŋ, dicht, wofür nach den Uslar’schen Aufzeichnungen ui beibehalten worden ist; ferner spricht mein Gewährsmann bioru statt biêru, die Schlucht, bioxuŋ statt biêxuŋ, schlecht. Eine fernere Abweichung, die ich wahrgenommen habe, besteht darin, dass das stammhafte a hin und wieder von Baron Uslar bei nachfolgendem u unverändert gelassen wird, während ich es zu o assimilirt hörte; z. B. maz̔, der Bart, Gen. maz̔uŋ (moz̔uŋ), qaru (qoru), der Hagel. Wer übrigens die Schwierigkeiten kennt, welche es hat, bisher schriftlich noch nicht fixirte Laute und Wörter aufzuzeichnen, wird leicht ermessen können, dass es auch bei der angestrengtesten Aufmerksamkeit nicht an grösseren oder kleineren Missgriffen fehlen kann. Dasselbe gilt in gleichem Maasse von der Erforschung der einzelnen Punkte der Formenlehre.
Was die Eigenthümlichkeiten betrifft, welche wir im Tschetschenzischen dem Thusch gegenüber wahrnehmen, so sind es vornehmlich drei Punkte, welche wir zwar in nachstehender Abhandlung besprochen haben, aber welche wir hier noch besonders hervorheben müssen, da wir einzelne Erscheinungen nachträglich wahrgenommen haben. Diese Punkte sind: die Assimilation der Vocale, die Consonantenverdoppelung und die Consonantenversetzung. In Betreff der Assimilation habe ich § 16 auf die mehrfach in der Flexion auftretende Assimilirung der Affixvocale aufmerksam gemacht. Es ist noch hinzuzufügen, dass, wie wir aus § 75 ersehen, die Elativendung xiŋ in xaŋ umschlagen kann, z. B. lâmanaxaŋ, und wie wir § 78 bemerkt haben, findet sich auch eine Umgestaltung der Caritivendung ziŋ zu zaŋ. Hieran schliesst sich auch die Assimilation des Vocals in der Comitativendung ciŋ, welche ich im Munde meines Gewährsmannes zu caŋ werden hörte und in einem mir von ihm mitgetheilten Liede findet sich sogar cuŋ in dem Worte bierducuŋ, mit dem Ufer, das Ufer entlang. Unter dem Einflusse dieser Assimilation wird auch bei einigen Zeitwörtern die Infinitivendung ar (§ 133, vergl. §§ 35, 42) durch vorhergehendes i zu er umgestaltet; z. B. x̣ier, erreichen, lier, sprechen, dier, tödten, t̔iger, gehorchen, t̔ies̔er, glauben. Hinsichtlich der in § 15 besprochenen rückwärtswirkenden Assimilation ist ausser der schon dort berührten Anlehnung an das Awarische auch noch eine ähnliche Erscheinung in der ossetischen Pluralbildung, z. B. bälas, Pl. bälast̔ä, mükkâg, Pl. mükkâgt̔ä, s. Sjögren, Osset. Sprachlehre S. 41 und meine Bemerkungen zu den Ossetischen Texten (Bull. de l’Acad.d. Sc. T. VI, S. 488 = Mélanges asiatiques T. V, S. 4). Bei dieser Gelegenheit bemerke ich, dass eine ähnliche Assimilation auch in den neueren mongolischen Mundarten vorkommt. Wir finden nämlich den altmongolischen Wörtern c̔isun, das Blut, nigụl, die Sünde, temụr, das Eisen, mixa, das Fleisch, und s̔ira, gelb, gegenüber in den burjätischen Mundarten jetzt c̔uhun, c̔oso, kalm. cusun, nụgụl, tụmụr, maxa und s̔ara, und als Beispiele vorwärtswirkender Assimilation dienen olan — olon, viel, xola — xolo, weit, dụrben — dụrbön (kalmük. dörbön); vergleiche meine Bemerkungen in dem Vorwort zu Castrén’s burjatischer Sprachlehre S. 8, Bobrownikow in seiner mongolisch-kalmükischen Sprachlehre, Kasan 1859, §§ 51—59, und Böhtlingk, Jakutische Grammatik S. 10. — Die Consonantenverdoppelung, welche ich § 29 behandelt habe, umfasst auch noch mehr Fälle. Bei der Plural- und Casusbildung finden wir sie ausser den angeführten Fällen auch noch 1) bei den auf t̔ auslautenden Wörtern, z. B. but̔, der Mond, Pl. bet̔t̔inis̔, muot̔, die Zunge, G. met̔t̔iŋ, Pl. N. met̔t̔inis̔, xat̔, der Schmutz, Gen. xat̔t̔uŋ, jat̔, die Kuh, Gen. êt̔t̔iŋ; 2) bei der Bildung des Aequativs (§ 73); von den dahingehörenden Fällen hebe ich aus den unten mitgetheilten Texten folgende Aequativformen des Infinitivs (vergl. § 33) hervor: S. 43 suôna i ’illuŋ c̔uoŋkar ca t̔uoxxal dik̔iŋ dinac̔u, da du mir wohl gethan hast vermöge des Nichtschwenkens dieses liegenden Schwertes; S. 45 ca wallal c̔auwnis̔, Wunden, an denen man nicht stirbt, Nichtsterbewunden, ca wissac̔auw, eine Wunde , welche nicht zu bleiben nöthigt, Nichtbleibewunde; dann sehen wir aber Verdoppelung auch bei dem unbestimmten Pronomen, z. B. derrig, alles, humma, was immer (§ 105) und in einer Anzahl von Adverbien, z. B. gut̔t̔ur, stets, xaddaniê, auf immer, naggaḥ, bisweilen, mellis̔i, nach und nach, duiḥḥir, zuerst. Wie es scheint, ist eine solche Verdoppelung hinreichend, um etwas besonders hervorzuheben; z. B. izze’, nur er. Wie wir §§ 29, 3 und 112 und auch aus dem oben soeben Angeführten ersehen, sind namentlich sowohl Nominal- als Verbalstämme, welche auf t̔ ausgehen, der Verdoppelung sehr geneigt; daran schliesst sich it̔t̔alg̔ung, der zehnte, von it̔, zehn. — In Betreff der in § 24 besprochenen Consonantenversetzung hätte ich nichts wesentliches hinzuzufügen und kann wegen der Häufigkeit der Fälle auf das Wörterverzeichniss verweisen. Besonders wollte ich nur das Wort sermik̔, der Drache, besprechen, welches mir als Corruption des Persischen سيمرغ zu erklären scheint, wie es denn auch nach Klaproth (Abh. über die Sprache und Schrift der Uiguren, S. 15) in der Form simrucha bei den Uiguren vorkommt, welchen letzten Nachweis ich Hrn. Dr. Ferdinand Justi in Marburg verdanke.
Zu § 33 habe ich noch eine Eigenthümlichkeit des Tschetschenzischen dem Thusch gegenüber hervorzuheben. Es finden sich nämlich mehrere Wörter, welche im Thusch im Auslaut des Stammes einen Guttural darbieten, während im Tschetschenzischen ein Zischlaut auftritt; z. B. ḥak — ḥaz̔, die Stirn, kḥak — kaz̔a, die Ferse, t̔ḥak̔ — t̔âc̔a, die Spur, kḥek̔i, fertig, kiêc̔dar, bereiten.
Bei der Besprechung der Nominalbildung habe ich § 35 die Endung ar in x̣âllar, das Laib, mit maz̔dar, das im Thusch Maisbrot bezeichnet, verglichen; es hat aber vielmehr x̣allar im Thusch die Bedeutung «Essen», und es ist das Wort ebenso ein Nomen verbale, wie das danebengenannte aḥar sowohl «das Mahlen» als auch «das Mehl» und ḥax̣ar sowohl «das Streichen» als auch «Talg» bezeichnet. Unerwähnt habe ich in dem genannten Paragraph diejenigen Nomina abstracta gelassen, welche auf uo ausgehen und welchen im Thusch die Endung ol gegenübersteht, so dass wir den Ausfall des Endconsonanten l, den wir auch schon § 25 berührt haben, nochmals treffen; dahin gehören z. B. xarcuo (th. xarcol), die Lüge, c̣̔âg̔uo (th. c̣̔âg̔ol), die Festigkeit, sixuo, die Eile, s̔ieluo, die Kälte, sirluo, das Licht.
Was die zur Bezeichnung der einzelnen Kategorien gebräuchlichen Anlautsbuchstaben (§ 39 f.) betrifft, so wird es interessant sein, dem Thusch und Tschetschenzischen gegenüber einen Blick auf die in den benachbarten Sprachen vorkommenden entsprechenden Erscheinungen zu werfen. Während das Awarische für das männliche Geschlecht belebter Wesen w, für das weibliche Geschlecht derselben j, für alle andern Gegenstände b, im Plural aber ohne allen Unterschied r darbietet (s. m. Versuch über das Awarische § 115), ersehen wir aus dem kurzen Bericht des Barons Uslar über die Artschi-Sprache (Bulletin de l’Académie des Sciences, T. VII, p. 99), dass im Singular für das männliche Geschlecht vernünftiger Wesen w, für das weibliche desselben d, für belebte aber unvernünftige Wesen b, für leblose Gegenstände i, im Plural aber b für vernünftige, i für unvernünftige Wesen und leblose Gegenstände eintritt, bei den Verbalformen aber u in w, d in r übergehen kann. Im Kasikumükischen scheinen u, d und b alle Kategorien auszudrücken. Genaueres erfahren wir jedoch sowohl über diese wie über andere verwandte Sprachen durch die fortgesetzten Forschungen des Barons Uslar.
Von den zur Pluralbildung verwandten Endungen ist die Endung mus̔ (§ 57) insofern merkwürdig, als sie an die udischen Pluralendungen mux (s. meinen Versuch § 43) und mur (ebendaselbst § 45) erinnert, aber auch mit demselben Anlaut im Kalmükischen die Pluralendung mût auftritt, z. B. germût, die Häuser, nôrmût, die Seen, g̔almût, die Feuer; vergl. Bobrownikow a. a. O. § 161.
Die auf die grammatischen Bemerkungen folgenden Texte sind sowohl dem von Qedi Dosow verfassten und oben schon besprochenen Büchlein, als auch der Arbeit des Barons Uslar entnommen; ersterer Quelle gehören namentlich die fünf ersten Stücke an. Doch sind auch die beiden im 4. Stücke mitgetheilten Sprüche Schamil’s, so wie von den Sprüchwörtern Nro. 10 — 13 von Baron Uslar in seiner Arbeit mit aufgenommen und commentirt worden. Dasselbe gilt von Stück VI und VII, welche auch im Büchlein Qedi Dosow’s abgedruckt sind. Das unter Nro. X mitgetheilte Lied ist zuerst von Herrn Hofrath Adolph Berger zu Tiflis aufgezeichnet, und in russischer Übersetzung von ihm in seinem 1859 zu Tiflis erschienenen Werke «Чечня и чеченцы», S. 129, so wie auch in Gille’s «Lettres sur le Caucase», p. 138 in französischer Übersetzung mitgetheilt worden. Sowohl diesem Liede als auch den unter Nro. VIII und IX mitgetheilten hat Baron Uslar einen die einzelnen Wörter und Formen erläuternden Commentar beigegeben.
Das Wörterbuch habe ich so eingerichtet, dass ich der in meinem Versuch über die Thuschsprache eingehaltenen Ordnung der einzelnen Buchstaben gefolgt bin. Eine Abweichung, die ich mir ausserdem von dem von Baron Uslar befolgten System des Wörterbuchs erlaubt habe, besteht darin, dass ich so ziemlich alle Wörter (nicht allein Verba, sondern auch Substantiva und Adjectiva), welche einen beweglichen Anlautsconsonanten haben, unter dem Buchstaben d angeführt und den beweglichen Anlaut durch die Schrift ausgezeichnet habe, indem ich d statt d setze. Baron Uslar hat es vorgezogen, diese Wörter mit Fortlassung des Anlautsconsonanten unter den einzelnen, dem Anlautsconsonanten zunächst folgenden Vocalen aufzuzählen. Ich habe den einzelnen tschetschenzischen Wörtern, wenn sie mit den mir bekannten Thuschwörtern völlig gleichlautend sind, ein Sternchen beigefügt; findet sich aber ein solches Sternchen bei den in Parenthese des Vergleichs wegen angeführten Thuschwörtern, so bedeutet dies, dass mir dieses Wort aus handschriftlichen Quellen, die mir nach Veröffentlichung meines Versuchs über die Thuschsprache durch die Güte des obengenannten Herrn Adolph Berger zugekommen waren, bekannt geworden ist. Ebenfalls der Gefälligkeit des Herrn Berger verdanke ich ein ziemlich umfangreiches tschetschenzisches Wörterverzeichniss, in welchem das Russische voransteht. Obwohl letzteres sehr häufig missverstanden worden ist und auch die Orthographie des Tschetschenzischen viel zu wünschen übrig lässt, ist mir das Verzeichniss doch, nachdem ich manches für meine Zwecke Dienliche daraus geschöpft und mit meinem tschetschenzischen Gewährsmanne hieselbst berichtigt hatte, von vielfachem Nutzen gewesen. Ich habe deshalb auch nicht ermangelt, aus dieser Quelle das Wörterbuch zu bereichern. Was die Fremdwörter anbelangt, so habe ich denselben nur dann die in den fremden Sprachen vorkommenden Formen beigefügt, wenn sie nicht schon in meinem Versuch über die Thuschsprache verzeichnet waren. Hauptsächlich kommen in Betracht persische (p.), arabische (a.), türkische und tatarische (t.) Wörter, namentlich in der kumükischen (k.) Mundart, hin und wieder auch Wörter aus den zunächst liegenden kaukasischen Sprachen, namentlich aus dem Awarischen, das Baron Uslar als den bisher bekannten Repräsentanten der Ma’arul-Sprachen (s. Bulletin de l’Académie des Sciences, T. VII, Sp. 98 f.) bezeichnet wissen möchte, aus dem Ossetischen, aus dem Georgischen und aus dem Udischen. Sehr gern hätte ich noch das Inguschische in den Bereich meiner Untersuchungen gezogen, allein erst als ich mit dem Drucke der vorliegenden Arbeit fast zu Ende gekommen war, hatte ich Gelegenheit, von der Anwesenheit einiger Inguschen hieselbst Nachricht zu erhalten. Einem derselben habe ich einige Wörter abgefragt und dieselben auch meinem Wörterbuch einverleibt.
§ 1. Die im Tschetschenzischen vorkommenden Laute fallen zum grössten Theil mit den in der Thusch-Sprache von mir wahrgenommenen zusammen; es fehlt unter ihnen jedoch der dem Thusch eigenthümliche Mischlaut l͓, dagegen aber ist dem Thusch der sowohl im In- als Auslaut tschetschenzischer Wörter hörbare leichte Nasal ŋ, welcher flüchtiger ist als das französische nasale n, durchaus fremd. Statt des im Thusch nach Consonanten auftretenden ḥ finden wir im Tschetschenzischen das Ain (ع) welches ich durch den Spiritus lenis (’) bezeichne.
§ 2. Obwohl die Zahl der Vocale in beiden Sprachen dieselbe ist, so ist doch das Auftreten derselben im Tschetschenzischen sehr eigenthümlich. Es kommen namentlich lange Vocale vor, von denen ich im Thusch keine Spur wahrgenommen habe, und zwar nicht nur einfach, sondern auch in Diphthongen, z. B. iê, uê, uô.
§ 3. Die in tschetschenzischen Texten von mir wahrgenommenen Vocalgruppen sind:
- aa, ii, uu;
- ie, iê, ue, uê;
- ai, ei, ui;
- uo, uô;
- eu, iu, ou;
- ferner iea, uoa, uei, uoi, ieo;
ja man findet sogar Wörter, wie
- huouô, durch die Kugel,
- hueiê, zu der Kugel, von huoa.
§ 4. Von den Diphthongen sind namentlich ie und uo zu beachten, da diese statt des im Thusch gewöhnlichen einfachen e und o eintreten, z. B.
- iêcar (Th. ecar), nehmen,
- ies̔ar (Th. es̔ar), nachstehen,
- bieŋ (Th. be’), das Nest,
- gierz (Th. gerc̣), die Waffe,
- dieg̔ (Th. deg̔), der Leib,
- ʒ̔iêruo (Th. z̔ero), die Wittwe;
- suo (Th. so), ich,
- muoz (Th. moc̣), der Honig,
- duog (Th. dok), das Herz,
- k̔uort̔a (Th. k̔ort̔), der Kopf,
- wuorh (Th. worl͓), sieben,
- stuom (Th. som), die Frucht.
§ 5. Wie im Thusch eine Anzahl von Diphthongen durch Vocalversetzung entsteht, so ist im Tschetschenzischen häufig ui auf die Weise entstanden, dass das i der Endsilbe dem Wurzelvocal u, welcher dem Umlaut widersteht, beigefügt wird, so dass die Wörter ein fast zendartiges Aussehen haben (vergl. Schleicher, Compendium der vergl. Grammatik, § 26); z. B.
- buŋ, das Zelt, G. buiniŋ,
- qu, der Dieb, G. quiniŋ,
- ʒ̔uz̔, das Alphabet, G. ʒ̔uiz̔iŋ,
- zud, die Hündin, G. zuidiŋ,
- mus̔, das Seil, G. muis̔iŋ;
- c̔u, innen, c̔uiri, von innen (§ 143);
- duzar, füllen, Imperf. duiziŋ,
- dûlar, anstrengen, Imperf. duiliŋ (§ 111).
In einigen Wörtern ist der Diphthong ui jedoch alten Ursprungs; z. B.
- t̔uixi (Th. t̔uix), das Salz,
- buîsi (Th. buisu), die Nacht.
§ 6. Hieran reiht sich eine merkwürdige Anomalie in der Flexion des Wortes nuc, der Bräutigam (vergl. nuskul, die Braut), im Gen. neuciŋ, Pl. N. neucirii.
§ 7. Hin und wieder tritt uns im Tschetschenzischen ein Diphthong uô entgegen, wo das Thusch ein w darbietet; z. B.
- daguô, durch das Herz (duog), im Th. dakw;
- nêquô von niq, der Weg, im Th. naqw,
- c̣aruô von c̣e, der Name, im Th. c̣arw;
- das̔uô von duos̔, das Wort, im Th. das̔w.
Ähnlich sind auch
- erzau (Th. arc̣iw), der Adler,
- Iuo (Th. law), der Schnee entstanden.
Durch Ausfall von w aber sind wohl
- lier (Th. lewar), sprechen,
- wier (Th. wḥewar), tödten, zu erklären.
§ 8. Eine Diphthongbildung findet ferner statt, indem das Tschetschenzische statt des im Thusch gebräuchlichen b zur Bildung von Pluralitätsverben u verwendet (§ 110); z. B. ḥausar (Th. ḥabsar). Ähnlicher Weise ist auch t̔xausu, diese Nacht, aus dem Thusch t̔xa, heute, und buisu (Tsch. buîsi), Nacht, zu erklären. Vielleicht sind auch uaḥa, hinunter, und das Awarische bexe, unten, in gewissem Zusammenhang.
§ 9. Ähnlich entsteht der Diphthong iê, wenn das anlautende g des Allativsuffixes ge schwindet, z. B. âmaliê statt âmalge, von âmal, Character, Gewohnheit.
§ 10. Ist der Wurzelvocal a, so findet keine Diphthongbildung statt, sondern bei nachfolgendem i wird a zu e assimilirt; wir finden diese Erscheinung sowohl dem Thusch gegenüber als auch in der Flexion der tschetschenzischen Wörter; z. B.
1)
- kezi (Th. kac̣), der Welp,
- êsi (Th. ase), das Kalb,
- leḥi (Th. laḥ), die Schlange,
- nexc̔i (Th. nac̔x), der Käse,
- pêriskiŋ (Th. parask), der Freitag,
- b’erig (Th. bḥark), das Auge;
- lerig (Th. lark), das Ohr,
- cerig (Th. cark), der Zahn.
2)
- ga, der Zweig, G. gêni(ŋ), Pl. gênis̔;
- was̔a, der Bruder, G. wes̔îŋ,
- balda, die Lippe, G. beldiŋ;
- p̔xa, die Ader, G. p̔xêniŋ, Pl. p̔xênis̔;
- wadar, laufen, Imperfect. wediŋ;
- walar, sterben, Imperfect. weliŋ;
- âlar, sagen, Imperfect. êliŋ (§ 111)
§ 11. Folgt aber ein u, so kann
1) wie im Thusch Diphthongbildung stattfinden, z. B. souw (Th. saub), überflüssig, statt sowu (Th. sabu), wo jedoch auch schon a durch o umgestaltet ist; dauw, der Kampf, statt dawu, vergl. t. dawa; oder
2) assimilirt das nachfolgende u das vorhergehende a zu o; z. B.
- olxuzur, der Vogel, vergl. Th. alxaʒur,
- x̣ox̣u (Th. x̣aux̣), die Taube,
- ḥôzu (Th. ḥac̣uk), der Sperling;
- loxuŋ (Th. laxu), niedrig;
- hara, dieser, Pl. horus̔ (§ 102);
- wadar, laufen, Praes. wodu,
- laxar, suchen, Praes. loxu,
- lâcar, fangen, Praes. lôcu,
- dâgar, brennen, Praes. dôgu,
- âlar, sagen, Praes. ôlu.
Auch in Fremdwörtern, z. B. t̔ôbu, (T. tabun), die Schaar.
§ 12. Enthält die Wurzel den Diphthong uo, so assimilirt ein nachfolgendes i das zweite Element des Diphthongs zu e; z. B.
- stuom, die Frucht, G. stuemiŋ,
- t̔uop̔, die Flinte, G. t̔uep̔iŋ,
- huoa, die Kugel, G. hueiŋ;
- uor, die Grube, Pl. uernis̔,
- luom, der Löwe, Pl. luemis̔.
Wir finden diese Assimilation sogar mit weiterer Rückwirkung in quênaxi, der Jüngling (von quôna, jung), im Genit. aber quônaxac̔uŋ. Die rückwirkende Assimilation tritt ebenfalls beim Verbum auf; z. B.
- duôllar, einschliessen, Imp. duelliŋ,
- duossar, herabsteigen, Imp. duessiŋ,
- duot̔t̔ar, giessen, Imp. duet̔t̔iŋ,
- x̣uollar, schaffen, Imp. x̣uelliŋ.
Jedoch ist hier der auch sonst nicht gewöhnliche Übergang von o in i häufiger; z. B.
- duog̔ar, gründen, Imp. duig̔iŋ,
- duoz̔ar, fallen, Imp. duiz̔iŋ,
- duôlar, durchdringen, Imp. duîliŋ,
- uollar, hängen, Imp. uilliŋ,
- duoxkar, streuen, Imp. duixkiŋ,
- duor, brechen, Imp. duoiŋ.
Anmerkung. Wenn dûxar, sich anziehen , im Imperfect. duexiŋ darbietet, so ist dies so zu erklären, dass es wohl ursprünglich eine Form duoxar (vergl. Thusch dop̔xdar und § 7) gab.
§ 13. Diejenigen Zeitwörter, welche einen Aorist vermittelst der Endung e mit gleichzeitiger Consonantenverdoppelung bilden, erleiden ebenfalls eine Assimilation des Würzelvocals; z. B.
- wadar, laufen, Aor. wedde,
- âlar, sagen, Aor. êlle,
- walar, sterben, Aor. welle,
- wât̔ar, erscheinen, Aor. wet̔t̔e,
- malar, trinken, Aor. melle.
Ohne Consonantenverdoppelung sehen wir dieselbe Assimilation im Praesens einiger Zeitwörter; z. B.
- bâz̔ar, weiden, Praes. bêz̔e,
- dax̣ar, saugen, Praes. dex̣e,
- wâxar, leben, Praes, wêxe;
- jaxkar, gebären, Praes. jexke,
- waḥar, wagen, Praes. weḥe.
§ 14. In manchen Zeitwörtern sehen wir nur noch die Assimilation, während das i, welches dieselbe bewirkt hat, eingebüsst worden ist, z. B.
- wâxar, leben, Aor. wêxna (statt wexina),
- âxar, ackern, Aor. êxna (statt êxina),
- x̣abar, bewahren, Aor. x̣ebna (statt x̣ebina),
- x̣ac̔ar, erreichen, Aor. x̣es̔na (statt xec̔ina),
- lâcar, fangen, Aor. lêsna (statt lêcina),
- iêcar, nehmen, Aor. iêsna (statt iêcina),
vergl. §§ 17, 31.
§ 15. Mächtiger eingreifend ist die rückwirkende Assimilation, wenn sie bei der Pluralbildung das im Affix auftretende a auch der Wurzel mittheilt; wie dies auch im Awarischen der Fall ist (vergl. meinen Versuch § 44), z. B.
- bieŋ, das Nest, Pl. bannas̔,
- ’in, die Schlucht, Pl. ’annas̔,
- xieŋ, der Baum, Pl. xannas̔,
- ḥuŋ, der Wald, Pl. ḥannas̔,
- wir, der Esel, Pl. warras̔,
- zud, die Hündin, Pl. zaddas̔,
- jurt̔, das Dorf, Pl. jart̔as̔,
- mus̔, der Strick, Pl. mas̔as̔.
§ 16. Vorwärtswirkende Assimilation finden wir vielfach in der Flexion, ist nämlich der Auslautsvocal zweisilbiger Wörter ein o oder u, so tritt im Affix derselbe Vocal ein; z. B.
- âga, die Wiege, G. âganaŋ, Pl. âganas̔,
- âsa, der Riemen, Pl. âsanas̔;
- aig̔ar, der Hengst, G. aig̔araŋ, Pl. aig̔aras̔,
- bâzar, der Markt, G. bâzaraŋ, Pl. bâzaras̔;
- b’ar, die Nuss, Pl. b’aras̔,
- biêru, die Schlucht, G. biêrunuŋ, Pl. biêrunus̔;
- g̔û, der Brunnen, G. g̔ûnuŋ, Pl. g̔ûnus̔,
- ḥôzu, der Sperling, Pl. ḥôzunus̔;
- nuskul, die Braut, G. nuskuluŋ, Pl. nuskulus̔,
- qôlum, die Feder, G. Qôlumuŋ, Pl. qôlumus̔.
§ 17. Ausfall von Vocalen findet statt:
1) bei der Declination der auf ig ausgehenden Nomina (§ 52); z. B.
- b’erig, das Auge, G. b’ergiŋ, Pl. b’ergis̔;
- dec̔ig, das Holz, G. dec̔giŋ, Pl. dec̔gis̔;
2) bei der Aoristbildung, z. B.
- wâxar, leben, Aorist wêxna, statt wêxina,
s. § 14.
§ 18. Abfall von Vocalen sehen wir im Anlaut, wie schon im Thusch seḥ, hier, und sere, von hier, statt iseḥ und isere; z. B, sḥa, hieher.
§ 19. In Betreff der Vocalveränderungen wäre ausser den schon oben erwähnten Assimilationen noch zu bemerken:
1) dass wir, wo ursprünglich a den Stammvocal bildet, im Nominativ das wohl aus o zu erklärende uo finden, während in der Flexion e eintritt; z. B.
- buolx (Th. bot̔x, Stamm bat̔x), die Arbeit, G. belxiŋ,
- buorz (Th. bḥorc̣, St. bḥarc̣), der Wolf, G. berziŋ,
- buos (Th. bos, St. bas), die Farbe, G. besiŋ;
- duog (Th. dok, St. dak), das Herz, G. degiŋ;
mit vorhergehender Abschleifung des Endconsonanten:
- p̔xuo (St. p̔xar), der Pfeil, G. p̔xzeriŋ,
- stu (St. star), der Ochse, G. steriŋ;
- s̔uo (St. s̔ar), das Jahr, G. s̔eriŋ;
- luo (Th. law), der Schnee, G. laiŋ;
2) dass statt des ursprünglichen a auch u vorkommt; z. B.
- wu, er ist,
- ju, sie ist,
- du es ist,
im Thusch wa, ja, da.
§ 20. Diejenigen diphthongisch Auslautenden einsilbigen Wörter, deren Auslautsvocal ursprünglich aus einem Consonanten hervorgegangen ist, sehen wir in der Declination so behandelt, als wäre nur ein einfacher Vocal im Auslaut; z. B.
- lai (awar. lag̔), der Knecht, G. lêŋ,
- sai (Th. sag), der Hirsch, G. sêŋ,
- tai, die Brücke, G. têŋ,
- k̔au (T. قپو), das Thor, G. k̔êŋ.
Bei zweisilbigen Wörtern, welche diphthongisch auslauten, tritt statt des einfachen e der Diphthong ie auf, z. B.
- illai, das Zied, G. illiêŋ,
- kuornai, das Küchel, G. kuornieŋ;
- erzau (Th. arc̣iw), der Adler, G. erzieŋ.
§ 21. Von den Vocalen wird u besonders oft nach den Zischlauten angetroffen; z. B.
- gierz, die Waffe, G. gierzuŋ,
- qâz̔, das Schilfrohr, G. qôz̔uŋ,
- ḥaz̔, die Stirn, G. ḥaz̔uŋ,
- maz̔, der Bart, G. maz̔uŋ;
so wohl auch
- qôrzuŋ (Th. qarc̣e), bunt.
§ 22. Die Zahl der Consonantenhäufungen ist im Tschetschenzischen nicht so gross als im Thusch, es kommen aber in demselben manche Gruppen vor, welche ich im Thusch nicht beobachtet habe. Die mir in dem mir vorliegenden Material aufgestossenen Consonantenverbindungen sind folgende:
- qq, c̣̔q, c̣q, tq, nq, wq;
- x̣x̣, cḥ, p̔ḥ, rh;
- ʒ̔’, z’, d’, m’, n’, I’, xk, kk, s̔k, sk;
- rk̔;
- xx, s̔x, t̔x, p̔x, rx, Ix, wx;
- gg, s̔g, ng, rg, lg;
- mg̔, rg̔, Ig̔, wg̔;
- xc̔, c̔c̔, rc̔, lc̔;
- ŋc, cc, s̔c, rc, lc;
- rs̔, ws̔;
- ŋs, ms, rs, ss;
- lʒ̔;
- rz̔;
- zz, rz, wz;
- st, s̔t̔, t̔t̔, nt̔, rt̔, wt̔;
- qd, gd, ŋd, c̔d, z̔d, rd, dd, nd, rd, Id;
- qn, xn, gn, g̔n, s̔n, sn, z̔n, zn, nn, bn, rn, In, wn;
- p̔p̔, rp̔;
- ŋb, c̔b, sb, z̔b, zb, rb;
- g̔m, sm, nm, rm, mm;
- c̔j, z̔j;
- dr, rr;
- gl, rl, wl;
- xw, qw, c̔w, z̔w, zw, Iw;
Verbindungen von drei Consonanten:
- st̔x, st̔t̔, rst, rc̣q, ztq.
Im Anlaut, jedoch nicht von Verbalstämmen, finden wir
- ʒ̔’, z’, d’, m’, b', c̣q, tq, cḥ, p̔ḥ, t̔x, p̔x, st,
im Auslaut:
- rh, xk, Ix, nt̔, rt̔, rd, ŋs, rs, rz.
§ 23. Vom Anlaut ausgeschlossen bleibt nur das dem Thusch unbekannte ŋ; r, das im Thusch ursprünglich nicht im Anlaut stehen durfte, sehen wir im Tschetschenzischen etwas häufiger, zum Theil jedoch in Fremdwörtern auftreten.
§ 24. Wie wir aus der Übersicht in § 22 ersehen, sind dem Tschetschenzischen manche im Thusch ganz geläufige Consonantenverbindungen fremd, namentlich kr, c̣r, gr; es tritt in solchen Fällen eine aus dem Ossetischen (s. Sjögren, Ossetische Studien, § 8, S. 591) und dem Awarischen (s. meinen Versuch § 33) bereits bekannte Versetzung der Liquida ein; z. B.
- korguŋ (Th. kḥokru), tief,
- guorgaŋ (Th. gogri), rund,
- merziŋ (Th. mac̣ri), süss;
vielleicht ist ferner balda, die Lippe, mit dem Th. bater identisch, wenn letzteres auch mit bierd, das Ufer, zusammenhängt. Als Ausnahme steht madras, die Schule, freilich ein Fremdwort, da. Es scheint wohl auch ein ähnlicher Grund vorzuwalten, wenn wir statt knat̔, der Sohn, im Tschetschenzischen kant̔, finden. Hieher gehört auch nawq (Th. naqw), unterwegs.
§ 25. Dem Thusch gegenüber bietet das Tschetschenzische mehrfach Formen dar, welche durch Consonantenausfall zu erklären sind; dieser Ausfall kann sowohl im In- als Auslaut stattfinden; z. B.
- bêr (Th. bader), das Kind,
- x̣êl (Th. x̣adal), die Stute,
- dâ (Th. dad), der Vater,
- kel (Th. kikel), unter,
- guô (Th. gog), der Kreis,
- ʒ̔a (Th. ʒ̔og), die Hammelheerde,
- c̣î (Th. c̣egi), das Blut,
- jî (Th. jeg), das Bier,
- gê (Th. gagao), der Bauch,
- c̔a (Th. c̔al), das Stroh;
- jû (Th. jub), der Pfriemen,
- gû (Th. gub, die Insel), der Hügel,
- dêt̔î (Th. tat̔eb), das Silber;
- lier (Th. lewar), sagen,
- luo (Th. law), der Schnee,
- s̔uot̔ (Th. s̔abat̔), der Sonnabend.
§ 26. Namentlich bei den Lippenlauten p, p̔, b findet dieses Schwinden auch im Anlaut statt; z. B.
- stu (Th. bstu) , der Ochse,
- stiê (Th. bstu), das Weib,
- s̔a (Th. p̔s̔a), das Eis,
- s̔ieluo (Th. p̔s̔el), die Kälte;
so ist auch t̔xausu, diese Nacht, aus t̔xa und buisu entstanden (§ 8), und sielxana, gestern, bildet in seinem Anfang sicher ein verstümmeltes buisu. Hieran reiht sich das Schwinden des g in den Casusaffixen, s. § 9.
§ 27. Nicht zu übergehen ist hier die beiden Sprachen gemeinsame Abschleifung des r bei der Nominativbildung, z. B.
- p̔xuo (St. p̔xar), der Pfeil,
- stu (St. star), der Ochse, s. § 19.
§ 28. Einfügung von Consonanten glaube ich wahrzunehmen in stuom (Th. som), die Frucht, st̔igil, der Himmel (das wohl mit siela, der Donner, zusammenhängt), wie stag (Th. stak), der Mensch, mit dem Inguschischen seg. In stômur, vorgestern, sehe ich Th. ’amur, die Nacht (§ 16) und das oben § 8 und 26 besprochene buisu.
§ 29. Eine dem Thusch unbekannte Erscheinung ist die im Tschetschenzischen in mehreren Fällen auftretende Consonantenverdoppelung; wir finden sie:
1) bei der Bildung von Nomina abstracta auf la; z. B.
- dik̔alla, die Güte, s. §§ 35, 2;
2) bei der Pluralbildung, z. B.
- wir, der Esel, warras̔,
- juq, die Mitte, jaqqas̔ (§ 51);
3) bei der Bildung zusammengesetzter Zahlwörter, z. B.
- cḥait̔t̔e, eilf,
- s̔ît̔t̔e, zwölf,
- ezirre b’êi, 1100,
- ezirre ca’’e, 1001 (§ 89);
4) im Aorist mit der verkürzten Endung e; z. B.
- dalar, geben, Aor. delle,
- t̔iedar, schneiden, Aor. t̔iedde (§ 112);
5) in der Frageform des Zeitworts und auch sonst, z. B.
- xirri suo, werde ich sein (§ 138)?
6) bei Ortsadverbien:
- hox̣x̣uzi, hierher,
- ecce, dahin (§ 143).
§ 30. Consonantenverhärtung sehen wir bei dem Casusaffix ge, welches im Plural als k̔e auftritt (§ 78).
§ 31. Consonantenerweichung bieten die Pluralformen wez̔irii von was̔a, der Bruder, und jiz̔irii von jis̔a, die Schwester, dar, wie es auch im Thusch (s. m. Versuch § 66) der Fall ist. Nahe steht der Übergang von c̔ in s̔ und von c in in s in der Flexion, z. B.
- x̣ac̔ar, erreichen, Aor. x̣as̔na,
- êc̔ig, das Eisen, G. es̔giŋ,
- dec̔ig, das Holz, G. des̔giŋ,
- lâcar, nehmen, Aor. lesna,
- iecar, nehmen, Aor. iesna, s. § 52.
§ 32. Einen Übergang von Consonanten in Vocale sehen wir im Auslaut einsilbiger Wörter, z. B.
- lai (aw. lag̔), der Knecht,
- sai (Th. sag), der Hirsch,
- k̔au (türk. قپو), die Thür, s. § 20.
§ 33. Was die einzelnen Consonanten des Tschetschenzischen anbelangt, so stellen sie sich dem Thusch also gegenüber:
a) g tritt ein
1) statt q, z. B. in
- dig (Th. diq), das Beil,
2) st. k, z. B. in
- duog (Th. dok), das Herz,
- stag (Th. stak), der Mensch,
- dâgar (Th. dakar), brennnen,
- wigar (Th. wikar), führen,
- p̔ḥâgal (Th. pxakal), der Haase,
- dagardar (Th. dakardar), zählen,
- camagus̔ (Th. makar, können), krank.
b) g̔ tritt ein
1) statt x̣; z. B.
- g̔at̔t̔ar (Th. x̣et̔ar, aufstehen),
2) statt q in Fremdwörtern, z. B.
- g̔ârabas̔, die Sclavin,
- g̔âla, die Festung,
- G̔êbirt̔e, Qabarda.
c) z̔ statt c̣̔ in:
- maz̔ (Th. mac̣̔), der Bart,
- ’erz̔iŋ (Th. ’arc̣̔i), schwarz,
- ḥaz̔ar (Th. ḥac̣̔ar), sehen.
d) z statt c̣, z. B.
- buorz (Th. bḥorc̣), der Wolf,
- gierz (Th. gerc̣), die Waffe,
- wiêzar (Th. wec̣ar), lieben,
- dierzar (Th. derc̣ar), wenden,
- kezi (Th. kac̣), der Welp,
- lazar (lac̣ar), krank sein,
- muoz (Th. moc̣), der Honig,
- qôrzuŋ (Th. qarc̣e), bunt,
- duzar (Th. duc̣ar), anfüllen,
- hôzu (Th. hac̣uk), der Sperling,
- lowzar (Th. lapc̣ar), spielen;
statt c finden wir es wohl nur in
- iz (Th. iz), er;
statt ʒ in
- zud (Th. ʒu), das Weibchen.
e) ʒ̔ statt z̔ in:
- ʒ̔aina (Th. z̔agn), das Buch,
- ʒ̔î (Th. z̔e), das Schaaf,
- ʒ̔iêruo (Th. z̔ero), die Witwe.
f) d statt t in
- ’âd (Th. adq), der Bogen,
- idar (Th. itar), fliehen,
- wadar (Th. watar), laufen,
- t̔iedar (Th. t̔etar), schneiden.
g) ḥ statt p̔ in
- ieḥ (Th. ’ep̔), die Schande.
h) l statt t̔ vor x in:
- buolx (Th. bot̔x), die Arbeit,
- jalxar (Th. jat̔xar), weinen,
- jalx (Th. jet̔x), sechs,
- malx (Th. mat̔x), die Sonne,
- nilxiŋ (Th. net̔xi), selten,
- ḥalxa (Pl. ḥat̔x), früher.
i) w statt p und b, z. B.
- lowzar (Th. lapc̣ar), spielen,
- qauwqar (Th. qepqar), donnern,
- dowxuŋ (Th. dop̔xe), warm,
- souw (Th. saub), mehr.
k) statt des dem Thusch eigenthümlichen l͓ finden wir bisweilen nach r ein h, z. B.
- wuorh (Th. worl͓), sieben,
- barh (Th. barl͓), acht,
sonst aber ein einfaches l, z. B.
- âlar (Th. al͓ar), sagen;
hin und wieder ist es ganz ohne Ersatz, z. B.
- x̣iêrar (Th. x̣erl͓ar), fürchten,
- mara (Th. marl͓), die Nase,
- t̔eriŋ (Th. t̔arl͓), ähnlich.
§ 34. Soviel ich aus den mir vorliegenden Sprachproben abnehmen kann, sind die tschetschenzischen Wörter theils mit vocalischem Auslaut: a, e, i, u, während o nur diphthongisch als uo eintritt, als auch mit auslautenden Consonanten, namentlich ’, x̣, q, k̔, ŋ, c, s̔, s, z̔, z, t̔, d, p̔, b, m, r, l, w; ausgeschlossen scheinen dagegen k, c̔, t, p und auch n. Über die im An- wie Auslaut vorkommenden Consonantenhäufungen vergl. § 22.
§ 35. Die Suffixe, welche zur Nominalbildung verwandt werden, sind zum Theil mit den im Thusch vorkommenden identisch. Dahin gehört:
1) ar, welches Collectiv- und Intensivbegriffe, aber auch Nomina verbalia bildet; der ersteren Art sind z. B.
- kâz̔ar (möglicher Weise ist das russ. коса wieder zu erkennen), die Flechte,
- x̣allar (vergl. Th. maz̔dar, das Maisbrot), das Laib,
- âḥar, das Mehl,
und die im Nominativ verstümmelten Wörter
- dig, G. dagaraŋ, das Beil,
- z’uok̔, G. z’ak̔ariŋ, der Schnabel,
- jaxk, G. axkariŋ, der Kamm,
- huoz, G. hazariŋ, der Reif,
- nix̣, G. nax̣ariŋ, der Bienenstock,
- ’e, G. ’eneriŋ, der Dampf,
- nâb, G. nâbariŋ, der Schlaf;
Nomina verbalia mit dieser Endung sind ganz gewöhnlich, z. B.
- âlar, das Sagen.
2) la, welche Endung Abstracta bildet und
a) entweder rein an den Wortstamm gefügt wird, z. B.
- kaila, die Weisse, von kaiŋ (Th. kui),
- c̣̔ôg̔ula, die Stärke, von c̣̔ôg̔uŋ (Th. c̣̔ag̔o), stark,
- tunala, die Feuchtigkeit, von tuiniŋ, feucht,
- c̣iêla, die Röthe, von c̣iêŋ, roth,
- got̔t̔ula, die Enge, von got̔t̔uŋ, eng, oder
b) mit verdoppeltem Anlaut (§§ 29, 1), z. B.
- ât̔t̔ulla, die Leichtigkeit, von ât̔t̔aŋ, leicht,
- qiella, die Armuth, von qieŋ, arm,
- dik̔alla, die Güte, von dik̔iŋ, gut,
- dâxulla, die Länge, von diêxiŋ (Th. daxe), lang,
- xazalla, die Schönheit, von xazaŋ, schön.
3) am, welche Endung der Thuschendung om entspricht, z. B,
- t̔ies̔am, der Glaube,
- biezam, die Rache,
- degiŋbaam, der Argwohn,
- x̣âc̔am, die Genüge,
- t̔uolam, der Sieg.
§ 36. Den auf w auslautenden Thuschwörtern, welche Individuen bezeichnen, gegenüber haben wir im Tschetschenzischen die Endung uô, z. B.
- darxuô, Verwundeter,
- lazarxuô, Kranker,
- lâmaruô, der Bergbewohner,
- lûlaxuô, der Nachbar,
- ḥarxuô, der Müller,
- ʒ̔’aixuô, der Aware,
- Naxc̔uô, der Tschetschenze;
ein wenig umgestaltet ist
- mast̔uxu (Th. mast̔xow), der Feind.
Wie sich temeluô, der Krieger, an das Thuschwort donlow, der Reiter, anschliesst, so sind wohl auch die Pluralformen berziluoi von buorz, der Wolf, und bez̔iluoi von buoz̔, der Bock, damit in Zusammenhang.
§ 37. Ebenso wenig als im Thusch und im Awarischen kommen im Tschetschenzischen Verkleinerungswörter vor.
§ 38. Wie im Thusch dienen die Consonanten w, j, d und b dazu, um gewisse Kategorien der Nomina, welche hin und wieder unserer Geschlechtsbezeichnung nahe kommen, aber auch wieder sehr von ihr abweichen (s. § 42), zu bezeichnen und es verhält sich bei der Wortbildung ebenfalls so wie im Thusch: nicht allein gestaltet das Adjectiv seinen Anlaut um, sondern es ist auch das Nomen so wie im Thusch (m. Vers. § 82) der Veränderung des Anlauts unterworfen.
§ 39. Es findet jedoch ein Unterschied zwischen beiden Sprachen statt rücksichtlich der Betrachtungsweise einzelner Wörter. Wie im Thusch wird w verwandt, um vernünftige Wesen männlichen Geschlechts hervorzuheben, j, um das weibliche Geschlecht eben solcher Wesen zu bezeichnen, allein es kann letzteres auch noch andere Functionen haben. Baron Uslar stellt sechs Kategorien auf, die er mit Hülfe des Personalpronomens und des Verbum substantivum also anordnet:
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|
suo wu, ich bin |
suo ju |
suo ju |
suo bu |
suo du |
suo bu |
t̔xuo du, wir sind |
t̔xuo du |
t̔xuo ju |
t̔xuo du |
t̔xuo du |
t̔xuo bu |
izus̔ bu, sie sind |
izus̔ bu |
izus̔ ju |
izus̔ du |
izus̔ du |
izus̔ bu |
Während die erste und zweite Kategorie ausschliesslich vernünftigen Wesen zukommen, ist zu beachten, dass die erste und zweite Person des Plurals im Gegensatz zum Thusch eine Unterscheidung von der dritten zulassen, sowie dass die sechste Kategorie derjenigen gegenübersteht, welche im Thusch einen Plural mit j hat; die dritte, vierte und fünfte Kategorie dagegen sind ebenfalls im Thusch vorhanden.
§ 40. Namentlich hat sich die vierte Kategorie in beiden Sprachen ziemlich gleichmässig erhalten. Es kommen jedoch einzelne Ausnahmen vor. So werden
- c̔a, der Bär,
- buorz, der Wolf,
- gaur, das Pferd,
- x̣êl, die Stute,
welche im Thusch zur vierten Kategorie gehören, zur dritten gerechnet, eben dahin auch
- wir, der Esel,
- p̔ḥâgal, der Hase,
- beqi, das Füllen,
- ḥax̣a, das Schwein,
- k̔uôt̔am, das Huhn,
- n’eni, der Hahn,
welche im Thusch zur fünften gehören.
In der sechsten Kategorie kommt sowohl dem Singular als auch dem Plural b zu, während im Thusch ein Theil der dahin gehörenden Wörter im Plural ein j erfordert; z. B.
- b’erig, das Auge,
- guôla, das Knie,
- k̔uog, der Fuss.
Andere unter die sechste Kategorie gerechnete Wörter sind der Art, dass sie schwerlich einen Plural bilden , z. B.
- s̔a, das Eis,
- c̔am, der Geschmack,
- ḥe, das Gehirn,
- buorc, die Hirse,
- mux̣, die Gerste,
- cu das Maismehl.
Ebenfalls abweichend vom Thusch gehören
- qa, die Sünde,
- jî, das Bier,
- ʒ̔’eli, der Hund,
- muot̔ die Zunge,
zur fünften Kategorie, während ihnen im Thusch b zukommt;
nuskul, die Braut, wird zur fünften gezählt, während im Thusch das entsprechende c̣in nus zur zweiten gehört.
§ 41. Trotz dieser und anderer kleiner Abweichungen scheint die Vertheilung der Wörter unter die einzelnen Kategorien so tief begründet in der Anschaung der beiden Völker, dass sich eine merkwürdige Übereinstimmung erhalten hat, selbst wenn dieselben Begriffe durch Wörter verschiedenen Stammes ausgedrückt werden. So gehören in beiden Sprachen folgende Wörter zur fünften Kategorie (d):
Thusch. | Tschetsch. | |
---|---|---|
p̔ot̔ol | = ga, | das Blatt |
tat̔eb | = tat̔eb, | das Geld |
ok̔ro | = ok̔ro, | das Gold |
koit | = cicig, | die Katze |
qarul | = xa, | die Wache |
daʒm | = daʒm, | das Geschlecht |
c̣ic̣il | = kuornai, | das Küchel |
s̔awarda | = lêc̔i, | der Falke |
nek | = urs, | das Messer |
saqdar | = mez̔dig, | der Tempel |
c̔ako | = g̔ant̔, | die Bank |
angloz | = angloz, | der Engel |
Thusch. | Tschetsch. | |
---|---|---|
jopq | = âc̔a, | die Asche |
setqw | = qaru, | der Hagel |
akmaizlob | = nuir, | der Sattel |
mâs̔a | = sirluo, | das Licht |
warang | = belis̔, | die Schulter |
c̣̔ir | = g̔aig̔a, | der Kummer |
ixw | = ixw, | die Ente |
kitr | = nars, | die Gurke |
zg̔we | = c̣ienqa, | der Fussboden |
saker | = je’ni, | der Hals |
t̔eb | = âmal, | der Character |
Thusch. | Tschetsch. | |
---|---|---|
bo | = sêrimsax̣, | der Knoblauch |
x̣er | = tulag, | der Stein. |
§ 42. Nach den Beobachtungen Baron Uslar’s gehören die auf la ausgehenden Nomina abstracta grösstentheils zur dritten Kategorie (j), z. B.
- ʒ̔imala, die Kleinheit,
- k̔ôc̔ula, die Flüssigkeit,
- kaila, die Weisse,
- lax̣alla, die Höhe,
- mairalla, die Tapferkeit,
- malulla, die Schwäche,
- quônalla, die Jugend,
- qonulla, das Alter,
- qiella, die Armuth,
- ’arz̔ulla, die Schwärze,
- c̣iêla, die Röthe,
- c̣̔ôg̔ula, die Stärke,
- uoila, der Gedanke;
ausgenommen sind duottag̔ala, die Freundschaft, und mars̔ala, das Wohlsein, welche zur fünften Kategorie (d) gehören. Zu dieser gehören auch wohl ohne Ausnahme alle auf ar oder er ausgehenden Nomina verbalia, z. B.
- t̔iger, das Gehorchen,
- t̔ies̔er, das Glauben
- u. s. w.
§ 43. Die Thierwelt gehört, jedoch mit zum Theil oben (§ 49) berührten Ausnahmen, im Tschetschenzischen zur vierten Kategorie. Wir finden indessen neben gila und diŋ, welche beide «Pferd» bedeuten, in derselben Bedeutung gaur, das zur dritten Kategorie gehört, ebenso auch gezig, die Spinne, t̔uôdax̣, die Trappe. Andere gehören theils in Übereinstimmung mit dem Thusch zur fünften; z. B.
- cḥuôgal, der Fuchs,
- kêzi, der Welp,
- êsi, das Kalb,
- cicig, die Katze,
- kuornai, das Küchel,
- k̔uîri, der Habicht,
- lêc̔i, der Falke,
- ḥôzu, der Sperling,
theils ist es mit Abweichung vom Thusch, z. B.
- ʒ̔’eli, der Hund,
- zingat̔, die Ameise,
wo die entsprechenden Thuschwörter pḥu und t̔ant̔ der vierten Kategorie angehören.
Um das natürliche Geschlecht anzudeuten, werden für das Männchen buors̔aŋ, für das Weibchen zud (die Hündin), oder stieŋ vorgesetzt. So gehören buors̔aŋ cicig, der Kater, und stieŋ cicig, die Katze, beide zur fünften, buors̔aŋ buorz, der Wolf, und zud buorz, die Wölfin, beide zur dritten Kategorie.
§ 44. Gegenstände, welche durch menschliche Kunst geschaffen sind, gehören grösstentheils zu dieser dritten Kategorie:
- buŋ, das Zelt,
- bedir, die Kleidung,
- wardaŋ, der Wagen,
- guêŋ, die Matraze,
- guêziŋ, der Pfosten zum Anbinden der Pferde,
- *jû[3], der Pfriem,
- k̔aḥar, die Handmühle,
- k̔urs, das Bündel,
- mundu, die Vogelscheuche,
- ûc̔ie, die Vorhalle,
- *c̣ieŋqa, der Fussboden,
- c̔âra, das Becken,
- *ḥaira, die Mühle,
- g̔az̔, der Stock,
- g̔udalax̣, der Wagen,
- g̔âla, die Festung,
- jurt̔, das Dorf;
zur vierten dagegen
- p̔xuo, der Pfeil,
- huoz, der Reif,
- k̔uiŋ, der Hut,
- t̔xauw, das Dach,
- p̔ien, die Wand,
zur fünften
- *g̔ant̔, die Bank,
- u, das Brett,
- *t̔ur, der Säbel,
- tai, die Brücke,
- *ʒ̔aina, das Buch,
- *c̣a, das Haus,
- c̔ierma, das Fass.
§ 45. So gehören auch die Gegenstände der äusseren Natur zu verschiedenen Kategorien, z. B.
- *ḥuŋ, der Wald,
- aima, der Strudel,
- stigil, der Himmel,
zur dritten,
- *lâm, der Berg,
- bierd, das Ufer,
- *xieŋ, der Baum,
- biêru, die Schlucht,
- *gû, der Hügel,
- *but̔, der Mond,
- *huord, das Meer,
- *’am, die Pfütze,
- *siêda, der Stern,
- *malx, die Sonne,
zur vierten,
- ’iŋ, die Schlucht,
zur fünften, und
- tulag, der Stein,
zur sechsten.
§ 46. Ebenso wenig gehören die Wörter, welche Theile des menschlichen oder thierischen Körpers bezeichnen, ausschliesslich zu einer bestimmten Kategorie, z. B.
zur sechsten:
- b’erig, das Auge,
- guôla, das Knie, der Ellbogen,
- *mara, die Nase,
- *k̔uog, der Fuss;
zur fünften:
- *balda, die Lippe,
- gê, der Bauch,
- *dieg̔, der Leib,
- *duog, das Herz,
- *k̔uig, die Hand,
- târa, flache Hand,
- c̣ogu, der Schwanz,
- c̣oc̣qum, die Augenbraue,
- mix̣, der Schnurrbart,
- *lerig, das Ohr,
- muot̔, die Zunge,
- ḥaz̔, die Stirn;
zur vierten
- *k̔uort̔a, der Kopf,
- nâx̣a, die Brust,
- p̔xa, die Ader,
- p̔ḥars, der Arm,
- pelig, der Finger,
- *pienda, die Rippe,
- târ, die Zitze;
zur dritten
- *je’ni, der Hals,
- *belis̔, die Schulter,
- baga, der Mund,
- maz̔, der Bart,
- m’âra, der Fingernagel.
§ 47. Zur dritten Kategorie gehört ein Theil der Wörter, welche eine Zeitbestimmung enthalten, z. B.
- *buîsi, die Nacht,
- *xaŋ, die Zeit,
- *’uîrie, der Morgen,
- *b’estie, der Frühling,
- exkie, der Sommer,
- *guirê, der Herbst,
- s̔inara, der Dienstag,
- x̣âra, der Mittwoch,
- jiera, der Donnerstag,
zur fünften aber
- kira, der Sonntag, auch Woche,
- uors̔uot̔, der Montag,
- *periskiŋ, der Freitag,
- *s̔uot̔, der Sonnabend,
- de, der Tag,
- saḥat̔, die Stunde,
- s̔uo, das Jahr, auch
- ’a, der Winter (welches Wort im Thusch zur dritten Kategorie gehört).
§ 48. Collectivbegriffe, namentlich solche Wörter, durch welche eine gleichartige Materie bezeichnet wird, gehören meist zur fünften Kategorie, z. B.
- âsar, das Unkraut,
- aḥar, das Mehl,
- *axc̔a, das Geld,
- *b’âr, die Nuss,
- *gierz, die Waffe,
- *det̔î, das Silber,
- des̔î, das Gold,
- *êc̔ig, das Eisen,
- ḥu, der Same,
- k̔iêg̔at̔, das Papier,
- x̣âllar, das Laib,
- ka, der Weizen,
- lat̔t̔a, die Erde,
- *duoxk, der Nebel,
- sâg̔a, das Almosen,
- *t̔uixi, das Salz,
- *c̣î, das Blut,
- c̣asta, das Kupfer,
- *c̔a, das Stroh,
- x̣uo, der Mist,
- *xi, das Wasser,
- ḥacar, der Schweiss,
- dog̔u, der Regen,
- *luo, der Schnee,
- *buôlat̔, der Stahl,
- *dêt̔t̔iŋ, die Butter,
- *dec̔ig, das Holz;
jedoch zur dritten gehören:
- *juol, das Heu,
- nexc̔i, der Käse,
- *buc, das Gras,
- *s̔ura, die Mülch,
- *c̣e, das Feuer,
zur sechsten:
- mux̣, die Gerste,
- ba’, die Klette,
- cu, das Maismehl,
- ’êxi, die Schlingpflanze,
- ʒ̔axara, gekochter Waldknoblauch,
- s̔a, das Eis.
§ 49. Die Pluralbildung findet auf mehrfache Weise statt:
1) die einfachste Endung, welche lebenden Wesen zukommt, ist i oder ii, welche Vocale eine Assimilation des Wurzelvocals herbeiführen können (§ 10), z. B.
- dâ, der Vater, — dai,
- mozu, die Fliege — mozui,
- x̣ox̣u, die Taube, — x̣ox̣ui,
- temeluô, der Krieger, — temeluoi,
- ḥarxuô, der Müller, — ḥarxuoi,
- daraxuô, Verwundeter, — daraxuoi,
- mast̔uxu, der Feind, — mast̔uxui,
- qu, der Dieb, — qui,
- dêle, Gott, — dêlii,
- êsi, das Kalb, — êsii,
- kêzi, der Welp, — kêzii,
- leḥi, die Schlange, — leḥii,
- kant̔, der Sohn, der Knabe, — kent̔ii,
- g̔ala, die Hirschkuh, — g̔elii,
- daxka, die Maus, — dexkii,
- dâca, das Kleinvieh, — dêcii,
- c̣̔ara, der Fisch, — c̣̔êrii;
- ḥêlii, Plur, von jet̔, die Kuh,
- ḥâs̔a, der Gast, ḥês̔ii,
- C̔ergisie, der Tscherkesse, — C̔ergisii,
- Uersiê, der Russe, — Uersii,
- stiê, das Weib, — stii.
Wenn det̔i, das Silber, mit dem Plural det̔ii und des̔i, das Gold, Pl. des̔ii, aufgeführt wird, so beruht dies wohl auf einem Missverständniss.
Anmerkung. Hierher gehören wohl auch die anomalen Bildungen: beqi, das Füllen, — boqui, buoz̔, der Bock, — bez̔iluoi, buorz, der Wolf, — berziluoi (§ 36), G̔êbirt̔e, der Qabardiner, — G̔êbirt̔uoi, diŋ (Th. do), das Pferd, — duoi, k̔a (kum. qoi), der Hammel, — k̔uoi.
§ 50. Zweitens wird der Plural vermittelst der Endung s̔ gebildet, welche nur in den wenigsten Wörtern unmittelbar an den vocalischen Auslaut tritt, z. B.
- balda, die Lippe, baldas̔,
- bârc̣qa, Gewand, — bârc̣qas̔,
- guôla, das Knie, — guôlas̔,
- ga, das Blatt, — gas̔,
- duot̔t̔ag̔a, der Freund, — duot̔t̔ag̔as̔,
- ʒ̔a, die Hammelheerde, — ʒ̔as̔,
- ʒ̔axara, der Waldknoblauch, — ʒ̔axaras̔,
- jalt̔a, das Getreide, — jalt̔as̔,
- xa, die Wache, — xas̔,
- ka, der Weizen, — kas̔,
- târa, flache Hand, — târas̔,
- c̔a, das Stroh, = c̔as̔,
- x̣uo, der Mist, — x̣uos̔,
- luo, der Schnee, — luos̔,
- tuo, saurer Schmand, — tuos̔;
- g̔î, der Schaafmist, — g̔îs̔;
- ḥê, das Gehirn, — ḥês̔;
- ûc̔ie, das Vorhaus, — ûc̔ies̔;
- ʒ̔’eli, der Hund, — ʒ̔elies̔;
- gê, der Bauch, — gês̔.
§ 51. Häufiger tritt diese Endung mit vorhergehendem Vocal auf, nämlich: as̔, is̔, us̔, uos̔. Von diesen Endungen tritt as̔ an den consonantischen Auslaut solcher Wörter, welche in ihrer letzten oder vorletzten Silbe ein a haben; z. B.
- aig̔ar, der Hengst, — aig̔aras̔,
- gaur, das Pferd, — gauras̔,
- âmal, der Character, — âmalas̔,
- bâluoz, das Wachs, — bâluozas̔,
- biex̣am, die Strafe, — biex̣amas̔,
- ziŋgat̔, die Ameise, ziŋgat̔as̔.
Doch finden wir auch:
- gierz, die Waffe, — gierzas̔,
- k̔uog, der Fuss, — k̔uogas̔,
- xuox, die Zwiebel, — xuoxas̔.
Bei auslautendem ŋ geht dieses in n über, z. B.
- baz̔aŋ, der Roggen, — baz̔anas̔,
- busurbaŋ, der Muselman, — busurbanas̔.
Mit Assimilirung des Wurzelvocals (§ 15) sehen wir
- jurt̔, das Dorf, — jart̔as̔,
- mus̔, der Strick, — mas̔as̔,
und mit gleichzeitiger Verdoppelung des Auslautsconsonanten (§ 29, 2), z. B.
- wir, der Esel, — warras̔,
- zud, die Hündin, — zaddas̔,
- juq, die Mitte, — jaqqas̔,
- t̔ur, der Säbel, — t̔arras̔ (vergl. Th. t̔ur — t̔arbi),
- bieŋ, das Nest, — bannas̔,
- buŋ, das Zelt, — bânnas̔,
- ’in, die Schlucht, — ’annas̔,
- xieŋ, der Baum, — xannas̔,
- ḥuŋ, der Wald, — ḥannas̔.
§ 52. Die Endung is̔ bewirkt bei ihrem Antritt folgende Veränderungen:
a) lautet das Wort vocalisch aus, so muss der Auslautsvocal wegfallen, z. B.
- bez̔ina, das Hornvich, — bez̔inis̔;
b) bei den auf ig mit vorhergehender liquida ausgehenden Wörtern findet Elision des i statt (§ 17), z. B.
- b’erig, das Auge, — b’ergis̔,
- lerig, das Ohr, — lergis̔,
- pelig, der Finger, — pelgis̔,
- cerig, der Zahn, — cergis̔,
aber
- gezig, die Spinne, — gezigis̔,
- k̔uig, die Hand, — k̔uigis̔,
- stigil, der Himmel, — stigilis̔,
- cicig, die Katze, — cicigis̔,
- êc̔ig, das Eisen, — es̔gis̔ (§ 31),
- dec̔ig, das Holz, G. des̔gis̔ neben dec̔gis̔;
c) steht in der Stammsilbe ein u, so wird demselben ein i angefügt (§ 5), z. B.
- urs, das Messer, — uirsis̔,
- ʒ̔uz̔, das Alphabet, — ʒ̔uiz̔is̔,
- k̔urs, das Bündel, — k̔uirsis̔;
d) ist der Stammvocal a oder ein später in uo zerflossenes o, so wird er in e oder ue umgewandelt (§§ 10, 12); z. B.
- buc (St. bac) das Gras, — becis̔,
- niq (St. naq), der Weg, — nêqis̔,
- muoz (St. maz), der Honig, — mezis̔;
- p̔ḥars, der Arm — p̔ḥersis̔,
- malx, die Sonne, — malxis̔,
- huord, das Meer, — huerdis̔,
- luom, der Löwe, — luemis̔,
- huoa, das Ei, — huês̔;
- c̣e (St. c̣ar), das Feuer, — c̣eris̔,
- s̔uo (St. s̔ar), das Jahr, — s̔eris̔,
mit verlorenem Anlaut:
- juol, das Heu, — êlis̔.
Vereinzelt steht
- ḥaira, die Mühle, — ḥêris̔;
eine Ausnahme bildet
- madras, die Schule, — madrasis̔.
§ 53. Die auf i oder auch ai und au ausgehenden Wörter bilden ihren Plural auf es̔ oder ies̔ (§ 20); z. B.
- ʒ̔’eli, der Hund — ʒ̔eliês̔,
- n’eni, der Hahn — n’enies̔,
- c̣i, das Blut — c̣iês̔;
- lai, der Knecht — lês̔,
- sai, der Hirsch — sês̔,
- tai, die Brücke — tês̔;
- illai, das Lied — illiês̔,
- kuornai, das Küchel — kuornies̔,
- k̔au, das Thor — k̔ês̔,
- erzau, der Adler — erziês̔.
Hieran schliesst sich
- b’uo (Stamm b’a), das Heer — b’es̔,
- c̔uo, das Haar — c̔uês̔,
- c̔uoa, der Rock — c̔ueiês̔.
§ 54. Die Endung uos̔ finden wir in
- k̔uort̔a, der Kopf — k̔uort̔uos̔,
- maz̔, der Bart — maz̔uos̔,
- mâr, der Mann — mâruos̔,
- nâna, die Mutter — nânuos̔,
- de (St. dien), der Tag — dienuos̔,
- c̣a (St. c̣ien = Th. c̣en), das Haus — c̣ienuos̔.
§ 55. Die Endung us̔ scheint häufig durch den vorhergehenden Vocal bedingt zu werden; z. B.
- nuskul, die Braut — nuskulus̔,
- c̣oc̣qum, die Augenbraue — c̣oc̣qumus̔,
- olxuzur, der Vogel — olxuzurus̔,
- qôlum, die Feder — qôlumus̔;
wir finden aber auch
- xat̔, der Schmutz — xat̔t̔us̔,
ferner
- mila, welcher — milus̔,
- iz er — izus̔ (vergl. § 21).
§ 56. Mit den in §§ 51 — 55 aufgeführten Endungen parallel laufen die Endungen nas̔, nis̔, nuos̔, nus̔, deren Anfügung denselben Gesetzen unterworfen ist, nämlich:
a) nas̔, z. B. in:
- âga, die Wiege — âganas̔,
- ârie, das Feld — ârienas̔,
- g̔owg̔a, der Lärm — g̔owg̔anas̔,
aber auch
- gû (Th. gub), der Hügel — gûnas̔,
- guô (Th. gog), der Kreis — guônas̔,
- zu, der Igel — zunas̔,
- jû (Th. jub), der Pfriem — jûnas̔,
- c̣û (aw. c̣ow), Gott — c̣ûnas̔,
wobei zu beachten ist, dass diese Wörter ihren Auslautsconsonanten eingebüsst haben. Abweichende Bildungen, die hieher gehören, sind:
- gila, das Pferd — gilinas̔,
- guirê, der Herbst — guiriênas̔.
b) nis̔; z. B.
- p̔xa, die Ader — p̔xênis̔,
- ’am, die Pfütze — ’emnis̔,
- t̔uiri, das Märchen — t̔uirinis̔;
- lû, die Gemse — lûinis̔,
- uor, die Grube — uernis̔,
- buos (Stamm bas), die Farbe — besnis̔,
- duos̔ (St. das̔), das Wort — des̔nis̔;
mit einem Bindevocal:
- but̔ (St. bat̔), der Mond — bet̔t̔inis̔,
- muot̔, die Zunge — met̔t̔inis̔.
c) nuos̔; z. B.
- sa, das Licht — sinuos̔,
- qa, die Sünde — qinuos̔,
- sî, die Ehre — sînuos̔.
d) nus̔; z. B.
- g̔û, der Brunnen, — g̔ûnus̔,
- biêru, die Schlucht — biêrunus̔,
- g̔ûdu, die Strafe — g̔ûdunus̔,
- tôbu, der Schwarm — tôbunus̔,
- ḥôzu, der Sperling — ḥôzunus̔.
§ 57. Der Endung nus̔ zunächst steht die Endung mus̔, welche sich in folgenden Wörtern findet:
- dieg̔, der Leib — dag̔mus̔,
- g̔az̔, der Stock — g̔oz̔umus̔,
- ’âd, der Bogen — ’âdmus̔.
§ 58. Neben diesen einfachen Endungen finden wir noch Doppelendungen, welche aus den einen Collectiv- oder Intensivbegriff enthaltenden Endungen ar (er), ir einerseits und ii, c̔ii und as̔ andererseits bestehen und einen Collectivplural ausdrücken. Sie erscheinen bei den Wörtern:
- c̔a, der Bär — c̔erc̔ii,
- ʒ̔î, das Schaaf — ʒ̔ierc̔ii,
- ḥax̣a, das Schwein — ḥax̣arc̔ii,
- siêda, der Stern — siêdarc̔ii,
- gâzaŋ, die Ziege — gêzerii,
- nuc, der Bräutigam — neucirii (§ 6),
- was̔a, der Bruder — wez̔irii,
- jis̔a, die Schwester — jiz̔irii,
welche beiden Wörter noch durch die bereits im Thusch vorkommende Consonantenerweichung merkwürdig sind (§ 31); nur im Plural kommt mexkirii (Th. maxkar), das Mädchen, vor. Wenn nun auch von
- p̔xuo (Stamm p̔xar), der Pfeil — p̔xerc̔ii
und von
- stu (St. star), der Ochse — sterc̔ii
vorkommt, so muss man bedenken, dass in beiden Singularformen bereits ein Collectiv- oder Intensivbegriff der Geschwindigkeit und der Stärke liegt (§ 35). Dasselbe findet man in den mit as̔ zusammengesetzten Formen:
- duol, die Elle — dalaras̔,
- c̣̔ug, der Ring — c̣̔agaras̔,
- zudaŋ, das Weib — zudaras̔,
und bereits im Singular bei
- dig, die Axt G. dagaraŋ, Pl. dagaras̔,
- z’uok̔, der Schnabel, G. z’ak̔ariŋ, Pl. z’ak̔aras̔,
- huoz, der Reif, G. hazaraŋ, Pl. hazaras̔,
- jaxk, der Kamm, G. axkariŋ, Pl. axkaras̔,
- nix̣, der Bienenstock, G. nax̣ariŋ, Pl. nax̣aras̔,
- ’e, der Dampf, G. ’eneriŋ, Pl. ’eneras̔,
- nâb, der Schlaf, G. nâbariŋ, Pl. nâbaras̔.
Ganz abweichend ist der Plural von jat̔, die Kuh, nämlich ḥêlii, woneben man den Singular ʒ̔’eli, der Hund (vergl. Th. pḥu, St. pḥar) stellen möchte.
§ 59. Wie im Thusch befindet sich auch im Tschetschenzischen der Nominativ in einem starken Gegensatze zu den übrigen Casus. Dieser Gegensatz besteht namentlich darin, dass der Wortstamm stärkeren Umgestaltungen unterworfen ist. Es kann entweder Trübung oder Veränderung des Stammvocals, eine Verkürzung des Auslauts und drittens die Anfügung von j im Anlaut eintreten. Was zuerst die Vocalveränderung anbetrifft, so sehen wir namentlich wie im Thusch statt des stammhaften a einen andern dunkleren Vocal, z. B.
- buc (St. bac), das Gras,
- but̔ (St. bat̔), der Mond,
- mux̣ (St. max̣?), die Gerste,
- buolx (St. balx), die Arbeit,
- buorc (St. barc), die Hirse,
- muoz (St. maz), der Honig,
- muoxk (St. maxk), das Land,
- buoz̔ (St. baz̔), der Bock,
- buorz (St. barz), der Wolf,
- muot̔ (St. mat̔), die Zunge,
- muox (St. max), der Wind,
- duog (St. dag), das Herz,
- duoxk (St. doxk), die Wolke,
- niq (St. naq), der Weg.
Dagegen finden wir aber auch hin und wieder im Nominativ a, z. B.
- c̣a (St. c̣ien), das Haus,
- sa (St. si), der Geist, das Licht,
- qa (St. qi), die Sünde.
Zweitens finden wir zugleich Abschleifung des Auslauts in
- s̔uo (St. s̔ar), das Jahr,
- nix̣ (St. nax̣ar), der Bienenstock,
- dig (St. dagar), die Axt,
- c̣e (St. c̣ar), das Feuer,
- p̔xuo (St. p̔xar), der Pfeil;
- vergl. Th. pḥu (St. pḥar), der Hund.
Drittens tritt Anfügung des j im Anlaut ein bei
- jaxk (St. axkar), der Kamm (vergl. § 35),
- jat̔ (St. at̔), die Kuh,
- juol (St. al), das Heu.
§ 60. Die übrigen Casus sind folgende:
- der Genitiv,
- der Dativ,
- der Instructiv oder Activ,
- der Comitativ,
- der Allativ,
- der Conversiv,
- der Ablativ,
- der Delativ,
- der Adessiv,
- der Terminativ,
- der Comparativ,
- der Aequativ,
- der Illativ,
- der Elativ,
- der Adverbialis,
- der Inessiv,
- der Motiv.
§ 61. Die Endungen des Genitivs sind in Übereinstimmung mit den Pluralaffixen aŋ, iŋ, eŋ, uoŋ, uŋ und mit diesen parallel naŋ, niŋ, nuŋ. Die Anfügung derselben unterliegt denselben Gesetzen, als die Anfügung der Pluralaffixe, sowohl in Betreff der Vocale, als auch der Consonanten:
1) aŋ, z. B.
- gaur, das Pferd, G. gauraŋ,
- ziŋgat̔, die Ameise, G. ziŋgat̔aŋ,
- g̔ant̔, die Bank, G. g̔ant̔aŋ,
- âmal, der Character, G. âmalaŋ,
- aig̔ar, der Hengst — aig̔araŋ,
- g̔ârabas̔, die Sclavin, — g̔ârabas̔aŋ,
- g̔udalax̣, die Fuhre — g̔udalax̣aŋ;
- bieŋ, das Nest — bienaŋ,
- wardaŋ, der Wagen — wardanaŋ,
- baz̔aŋ, der Roggen — baz̔anaŋ,
- dig, das Beil — dagaraŋ (§§ 35, 59). —
2) iŋ:
a) unverändert in
- baga, der Mund, G. bagaiŋ,
- g̔âla, die Festung, G. g̔âlaiŋ,
- sâg̔a, das Almosen, G. sâg̔aiŋ,
- muolla, der Priester, G. muollaiŋ,
- luo, der Schnee (vergl. § 19), G. laiŋ;
b) mit Verkürzung des Auslautsvocals und mit Rückwirkung auf den Stammvocal (§ 10); z. B.
- gila, das Ross — giliŋ,
- bez̔ina, das Hornvieh, G. bez̔iniŋ,
- guôla, das Knie, G. guôliŋ;
c) mit Zusammenziehung:
- dâ, der Vater, G. dêŋ,
- g̔a, das Blatt, G. g̔eŋ,
- b'uo, der Krieg, G. b’eŋ,
- sai, der Hirsch, G. sêŋ,
- lai, der Knecht, G. lêŋ;
- was̔a, der Bruder, G. wes̔îŋ,
- qa, die Sünde, G, qiŋ,
- sa, der Geist, G. siŋ,
- balda, die Lippe, G. beldiŋ,
- s̔ura, die Milch, G. s̔uiriŋ (§ 5),
- zud, die Hündin, G. zuidiŋ,
- mus̔, der Strick, G. muis̔iŋ,
- t̔ur, der Säbel, G. t̔uiriŋ,
- but̔ (St. bat̔), der Mond, G. bet̔t̔iŋ,
- buc (St. bac), das Gras, G. beciŋ,
- buoz̔ (St. baz̔), der Bock, G. bez̔iŋ,
- buolx (St. balx), die Arbeit, G. belxiŋ,
- duog (St. dag), das Herz, G. degiŋ,
- s̔uo (St. s̔ar), das Jahr, G. s̔eriŋ,
- c̣e (St. c̣ar), das Feuer, G. c̣eriŋ,
- stu (St. star), der Ochse, G. steriŋ,
- p̔xuo (St. p̔xar), der Pfeil, G. p̔xeriŋ,
- nuc, der Bräutigam, G. neuciŋ (§ 6),
- t̔uop̔, die Flinte, G. t̔uêp̔iŋ,
- luom, der Löwe, G. Luêmiŋ (§ 12);
d) mit Elision des i (§ 17) und Consonantenveränderung (§ 24), z. B.
- b’erig, das Auge — b’ergiŋ,
- cerig, der Zahn — cergiŋ,
- êc̔ig, das Eisen — es̔giŋ,
- dec̔ig, das Holz — des̔giŋ neben dec̔giŋ;
3) eŋ in
- ʒ̔i, das Schaaf — ʒ̔ieŋ,
- ʒ̔’eli, der Hund — ʒ̔elieŋ,
- n’eni, der Hahn, — n’enieŋ.
4) uoŋ bei Wörtern, welche ursprünglich einen consonantischen Auslaut hatten, z. B.
- det̔î (Th. tat̔eb), das Silber — dat̔uoŋ,
- des̔î, das Gold — das̔uoŋ.
5) uŋ in
- gierz, die Waffe — gierzuŋ,
- bâluoz, das Wachs — bâluozuŋ,
- g̔az̔, der Stock — g̔oz̔uŋ,
- ḥaz̔, die Stirn — ḥoz̔uŋ (§ 21),
- huord, das Meer — hurduŋ,
- nuskul, die Braut — nuskuluŋ,
- qôlum, die Feder — qôlumuŋ.
§ 62. Für die mit n anlautenden Genitivaffixe mögen wenige Beispiele hinreichen:
1)
- âc̔a, die Asche — âc̔anaŋ,
2)
- aima, der Strudel — aimaniŋ,
- âsa, der Riemen — âsaniŋ,
- baz̔a, die Heerde — baz̔aniŋ,
- nâx̣a, die Brust — nâx̣aniŋ,
- p̔aida, der Vortheil — p̔aidaniŋ,
- buîsi, die Nacht — buîsiniŋ,
- orcu, der Lärm — orcuniŋ,
- guô, der Kreis — guôniŋ,
- qu, der Dieb — quiniŋ,
- ’u, der Hirt — ’uiniŋ,
- qaru, der Hagel — qaruniŋ;
abweichend:
- madras, die Schule — madrasieniŋ,
- mez̔dig, der Tempel — mez̔digieniŋ:
3)
- t̔ôbu, der Schwarm — t̔ôbunuŋ,
- ḥôzu, der Sperling — ḥôzunuŋ;
- gû, der Hügel — gûnuŋ,
- biêru, die Schlucht — biêrunuŋ,
- dog̔u, der Regen — dog̔unuŋ,
- moxu, der Drang — moxunuŋ.
§ 63. Die Dativendung ist na, welche entweder direct an den Wortstamm tritt oder vermittelst eines Bindevocals, hin und wieder sehen wir auch eine Verdoppelung des anlautenden n, welches letztere eine Assimilation in dalla von dêle, Gott, erleidet. Beispiele:
- âsar, das Unkraut — âsarna,
- âmal, der Character — âmalna,
- aŋ, das Stechen — anna,
- buŋ, das Zelt — bunna,
- buoz̔, der Ziegenbock — baz̔na;
aber
- buorz, der Wolf, — barzana,
- buorc, die Hirse — barcana,
- buc, das Gras — bâcana,
- ax, die Hälfte — êxina,
- was̔a, der Bruder — wes̔îna,
- gierz, die Waffe — gierzuna,
- beqi, das Füllen — boquna,
- huord, das Meer — hurduna.
§ 64. Der Instructiv hat verschiedene Endungen:
1) am gewöhnlichsten ist uô, welches zu der Thuschendung w stimmt (§ 7); z. B.
- duog, das Herz — daguô (Th. dakw)
- niq, der Weg — nêquô (Th. naqw),
- c̣e, der Name — c̣aruô (Th. c̣arw),
- sa, der Geist — sinuô,
- aŋ, das Stechen — ênuô,
- âsa, der Riemen — âsanuô,
- ax, die Hälfte — êxuô,
- bâd, die Ente — bêduô,
- det̔i, das Silber — dat̔uonuô;
2) noch seltener tritt die Endung as auf, welche auch dem Thusch eigenthümlich ist und sich auch im Awarischen nachweisen lässt, z.B.
- dâ, der Vater — dâs,
- was̔a, der Bruder — was̔as,
- jis̔a, die Schwester — jis̔as,
- nâna, die Mutter — nânas.
Wie diese Endung nur vernünftigen Wesen zuertheilt wird, so auch
3) die Endung a, z. B.
- dêle, Gott — dâla,
- mâr, der Mann — mâra,
- wuo’, der Sohn — wuo’a.
4) ê und iê haben eine Anzahl meist einsilbiger, vocalisch oder diphthongisch auslautender Wörter, bei denen die Formen des Instructivs und Allativs zusammenfallen:
- lai, der Knecht — lê,
- sai, der Hirsch — sê,
- tai, die Brücke — tê,
- k̔au, die Pforte — k̔ê,
- xa, die Wache — xê,
- c̔a, das Stroh — c̔iê,
- c̣î, das Blut — c̣iê,
- ʒ̔î, das Schaaf — ʒ̔iê,
- ka, der Weizen — kiê,
- x̣i, die Schaafhürde, — x̣iê,
- b'uo, der Krieg — b'iê.
§ 65. Der Comitativ wird vermittelst ciŋ (Th. ci) gebildet, z. B.
- dâ, der Vater — deciŋ,
- âmal, der Character — âmalciŋ,
- k̔uig, die Hand — k̔uigiciŋ,
- qôlum, die Feder — qôlumaciŋ,
- t̔ur, der Säbel — t̔uiriciŋ,
- stiê, das Weib — stic̔uciŋ (s. § 80),
- jis̔a, die Schwester — jis̔aciŋ,
- was̔a, der Bruder — wes̔iciŋ,
- t̔uixi, das Salz — t̔uixiciŋ.
§ 66. Das Allativsuffix ist ge (Th. go), das aber auch in iê (niê), ê, e zusammenschrumpfen kann und an den Genitivstamm tritt, hin und wieder aber auch ganz wegzufallen scheint; Beispiele:
- aig̔ar, der Hengst — aig̔ariê,
- ax, die Hälfte — êxiê;
- baga, der Mund — bagiê,
- beqi, das Füllen — boqiê,
- b’erig, das Auge — b’ergiê,
- buolx, die Arbeit — balxiê,
- buorz, der Wolf — barziê,
- duog, das Herz — dagiê,
- duoxk, die Wolke — daxkiê,
- duol, die Elle — dueliê,
- k̔uort̔, der Kopf — k̔uert̔iê,
- c̣a, das Haus — c̣înîê,
- sa, der Geist — sinîê,
- leḥi, die Schlange — leḥiniê, aber auch leḥiê,
- jû, der Pfriem — jûniê,
- lû, die Gemse — lûniê,
- moxu, der Drang — moxuniê,
- âga, die Wiege — âganiê;
- dâ, der Vater — dê (dêge),
- tai, die Brücke — tê,
- lai, der Sclave — lê,
- wuo’, der Sohn — wue’ê,
- juo’, die Tochter — jue’ê.
Anmerkung. An die Allativendung treten wie im Thusch (s. meinen Versuch § 120) die meisten andern Suffixe: des Conversivs — ḥa, des Ablativs — ri, des Delativs — ra, des Adessivs ḥ und des Terminativs — c, s. § 67 — 71.
§ 67. Der Conversiv wird gebildet, indem man an die Allativendung die mit dem Locativ im nächsten Zusammenhange stehende Endung ḥa anfügt, z. B.
- âmaliêḥa (âmalgeḥa),
- dêḥa (dêgeḥa),
aber
- Iuo, der Schnee — laiḥa (s. §§ 19, 61).
Hieher gehören die Adverbia uaḥa, nach unten, teḥa, nach hinten.
§ 68. Das Ablativsuffix ist ri (Th. re):
- âmaliêri (âmalgeri),
- dêri (dêgeri),
- xiêri von xi, das Wasser,
- c̣ariêri von c̣e, das Feuer.
§ 69. Der Delativ hat die Endung ra:
- âmaliêra (âmalgera),
- dêra (dêgera),
- lâmaniêra von lâm, der Berg,
- âra, von innen,
- c̣iniêra, von dem Hause.
§ 70. Die Adessivendung ist ḥ; z. B.
- âmalieḥ (âmalgaḥ),
- dêḥ (dêgaḥ),
- c̔uḥ, in,
- lâmanieḥ von lâm, der Berg.
§ 71. Den Terminativ bildet man vermittelst der Endung c:
- âmaliêc (âmalgec),
- dêc,
- lâmaniêc von lâm,
- xiêc von xi, das Wasser,
- c̣ariêc von c̣e, das Feuer,
- ḥuniêc von ḥuŋ, der Wald.
§ 72. Der Comparativ, welcher ursprünglich wohl ein Prosecutiv war, wird vermittelst der Endung l (al, il, ul) gebildet:
- âmalal,
- dêl,
- wiral von wir, der Esel,
- bêril von bêr, das Kind,
- bunil von buŋ, das Zelt,
- êxil von ax, die Hälfte,
- bagail von baga, der Mund,
- bez̔al von baz̔a, die Rinderheerde,
- gierzul von gierz, die Waffe,
- gûnal von gû, der Hügel.
§ 73. Bei der Bildung des Aequativs wird an das Comparativaffix la gefügt, oder man begnügt sich damit, den Inlautsconsonanten des zweisilbigen Worts zu verdoppeln (§ 29), z. B.
- âmalalla oder âmmalal,
- bunilla von buŋ,
- dêlla von dê.
§ 74. Der Illativ, welcher formell mit dem Affectiv des Thusch zusammenfällt, hat die Endung x; z. B.
- âmalax,
- dêx,
- c̣înax, von c̣a, das Haus,
- das̔uox von des̔i, das Gold.
§ 75. Dem Elativ ist ursprünglich die Endung xiŋ (im Thusch xi, § 115) eigen, es kann dieselbe jedoch auch in xaŋ umschlagen, welche Endung auch dem Adverbialis zukommt; z. B.
- âmalxiŋ, âmalxaŋ,
- dêxiŋ, dêxaŋ,
- lâmanaxiŋ (lâmanaxaŋ).
§ 76. Der Inessiv hat die Endung aḥ, z. B.
- c̣aḥ von c̣a, das Haus,
- dinaḥ von de,
- let̔t̔aḥ von lat̔t̔a, die Erde,
- dînaḥ von diŋ, das Ross,
- stiglaḥ von stigil, der Himmel.
§ 77. Der Motiv, dessen Function im Thusch (m. Versuch § 241) der Dativ übernimmt, hat sich vielleicht mit der ältern Dativendung a (e) erhalten; z. B.
- stigla von stigil, der Himml,
- dina von diŋ, das Ross.
§ 78. Das der im Thusch (§ 117) vorkommenden Caritivendung c̣i im Tschetschenzischen entsprechende Affix ziŋ, (zaŋ) hat sich meist beim Nomen verbale erhalten, z. B.
- belgila jaŋziŋ, unbezeichnet,
- xidaŋziŋ, ununterbrochen,
- duzaŋziŋ, ungefüllt,
- p̔urban dalaŋziŋ, ohne gegebene Erlaubniss,
- xâdaina dalaŋziŋ, ohne gegebene Entscheidung;
wir finden aber auch
- p̔urbaziŋ, ohne Erlaubniss,
- biexkazaŋ, ohne Schuld.
§ 79. Im Plural werden die meisten Casus durch Anfügung der Endungen an den Pluralcharacter s̔ gebildet, namentlich der Dativ, der Instructiv, welcher stets die Endung a hat, der Comitativ, dann der Allativ mit verhärtetem Anlaut k̔e (§ 30) und die mit dem Allativsuffix zusammengesetzten Endungen des Conversivs (k̔eḥa), des Ablativs (k̔iri), des Delativs (k̔ara), des Adessivs (k̔aḥ), des Terminativs (k̔ac), endlich auch der Elativ. Der Genitiv hat die Endung iŋ und nach ihm richten sich der Comparativ (il) und der Illativ (ix). Für den Inessiv und Motiv des Plurals fehlen mir Belege.
§ 80. Ausser dieser substantivischen Declination giebt es noch eine adjectivische mit dem Character c̔u (im Thusch c̔o), welcher eine Anzahl von Substantiven angehören; z. B.
- Naxc̔uô, der Tschetschenze, G. Naxc̔uôc̔uŋ,
- Uersiê, der Russe, G. Uersiêc̔uŋ,
- ʒ̔'aixuô, der Aware, G. ʒ̔'aixuôc̔uŋ, in der Mehrzahl ʒ̔’ai,
- duot̔t̔ag̔a, der Freund, G. duot̔t̔ag̔ac̔uŋ,
- zudaŋ, das Weib, G. zudac̔uŋ,
- quênaxi, der Jüngling (s. § 12), G. quônaxac̔uŋ,
- stiê, das Weib, Weibchen, G. stiêc̔uŋ,
- ḥarxuô, der Müller, G. ḥarxuôc̔uŋ,
- ʒ̔iêruo, die Wittwe, G. ʒ̔iêruoc̔uŋ,
- lazarxuô, Kranker, G. lazarxuôc̔uŋ,
- temeluô, der Krieger, G. temeluôc̔uŋ.
§ 81. Zur besseren Übersicht lassen wir einige Paradigmen folgen:
1. | Singular | Plural |
---|---|---|
Nom. | âmal, der Character | âmalas |
Gen. | âmalaŋ | âmalaiŋ |
Dat. | âmalna | âmalas̔na |
Instr. | âmaluô | âmalas̔a |
Comit. | âmalciŋ | âmalas̔ciŋ |
Allat. | âmalge, âmaliê | âmalas̔k̔e |
Conv. | âmalgeḥa, âmaliêḥa | âmalas̔k̔eḥa |
Ablat. | âmalgeri, amaliêri | âmalas̔k̔iri |
Delat. | âmalgera, âmaliêra | âmalas̔k̔ara |
Adess. | âmalgaḥ, âmaliêḥ | âmalas̔k̔aḥ |
Term. | âmalgec, âmaliêc | âmalas̔k̔ac |
Comp. | âmalal | âmalail |
Aequat. | âmalalla, âmmalal | âmalaila, âmmalail |
Illat. | âmalax | âmalaix |
Elat. | âmalxiŋ (xaŋ) | âmalas̔xiŋ (xaŋ) |
Adverb. | âmalxaŋ | âmalas̔xaŋ |
Iness. | âmalaḥ | |
Motiv. | âmala | |
2. | Singular | Plural |
---|---|---|
Nom. | dâ, der Vater | dai |
Gen. | dêŋ | daiŋ |
Dat. | dêna | dais̔na |
Instr. | dâs | dais̔a |
Comit. | dêciŋ | dais̔ciŋ |
Allat. | dêge, dê | dais̔k̔e |
Conv. | dêgeḥa, dêḥa | dais̔k̔eḥa |
Ablat. | dêgeri, dêri(ŋ) | dais̔k̔iri |
Delat. | dêgera, dêra(ŋ) | dais̔k̔ara |
Adess. | dêgaḥ, dêḥ | dais̔k̔aḥ |
Term. | dêgac, dêc | dais̔k̔ac |
Comp. | dêl | dail |
Aequat. | dêlla | dailla |
Illat. | dêx | daix |
Elat. | dêxiŋ, dêxaŋ | dais̔xaŋ |
Adverb. | dêxaŋ | dais̔xaŋ |
3. | Singular | Plural |
---|---|---|
Nom. | ’erz̔inig, der Schwarze | ’erz̔inigis̔ |
Gen. | ’erz̔ic̔uŋ | ’erz̔ic̔uiŋ |
Dat. | ’erz̔ic̔una | ’erz̔ic̔us̔na |
Instr. | ’erz̔ic̔uô | ’erz̔ic̔us̔a |
Comit. | ’erz̔ic̔uciŋ | ’erz̔ic̔us̔ciŋ |
Allat. | ’erz̔ic̔iê | ’erz̔ic̔us̔k̔e |
Conv. | ’erz̔ic̔iêḥa | ’erz̔ic̔us̔k̔eḥa |
Ablat. | ’erz̔ic̔iêri | ’erz̔ic̔us̔k̔iri |
Delat. | ’erz̔ic̔iêra | ’erz̔ic̔us̔k̔ara |
Adess. | ’erz̔ic̔ieḥ | ’erz̔ic̔us̔k̔aḥ |
Term. | ’erz̔ic̔iêc | ’erz̔ic̔us̔k̔ac |
Comp. | ’erz̔ic̔ul | ’erz̔ic̔uil |
Aequat. | ’erz̔ic̔ulla, ’erz̔z̔ic̔ul | ’erz̔ic̔uilla, ’erz̔z̔ic̔uil |
Illat. | ’erz̔ic̔ux | ’erz̔ic̔uix |
Elat. | ’erz̔ic̔uxiŋ (xaŋ) | ’erz̔ic̔us̔xiŋ (xaŋ) |
Adverb. | ’erz̔ic̔uxaŋ | ’erz̔ic̔us̔xaŋ |
Iness. | ’erz̔ic̔uḥ | ’erz̔ic̔uiḥ |
Motiv. | ’erz̔ic̔u | |
§ 82. Eine ziemliche Anzahl von Adjectiven lautet auf ŋ mit vorhergehendem Vocal aus, namentlich auf aŋ, iŋ, eŋ, uŋ, z. B.
- âttaŋ, leicht,
- buors̔aŋ, männlich,
- guorgaŋ, rund,
- mâsaŋ, schnell;
- kaiŋ, weiss,
- dik̔iŋ, gut,
- deziŋ, schwer,
- dêqiŋ, trocken,
- wêxiŋ, reich,
- ʒ̔imiŋ, klein,
- qieŋ, arm,
- k̔oc̔uŋ, flüssig,
- korguŋ, tief,
- loxuŋ, niedrig,
- dowxuŋ, warm.
Nur wenige haben andere Endungen, z. B.
- sîni, blau,
- siri (russ. сѣрый?), grau,
- suip̔i, fromm,
- semi, offenbar;
tatarischen Ursprungs ist astax, lahm.
§ 83. Einige dieser Adjectiva verändern ihren Anlaut zur Geschlechtsbezeichnung, z.B. wêxiŋ, reich, im Femin. jêxiŋ, im Plur. bêxiŋ zudaras̔, reiche Weiber, dêxiŋ nuskulus̔, reiche Bräute; ähnlich
- weziŋ, schwer,
- wêqiŋ, mager,
- wiêxiŋ, lang,
- wowxuŋ, warm,
- wox̣x̣uŋ, gross.
Unverändert bleibt der Anlaut in wuoŋ, schlecht, auch in dik̔iŋ, gut.
§ 84. Die Endung mancher Adjectiva fällt mit der Genitivendung zusammen und man findet in solchen Adjectiven noch ältere Genitivformen; z. B. stieŋ luom, weiblicher Löwe, während der Genitiv von stie jetzt stiêc̔uŋ lautet, ähnlich s̔îliŋ, kalt; vergl. s̔ieluo, die Kälte, G. s̔ieluoniŋ.
§ 85. Wird das Adjectiv substantivisch gebraucht, so hat es die oben im Paradigma § 81 vorkommende Endung inig; z. B.
- ’erz̔inig, der Schwarze,
- dik̔inig, der Gute.
§ 86. In der attributiven Stellung erhält das Adjectiv in den obliquen Casus keine andere Veränderung, als dass es mit dem Adjectivcharacter c̔u vor das Nomen tritt; z. B. dik̔iŋ wasa, der gute Bruder, G. dik̔ic̔u wes̔îŋ, D. dik̔ic̔u wes̔îna, Pl. Nom. dik̔iŋ wez̔irii, die guten Brüder, G. dik̔ic̔u wez̔iriiŋ. Natürlich richten sich die Adjectiva mit beweglichem Anlaut nach dem Geschlecht des Nomens; z. B. seŋ bax̣x̣aic̔u wez̔iriiŋ, meiner guten Brüder.
§ 87. Bei Vergleichungen dient die Partikel sanna, wie, um eine Gleichheit auszudrücken; z. B. jis̔a was̔a sanna dik̔iŋ ju, die Schwester ist so gut wie der Bruder, oder es wird der verglichene Gegenstand in den Aequativ gesetzt:
- wuo’ dêlla wu, der Sohn ist dem Vater gleich,
- nâna juo’alla ju, die Mutter ist der Tochter gleich,
- jis̔a wes̔îlla oder wes̔s̔il ju, die Schwester ist dem Bruder gleich.
Im Fall der Überlegenheit tritt der Comparativ ein; z. B.
- was̔a jis̔il dik̔iŋ wu, der Bruder ist besser als die Schwester,
- lâm c̣înal lex̣iŋ bu, der Berg ist höher als das Haus.
Um den höchsten Grad auszudrücken, braucht man dux̣a, viel, ûr, am meisten, teḥ, über; z. B.
- iz dux̣a (ûr, teḥ) dik̔iŋ wu, er ist sehr gut.
Tritt eine Vergleichung hinzu; so braucht man ûr oder qesttina, besonders, und setzt das Substantiv der Vergleichung in den Elativ; z. B.
- iz qesttina maira wu nâxaxaŋ, er ist der tapferste der Menschen,
- iz qesttina maira wu Naxc̔us̔xaŋ, er ist der tapferste der Tschetschenzen,
- iz ûr xazaŋ ju zudaras̔xaŋ, sie ist die schönste unter den Frauen.
§ 88. Die Grundzahlwörter sind:
- 1. ca’,
- 2. s̔i’,
- 3. x̣uoa,
- 4. di’ (wi’, ji‘, bi’),
- 5. p̔xi’
- 6. jalx,
- 7. wuorh,
- 8. barh,
- 9. is,
- 10. it̔;
aus diesen werden die zusammengesetzten gebildet:
- 11. cḥait̔t̔e,
- 12. s̔ît̔t̔e,
- 13, x̣uoit̔t̔e,
- 14. deit̔t̔e,
- 15. p̔xît̔t̔e,
- 16. jalxît̔t̔e,
- 17. wuorhît̔t̔e,
- 18. barhît̔t̔e (über die Verdoppelung des t̔ s. § 29),
- 19. tqiêsna,
von
- 20. tqa,
- 21. tqêca’,
- 30. tqê it̔,
- 31. tqê cḥait̔t̔e,
- 40. s̔auztqa,
- 41. s̔auztqê ca’,
- 50. s̔auztqê it̔,
- 60. x̣ûztqa,
- 70. x̣ûztqê it̔,
- 80. diêztqa,
- 90. diêztqê it̔,
- 100, b’ê,
- 200. s̔ib’ê,
- 300. x̣uob’ê,
- 400. di’b’ê,
- 500. pxib’ê,
- 1000. ezir,
- 1001. ezirre ca’’e,
- 1100. ezirre b’ê.
§ 89. Was diese Zahlen anbetrifft, so ist ihre Bildung ganz so wie im Thusch (s. m. Versuch § 140 f.); eigenthümlich ist nur die Verdoppelung der Consonanten (§ 29); z. B.
- it̔, zehn,
- cḥait̔t̔e, elf,
- ezir, 1000,
- ezirre ca’’e, 1001.
§ 90. In Verbindung mit einem Nomen und in den obliquen Casus haben die fünf ersten Zahlwörter folgende Gestalt:
- 1. cḥa — cḥeni,
- 2. s̔i — s̔ini,
- 3. x̣uo — x̣aa,
- 4. wi’ — wiea,
- 5. p̔xi — p̔xiea.
Dass di’, vier, einen beweglichen Anlaut hat, ist aus dem Thusch (§ 143) bekannt. In Verbindung mit dem Personalpronomen lauten diese Zahlwörter also:
- t̔xuês̔i oder wais̔i, wir beide,
- s̔uis̔i, ihr beide,
- is̔i’, sie beide;
- t̔xuo x̣uoa, wir drei,
- s̔u x̣uoa, ihr drei,
- izus̔ x̣uoa, sie drei
- u. s. w.
§ 91. Als Beispiel der Declination solcher Zusammensetzungen folgt:
Nom. | wais̔i, wir zwei |
Gen. | wais̔ieŋ |
Dat. | wais̔inniê |
Instr. | wais̔imma |
Comit. | wais̔iŋciŋ |
Allat. | wais̔iŋgiê |
Convers. | wais̔iŋgiêxa |
Ablat. | wais̔iŋgiêri |
Delat. | wais̔iŋgiêra |
Adess. | wais̔iŋgieḥ |
Term. | wais̔iŋgiêc |
Comp. | wais̔innal |
Aequat. | wais̔innalla |
Ilat. | wais̔innax |
Elat. | wais̔innaxiŋ |
§ 92. Collectivzahlwörter sind:
- 2. s̔i a, alle beide,
- 3. x̣uê a, alle drei,
- 4. wiê a, alle vier,
- 5. p̔xiê a,
- 6. jalxiê a,
- 7. wuorhiê a,
- 8. barhiê a,
- 9. issiê a,
- 10. it̔t̔iê a,
- 11. cḥait̔t̔iê a,
- 20. tqê a,
- 21. tqê ca’’iê a,
- 100. b’ê a,
- 1000. eziriê a.
Anmerkung. Es giebt auch Collectivzahlen auf mma, eine Instructivform, welche an die im Thusch § 93 vorkommende Pluralendung mi erinnert; z. B. 2. s̔imma, auch s̔immiê, 3. x̣aamma (x̣aammiê, x̣aammuô), 4. wieamma, 11. cḥait̔t̔amma, 20. tqamma.
§ 93. Die Ordnungszahlen lauten:
- 1. ḥalzara,
- 2. s̔ollug̔uŋ,
- 3. x̣ôlug̔uŋ,
- 4. wiealg̔uŋ (jiealg̔uŋ, diealg̔uŋ, biealg̔uŋ),
- 5. p̔xiealg̔uŋ,
- 6. jalxalg̔uŋ,
- 7. wuorhalg̔uŋ,
- 8. barhalg̔uŋ,
- 9. issalg̔uŋ,
- 10. it̔t̔alg̔uŋ,
- 11. cḥait̔t̔alg̔uŋ,
- 19. tqiêsnalg̔uŋ,
- 20. tgalug̔uŋ,
- 21. tqê cḥalug̔uŋ,
- 30. tqê it̔t̔alg̔uŋ,
- 40. s̔auztqalug̔uŋ,
- 60. x̣ûztqalug̔uŋ,
- 80. diêztqalug̔uŋ,
- 100. b’êlug̔uŋ,
- 101. b’ê cḥalug̔uŋ,
- 1000, ezirlug̔uŋ.
Es werden diese Ordnungszahlen ganz wie andere Adjectiva declinirt und haben auch die diesen gewöhnlich absolute Form (§ 85); z. B.
- 1. ḥalxaranig, der Erste,
- 2. s̔ollug̔unig, der Zweite.
§ 94. Wie im Thusch werden auch im Tschetschenzischen die Distributivzahlwörter durch Verdoppelung gebildet:
- 1. cḥacca,
- 2. s̔is̔s̔i,
- 3. x̣uox̣x̣a,
- 4 wi’wi’,
- 5. p̔xip̔xi,
- 6. jalxjalx,
- 10. it̔it̔,
- 11. cḥaicḥait̔t̔e.
§ 95. Die Iterativzahlen haben die Endung ozzu, welche wohl einem früher im Thusch dagewesenen ac̣ zu entsprechen scheint; vergl. § 33 d; z. B.
- cḥozzu, einmal,
- s̔ozzu, sweimal,
- x̣uzzu, dreimal,
- dieozzu, viermal,
- p̔xieozzu, fünfmal,
- jalxozzu, sechsmal,
- wuorhozzu, siebenmal,
- barhozzu, achtmal,
- issozzu, neunmal,
- it̔t̔ozzu, zehnmal
- u. s. w.
§ 96. Die Bruchbezeichnung findet vermittelst der Ordnungszahlen statt; z. B.
- x̣ôlug̔uŋ dâqa, ein Drittel;
- die Hälfte drückt man durch ax aus.
§ 97. Das Pronomen der dritten Person lautet im Singular suo (Th. so), im Plural anderen Personen gegenüber t̔xuo, dieselben mit einbegriffen wai, die zweite Person im Singular ḥuo, im Plural s̔u, für die dritte Person wird im Singular iz, im Plural izus̔ gebraucht.
§ 98. Die Declination der persönlichen Pronomina geht also vor sich:
Nom. | suo | ḥuo | iz | Gen. | seŋ | ḥeŋ | cuiniŋ | Dat. | suôna | ḥuôna | cunna | Instr. | as | aḥ | cuô | Comit. | suêciŋ | ḥuêciŋ | cuiŋciŋ | Allat. | suêge, suê | ḥuêge, ḥuê | cuiŋge | Conv. | suêgeḥa, suêḥa | ḥuegeḥa, ḥuêḥa | cuiŋgeḥa | Ablat. | suêgeri, suêri | ḥuêgeri, ḥuêri | cuiŋgeri | Delat. | suêgera, suêra | ḥuêgera, ḥuêra | cuiŋgera | Adess. | suêgaḥ, sueḥ | ḥuêgaḥ, ḥueḥ | cuiŋgeḥ | Term. | suêgac, suêc | ḥuêgac, ḥuec | cuiŋgêc | Comp. | suol | ḥuol | cul | Aeq. | suolla | ḥuolla | culla | Illat. | suox | ḥuox | cunax | Elat. | suêxiŋ | ḥuêxiŋ | cuinixiŋ | Adv. | suêxaŋ | ḥuêxaŋ | cuinixaŋ |
Nom. | t̔xuo | wai | s̔u | izus̔ | Gen. | t̔xeŋ | waiŋ | s̔uŋ | cêriŋ | Dat. | t̔xuôna | waina | s̔una | cârna | Instr. | ôxu | wai | as | câra, câr | Comit. | t̔xuêciŋ | waiciŋ | s̔uêciŋ | cerciŋ | Allat. | t̔xuêge, t̔xuê | waige | s̔uêge, s̔uê | cergi, cerge | Conv. | t̔xueḥa | waigeḥa | s̔ueḥa | cergeḥa | Ablat. | t̔xuêgeri, t̔xuêri | waigeri | s̔uêgeri, s̔uêri | cergeri | Delat. | t̔xuêgera, t̔xuêra | waigera | s̔uêgera, s̔uêra | cergera | Adess. | t̔xuêgaḥ, t̔xueḥ | waigaḥ | s̔uêgaḥ, s̔ueḥ | cergaḥ | Term. | t̔xuêc | waigêc | s̔uêc | cergêc | Comp. | t̔xuol | wail | s̔ul | câral | Aeq. | t̔xuolla | wailla | s̔ulla | câralla, cârral | Illat. | t̔xuox | waix | s̔ux | cârax | Elat. | t̔uêxiŋ | waixiŋ | s̔uêxiŋ | cârxiŋ | Adv. | t̔xuêxaŋ | waixaŋ | s̔uêxaŋ | cârxaŋ |
§ 99. Als Ersatz der Possessivpronomina dienen die Genitiva der Personalpronomina im
- Sing.: 1. seŋ, 2. ḥeŋ, 3. cuiniŋ (cuini);
- im Plural: 1. t̔xeŋ, waiŋ, 2. s̔uŋ, 3. cêriŋ;
alle diese Formen sind durchaus unveränderlich. Neben denselben finden wir die älteren Formen, welche eine emphatische Bedeutung haben,
- im Singular: 1. saiŋ, 2. ḥaiŋ, 3. s̔iêŋ,
- Plur.: 1. t̔xaiŋ, wês̔iŋ, 2. s̔aiŋ, 3. s̔aiŋ.
In substantivischem Gebrauch sind:
- Sing. 1. sainig, 2. ḥainig, 3. cuininig,
- Plur. 1. t̔xainig, wainig, 2. s̔uinig, 3. cêrinig.
Diese Formen werden also declinirt:
- G. saiŋc̔uŋ u. s. w.
- Pl. sainigis̔, Pl. saiŋc̔uiŋ, Dat. saiŋc̔us̔na u. s. w.
§ 100. Die Reflexivpronomina sind:
- S. 1. suosuô, 2. ḥuoḥuô, 3. iz s̔a,
- Pl. 1. t̔xuo t̔xes̔ oder wai wes̔,
- 2. s̔u s̔es̔,
- 3. s̔u s̔es̔,
Wie man ersieht, fällt hier das Reflexiv in der 2. und 3. Person zusammen; vergl. im Thusch (§ 151 m. Versuch) G. s̔ari, Pl. s̔ui. Die Declination der Reflexivpronomina geht also vor sich:
Nom. | suo suô | ḥuo ḥuô | iz s̔â | Gen. | saiŋ | ḥaiŋ | s̔iêŋ | Dat. | saina | ḥaina | s̔iêna | Instr. | aisa | aiḥa | s̔a | Comit. | saiciŋ | ḥaiciŋ | s̔iêciŋ | Allat. | saige | ḥaige | s̔iêge | Conv. | saigeḥa | ḥaigeḥa | s̔iêgeḥa | Ablat. | saigeri | ḥaigeri | s̔iêgeri | Delat. | saigera | ḥaigera | s̔iegera | Adess. | saigaḥ | ḥaigaḥ | s̔iêgaḥ | Term. | saigêc | ḥaigêc | s̔iêgêc | Comp. | sail | ḥail | ḥail | Aequat. | sailla | ḥailla | s̔iêlla | Illat. | saix | ḥaix | s̔iêx | Elat. | saixiŋ | ḥaixiŋ | s̔iêxiŋ | Adv. | saixaŋ | ḥaixaŋ | s̔iêxaŋ |
Nom. | t̔xuo t̔xes̔ | wai wes̔ | s̔u s̔es̔ | izus̔ s̔es̔ | Gen. | t̔xês̔iŋ | wês̔iŋ | s̔ês̔iŋ, s̔aiŋ | u. s. w. | Dat. | t̔xes̔na | wes̔na | s̔es̔na, s̔aina | Instr. | t̔xes̔ | wes̔ | s̔es̔ | Comit. | t̔xes̔ciŋ | wes̔ciŋ | s̔es̔ciŋ, s̔aiciŋ | Allat. | t̔xes̔k̔e | wes̔k̔e | s̔es̔k̔e, s̔aige | Conv. | t̔xes̔k̔eḥa | wes̔k̔eḥa | s̔es̔k̔eḥa, s̔aigeḥa | Ablat. | t̔xes̔k̔iri | wes̔k̔iri | s̔es̔k̔iri, s̔aigiri | Delat. | t̔xes̔k̔era | wes̔k̔era | s̔es̔k̔era, s̔aigera | Adess. | t̔xes̔k̔aḥ | wes̔k̔aḥ | s̔es̔k̔aḥ, s̔aigaḥ | Term. | t̔xes̔k̔ec | wes̔k̔ec | s̔es̔k̔ec, s̔aigec | Comp. | t̔xail | wail | s̔ail | Aequat. | t̔xailla | wailla | s̔ailla | Illat. | t̔xaix | waix | waix | Elat. | t̔xaixiŋ | wes̔xiŋ | s̔es̔xiŋ, s̔aixiŋ | Adv. | t̔xaixaŋ | wes̔xaŋ | s̔es̔xaŋ, s̔aixaŋ |
§ 101. Das Reciprok-Verhältniss wird durch wows̔iŋ, das unverändert bleibt, ausgedrückt.
§ 102. Das Demonstrativ-Pronomen ist i, iz, es wird also declinirt:
Sing. | Plur. | |
---|---|---|
Gen. | ocuiniŋ | acêriŋ | Dat. | ocunna | acârna | Instr. | ocuô | ocuô | Comit. | ocuiŋciŋ | acerciŋ | u. s. w. | u. s. w. |
Vor dem Nomen wird in den obliquen Casus die Form ocu gebraucht. Hiervon ist ecce, dahin, abgeleitet. Ausserdem wird für naheliegende Gegenstände hara, dieser, für entferntere d’ârinig, jener, gebraucht; die Declination geht also vor sich:
Nom. | hara | d’ârinig | Genit. | Genit | d’âric̔uŋ | Dat. | hox̣unna | d’âric̔una | Instr. | hox̣uô | d’âric̔uô | Comit. | hox̣uiŋciŋ | d’âric̔uciŋ | Allat. | hox̣uiŋge | d’âric̔uŋge | Conv. | hox̣uiŋgeḥa | d’âric̔uŋgeḥa | Ablat. | hox̣uiŋgeri | d’âric̔uŋgeri | Delat. | hox̣uiŋgera | d’âric̔uŋgera | Adess. | hox̣uiŋgaḥ | d’âric̔uŋgaḥ | Term. | hox̣uiŋgiêc | d’âric̔uŋgêc | Comp. | hox̣ul | d’âric̔ul | Aeq. | hox̣ulla, hox̣x̣ul | d’âric̔ulla | Illat. | hox̣unax | d’âric̔ux | Elat. | hox̣unaxiŋ | d’âric̔uxiŋ | Adv. | hox̣unaxaŋ | d’âric̔uxaŋ |
Nom. | horus̔ | d’ârnigis̔ | Genit. | hax̣êriŋ | d’âric̔uiŋ | Dat. | hax̣ârna | d’âric̔us̔na | Instr. | hax̣âra | d’âric̔us̔a | Comit. | hax̣ârciŋ | d’âric̔us̔ciŋ | Allat. | hax̣ârgi, hax̣ârge | d’âric̔us̔k̔e | Conv. | hax̣ârgeḥa | d’âric̔us̔k̔eḥa | Ablat. | hax̣ârgeri | d’âric̔us̔k̔iri | Delat. | hax̣ârgera | d’âric̔us̔k̔era | Adess. | hax̣ârgaḥ | d’âric̔us̔k̔aḥ | Term. | hax̣ârgiêc | d’âric̔us̔k̔ac | Comp. | hax̣âral | d’âric̔uil | Aeq. | hax̣âralla, hax̣x̣âral | d’âric̔uilla | Illat. | hax̣ârax | d’âric̔uix | Elat. | hax̣ârxiŋ | d’âric̔us̔xiŋ | Adv. | hax̣arxaŋ | d’âric̔us̔xaŋ |
Wie beim Pronomen der dritten Person in den obliquen Casus der Anlautsvocal abfällt, so kann auch die Anlautssilbe ho, ha in den obliquen Casus wegfallen; z. B.
- Sing. Gen. x̣uiniŋ, Dat. x̣unna, Instr. x̣uê u. s. w.
- Plur. G. x̣êriŋ, D. x̣ârna, Instr. x̣âra u. s. w.
In attributiver Stellung genügt die Form hox̣u vor allen obliquen Beugefällen des Nomens.
Zu den Demonstrativen gehört auch noch is̔tinig, ein eben solcher.
§ 103. Beim Fragepronomen ist der Nominativ so wie im Thusch von einem andern Stamme als die obliquen Casus. Es wird also flectirt:
Nom. | mila, wer? | huŋ, was? | Genit. | ḥêni (ḥêniŋ) | stîni(ŋ) | Dat. | ḥanna | stienna | Instr. | ḥaŋ | stieŋ | Comit. | ḥeŋci, ḥeŋciŋ | stieŋci(ŋ) | Allat. | ḥeŋge | stieŋge | Conv. | ḥeŋgeḥa | stieŋgeḥa | Ablat. | ḥeŋgeri | stieŋgeri | Delat. | ḥeŋgera | stieŋgera | Adess. | ḥeŋgaḥ | stieŋgaḥ | Term. | ḥeŋgêc | stieŋgêc | Comp. | ḥânal | stiênal | Aeq. | ḥânalla, ḥânnal | stiênalla | Illativ. | ḥânax | stiênax | Elat. | ḥânaxiŋ | stiênaxiŋ | Adv. | ḥânaxaŋ | stiênaxaŋ |
Der Plural von mila lautet milus̔, in den obliquen Casus
- Gen. milxuc̔uiŋ,
- Dat. milxuc̔us̔na,
- Instr. milxuc̔us̔a
- u. s. w.
Geht die Frage auf eine Person aus einer bestimmten Anzahl, so braucht man
- milxu, welcher
- G. milxuc̔uŋ,
- Pl. milxurus̔,
- G. milxuruc̣̔iŋ oder milxuc̔uiŋ,
- Dat. milxuruc̔us̔na oder milxuc̔us̔na;
masaŋ, wie viele, wird, wenn es absolut gebraucht wird, also declinirt:
Nom. | masaŋ | Genit. | masaniŋ | Dat. | masanna | Instr. | masamma | Comit. | masaŋci(ŋ) | Allat. | masaŋge | Conv. | masaŋgeḥa | Ablat. | masaŋgeri | Delat. | masaŋgera | Adess. | masaŋgaḥ | Term. | masaŋgec | Comp. | masannal | Illat. | masannax | Elat. | masannaxiŋ | Adv. | masannaxaŋ |
Zu dem Fragepronomen gehört auch mûxu, was für einer?
§ 104. Statt des Relativpronomens, das wie im Awarischen (s. meinen Vers. S. 4 und § 129) und im Abchasischen (s. meinen Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien § 16) fehlt, finden wir verschiedene Participia angewandt.
§ 105. Zu den unbestimmten Pronomina gehören:
- massuoŋ, wer immer,
- massuoŋa, ein jeglicher,
- werrig (jerrig, derrig, berrig), aller, das wohl nur durch Verdoppelung aus dem Particip werig (jerig u. s. w.) entstanden ist (§§ 29, 137),
- hâr, jeder,
- humma, was immer,
- c’ama, irgend etwas,
- cḥa, einer, etwas,
- x̣eŋ, ein anderer.
Von diesen wird massuoŋ also declinirt:
Nom. | massuoŋ | Genit. | massuôniŋ, massêriŋ | Dat. | massuos̔na | Instr. | massuôs̔a | Comit. | massuos̔ciŋ, massarciŋ | Allat. | massuos̔k̔e | Conv. | massuos̔k̔eḥa | Ablat. | massuos̔k̔eri | Delat. | massuos̔k̔era | Adess. | massuos̔k̔aḥ | Term. | massuos̔k̔ec | Comp. | massâral | Aeq. | massâralla | Illat. | massârax | Elat. | massarxiŋ, massuos̔xiŋ | Adv. | massarxaŋ, massuos̔xan. |
Wegen des hier auftretenden Elements ar (êr) vergleiche man oben § 35. Hâr hat im Dativ hâranna a, im Instructiv hâramma a, sonst bleibt es vor dem Nomen unverändert; x̣eŋ, ein anderer, hat in den obliquen Casus x̣iec̔u.
§ 106. Um negative Pronomina auszudrücken, bedient man sich der Negation, namentlich drückt ca’’a mit der Negation keiner aus, humma a mit der Negation aber nichts.
§ 107. Die Zahl der vocalisch auslautenden Verbalstämme ist sehr gering; wir finden
- xa, wissen,
- xa, sitzen,
- ga (Th. gu), sehen,
- dâ (Th. daq) essen,
- dâ (Th. daw), umkommen,
- le, wollen,
- di (Th. dḥew), tödten,
- x̣i, errreichen,
- li (Th. lew), sprechen,
- i, sitzen,
- duo (Th. do), thun, machen,
- duo (Th. duog̔) brechen,
- du (Th. da), sein,
- t̔u (Th. t̔oq), genügen.
Wie aus diesen Beispielen ersichtlich ist, fällt im Tschetschenzischen der Auslautsconsonant, den das Thusch noch darbietet, hin und wieder fort.
§ 108. Die consonantisch auslautenden Verbalstämme, welche ich in dem mir vorliegenden Material finde, sind:
- qauwq (qieq), donnern,
- diêq, theilen,
- lac̣̔q (liec̣̔q, lauc̣̔q), verbergen,
- ḥax̣, streicheln,
- ex̣x̣, springen,
- t̔ax̣ (t̔iex̣), einstürzen, auszahlen,
- dax̣, saugen,
- dax̣x̣, ziehen,
- diêx̣, bezahlen,
- liex̣, spielen,
- aḥ, mahlen,
- daḥ, wagen,
- daḥ, tragen,
- ’axk, liegen,
- xaxk, sprengen,
- t̔axk, legen,
- daxk, legen,
- diexk, gürten,
- duoxk, streuen,
- diek̔, tönen,
- ax, ackern,
- ’iex, heulen,
- ’iêx-, betrügen,
- ḥax, schmieren,
- ḥielx, laufen,
- t̔uox, schlagen,
- dax (duelx), davongehen,
- dâx, leben,
- dielx, regnen,
- dûx, anziehen,
- bax, sagen,
- lax (liex), suchen,
- k̔ag, zerbrechen,
- t̔ig, gehorchen,
- t̔ieg-, nähen,
- dâg, brennen,
- dig, führen, mag, können,
- leg (lieg) abfallen,
- duog̔, gründen,
- dag̔, kommen,
- x̣âc̔, erlangen,
- lîc̔, sich baden,
- iêc, nehmen,
- xare (xierc), umwerfen,
- xîc, vertauschen,
- sac (sauc, siec), stehen bleiben,
- dîc, erzählen,
- lâc (liec), ergreifen,
- ies̔, nachstehen,
- ’îs̔ (’aus̔), kauen,
- s̔iers̔, sich bewegen,
- t̔ies̔, glauben,
- diês̔, lesen,
- ḥîs (ḥaus), sehen,
- x̣îs (x̣uoss), werfen,
- t̔as (t̔îs), werfen,
- t̔ars, wiehern,
- dis, bleiben,
- duoss, herabsteigen,
- ’îz̔, zerfressen,
- ḥaz̔ (ḥiez̔), sehen,
- dâz̔, weiden,
- darz̔, zerstreuen,
- diz̔, legen,
- duoz̔, fallen,
- ḥîz, sich drehen,
- xaz, hören,
- c̣îz, winseln,
- diêz, lieben,
- dierz, umkehren,
- duz, anfüllen,
- laz, krank sein,
- lowz, spielen,
- qast (qiest), trennen,
- cest, schneiden,
- dâst, binden,
- dest, schwellen,
- ’ait̔, lassen,
- x̣iet̔, schlagen,
- huot̔t̔, stellen,
- xât̔t̔ (xiet̔t̔), fragen,
- xiet̔, scheinen,
- g̔at̔t̔ (g̔it̔t̔) aufstehen,
- dit̔, lassen,
- diet̔t̔, schlagen,
- dât̔, zeigen,
- duot̔t̔, giessen,
- muot̔t̔, denken,
- lat̔ (liet̔), kämpfen,
- id, laufen,
- ’id, drücken,
- ḥad (ḥied), laufen,
- xâd (xied), abschneiden,
- t̔ied, schneiden,
- dad (doud), laufen,
- x̣âb, bewahren,
- c̣ub, saugen,
- ’âm, lernen,
- âr, dreschen,
- x̣iêr, fürchten,
- âl, sagen,
- ’ill, liegen,
- uoll, hängen,
- x̣uoll, schaffen,
- xil, sein,
- t̔il, irren,
- t̔ill, anziehen,
- t̔uôl, besiegen,
- dal, geben,
- dal, sterben,
- dâl, ausgehen,
- dall, einstecken,
- dell, öffnen,
- dill, legen,
- duôll, beerdigen,
- dûl, anziêhen,
- mal, trinken,
- liêl, gehen.
§ 109. Die in vorstehendem Verzeichniss in Parenthese angeführten Stämme mit einer Modification des Wurzelvocals haben auch eine Modification der Bedeutung, namentlich treten i, î, ie statt a, â und uo ein, um Frequentativa zu bilden, so namentlich:
- qiest, trennen,
- xierc, umwerfen,
- ḥied, laufen,
- g̔it̔t̔, aufstehen,
- xiet̔t̔, fragen,
- x̣îs, t̔îs, werfen,
- ḥiez̔, schauen.
Bei genauerer Untersuchung dürfte. es sich wohl ergeben, dass die meisten der Stämme mit den genannten Vocalen, namentlich mit î und ie solche Handlungen bezeichnen, welche eine fortgesetzte, von einer Momentaneität entfernte Thätigkeit in sich schliessen.
§ 110. Demnächst sind aber auch die Stämme zu beachten, welche eine auf eine Mehrheit bezügliche Handlung ausdrücken; diese sind theils durch den statt des im Thusch gewöhnlichen b eintretenden Vocal u oder î kenntich, theils werden sie wie im Thusch mit auslautendem xk gebildet, z. B.
1)
- ḥaus (Th. ḥabs), sehen, im Frequent. ḥîs;
- xaus̔ (Th. xabz̔), sitzen,
- sauc, stehen bleiben,
- lauc̣̔q, verbergen,
- boud, laufen;
vielleicht sind auch ’aus (Th. ap̔s̔, ursprünglich wohl abs̔), kauen und ’aud, quetschen, in demselben Verhältniss zu ’îs̔ und ’îd. Man vergleiche ferner
- ḥîs (Th. ḥebs), sehen,
- x̣îs (Th. x̣ebs), werfen,
- dîc (Th. debc), erzählen.
2)
- ’axk, liegen,
- daxk, legen,
- t̔axk, legen,
auch wohl
- xaxk, galoppiren.
§ 111. Die Umgestaltungen, welche der Vocal einzelner Stämme erleidet, sind meist von den Endungen abhängig. Wir finden in dieser Beziehung die Vocale i und u, so wie auch e auf ihre Weise thätig. Namentlich wird durch nachfolgendes i oder u der Stammvocal zu e oder o, durch nachfolgendes i aber a zu e umgestaltet (§ 10), wobei das i nachmals schwinden kann, u jedoch das i unverändert neben sich aufnimmt (§ 11); z. B.
- wâxar, wohnen, Praes. wêxe, Imperf. wêxiŋ, Aor. wêxna;
- bâxar, sagen, Praes. bôxu, Imperf. bêxiŋ:
- malar, trinken, Praes. molu, Aor. melle;
- duzar, füllen, Imperf. duiziŋ, Aor. duizna.
Wie beim Nomen wird uo durch nachfolgendes i in ue umgestaltet; z. B.
- t̔uoxar, schlagen, Aor. t̔uexna,
- duôllar, einstecken, Aor. duellina.
Jedoch giebt sich ein gewisses Schwanken beim Auftreten von ue und ui im Aorist kund. Die Zeitwörter, welche ie im Stamme haben, verändern es im Imperfect in î; z. B.
- xiêt̔ar, scheinen, — xît̔iŋ,
- liêlar, gehen, — lîliŋ.
§ 112. Die Consonanten t̔, d und l erleiden, wenn sie den Auslaut des Verbalstamms bilden, im Aorist eine Verdoppelung; z. B.
- dalar, geben, — delle,
- xiêt̔ar, scheinen, — xiêt̔t̔e,
- xêdar, zerreissen, — xêdde, § 29.
§ 113. Der Anlaut gewisser Verbalstämme erleidet je nach der Kategorie, zu welcher das zu dem Verbum in Bezug stehende Nomen gehört, den Wechsel von w, j, b und d; es bezieht sich dieses ebenfalls auf den zweiten Theil der Composita (§ 114).
§ 114. Die zusammengesetzten Verba werden ebenso wie im Thusch durch Verbindung eines Verbalstammes mit den Zeitwörtern dar, machen, dalar, gehen, werden, dait̔ar, lassen, veranlassen, gebildet, wobei diese zweiten Elemente ihren Anlautsvocal verändern können (§ 113). Zusammensetzungen solcher Art sind:
- g̔at̔t̔adar, erheben (g̔at̔t̔ar , sich erheben),
- dâz̔adar, hüten, weiden lassen (dâz̔ar, weiden),
- lat̔adar, anleimen (lat̔ar, haften),
- liêladar, verbreiten (liêlar, gehen),
- lîc̔adar, baden (lîc̔ar, sich baden),
- ’âmadar, lehren (’âmar, lernen).
Von mehreren Compositis hat sich der erste Bestandtheil nicht mehr selbständig erhalten; z. B.
- ’iexadar (vergl. Th. axdar), betrügen,
- ’iexadalar, sich täuschen,
- iegadar, zittern (Th. akdar),
- xabadar, zusammenpressen;
mit dait̔ar:
- dâgadar, anzünden (dâgar, brennen), dâgadait̔ar, anzünden lassen,
- gait̔ar, zeigen von gar, sehen.
§ 115. Sehr häufig sind Zusammensetzungen mit dem Nomen; z. B.
- ieḥxiet̔ar, sich schämen,
- k̔aḥax̣ar, mit der Hand (k̔a) streichen,
- jaxkḥax̣ar, kämmen,
- marsḥax̣ar, einernten (mit der Sichel),
- mâŋgalḥax̣ar, mähen,
- g̔aŋgar, träumen,
- duogdâxar, hoffen,
- p̔alt̔asar, wahrsagen,
- laduog̔ar, hören,
- det̔t̔idillar, versibern,
- des̔îdillar, vergolden,
- det̔t̔îḥax̣ar, einölen,
- moxujet̔t̔ar, einherstürmen,
- ʒ̔ierajisar, Wittwe werden,
- c̣et̔illar, c̣eris̔t̔axkar, benennen.
§ 116. Die gewöhnlichste Art nominaler Zusammensetzung ist mit dar, machen; z. B.
- x̣âc̔ambar, genügen,
- biex̣ambar, strafen,
- guôbar, umringen,
- nâbjar, schlafen,
- g̔aig̔ajar, traurig sein,
- g̔owg̔ajar, lärmen,
- dauwdar, schelten,
- duo’adar, beten,
- zieŋdar, schaden,
- lâmazdar, beten,
- nek̔idar, schwimmen,
- qôludar, stehlen,
- ’et̔t̔adar, speien,
- sîdar, ehren.
§ 117. Wenn Adjectiva mit dar oder dalar zusammengesetzt werden, so geschieht dies, indem der reine Stamm ohne die modificirende Endung angewandt wird; z. B.
- g̔at̔dar, verengen (g̔ot̔t̔uŋ, eng),
- c̣̔ag̔dar, befestigen,
- k̔âc̔dar, flüssig machen,
- qîdar, arm machen,
- tundar, anfeuchten,
- duqdar, dick machen,
- nîsdar, ebnen,
- duoxdar, wärmen,
- guorgdar, runden,
- ’arz̔dar, schwärzen,
- macwalar, hungrig werden,
- mâz̔dalar, gelb werden,
- samawalar, offenbar werden.
Anmerkung. Hieran reiht sich der Ausdruck dox̣x̣uŋ dier (eig. gross sterben) in der Bedeutung «sich freuen.»
§ 118. Wie im Thusch werden auch im Tschetschenzischen Postpositionen zur Zusammensetzung mit Zeitwörtern verwandt; es ist die adverbiale Natur solcher Wörter meist sehr leicht zu erkennen. Man vergleiche:
- texaar, sich auf etwas setzen,
- tedâlar, aufgehen, aufsteigen,
- tedit̔ar, zulassen,
- tedâr, auf etwas kommen,
- c̔uxaar, sich in etwas setzen,
- kelxaar, sich unter etwas setzen.
Zu den Adverbialcompositis gehören
- tieradâlar, fortgehen‚
- teḥliêlar, auf etwas gehen,
- kelḥaliêlar, unter etwas gehen,
- kelḥadillar, unter etwas legen,
- ulauliêlar, neben etwas gehen,
- sḥadâr, herbringen,
- d’âdax̣x̣ar, entfernen,
- juqaxdâlar, durchbrechen,
- duxadierzar, zurückkehren,
- uaḥadaxar, hinabgehen,
- uaḥaxaar, sich niedersetzen.
§ 119. Aussageweisen kommen folgende vor:
- der Indicativ,
- Conjunctiv,
- Optativ,
- Conditional,
- Imperativ und
- Infinitiv.
Der Conjunctiv wird vermittelst der Endung ila, welche an das Präsens tritt, gebildet, der erste Conditional durch Anfügung der Inessivendung ḥ an den Praesensstamm oder für die Vergangenheit durch Anfügung von ieḥ an den Aoriststamm, der zweite Conditional durch Anfügung von âra an die Präsens- oder Perfectform des ersten; der Imperativ bietet meist den reinen Wortstamm und der Infinitiv ist ein Nomen verbale auf ar, welches der Declination fähig ist.
§ 120. Zur Bezeichnung der Zeiten finden sich im Tschetschenzischen sowohl einfache als zusammengesetzte Formen. Die ersteren dienen meist zur Bezeichnung der bestimmten Zeiten, die letzteren aber zur Bezeichnung der unbestimmten Zeiten oder einer längeren Dauer der Handlung. Die zusammengesetzten Formen werden wie im Awarischen meist vermittelst des Gerundiums oder der Participia gebildet.
§ 121. Das einfache Präsens bildet man wie im Thusch vermittelst des u, seltener tritt e, noch seltener a ein. Im Fall der Präsenscharacter u oder e ist, kann der vorhergehende Vocal, wenn dieser a ist, in o oder e umgestaltet werden (§ 11); die anderen Vocale bleiben jedoch ohne Veränderung; z. B.
- ârar, dreschen, Praes. ôru,
- bâxar, sagen, Praes. bôxu,
- wâxar, wohnen, Praes. wêxe,
- lat̔ar, kämpfen, Praes. let̔e,
- ’amar, lernen, Praes. ’eme;
aber
- lîc̔ar, sich baden, Praes. lîc̔u.
§ 122. Das Imperfect hat die Endung iŋ, welche so wie die Aoristendung ina den vorhergehenden Vocal modificirt, falls dieser a oder o ist (§§ 10, 12), nach dem u jedoch tritt das i der Endung diphthongbildend auf (§ 11); z. B.
- bêxiŋ von bâxar, sagen,
- buiziŋ von buzar, füllen.
§ 123. Das Perfect wird gebildet, indem nach Abwerfung des ŋ ein r angefügt wird, z. B.
- bêxir, buizir.
§ 124. Der Aorist wird mit Verdoppelung des Auslautsconsonanten (§ 29) gebildet, falls dieser ein t̔, d oder l ist und hat dann die verkürzte Endung e, während sonst die Endung ina die gewöhnliche ist; das i kann entweder mit unverändertem Stammvocal nach dem u diphthongbildend auftreten, oder ihn, falls er a oder uo ist, in e oder ue verändern (§ 13), e aber in i; endlich kann er aber auch nach dieser Einwirkung selbst fortfallen (§ 14); z. B.
- dalar, geben — delle,
- xiet̔t̔ar, scheinen — xiet̔t̔e,
- t̔iedar, schneiden — t̔iedde,
- wadar, laufen — wedde,
- ârar, dreschen — êrina,
- huot̔t̔ar, stehen bleiben, sich stellen — het̔t̔ina,
- bâxar, — sagen — bêxna,
- dax̣ar, saugen — dêx̣na;
- dellar, öffnen — dillina,
- destar, schwellen — distina.
§ 125. Ein zweiter Aorist, der, wie es scheint, eine wiederholte Handlung ausdrückt, hat die Endung iêra; es ist nicht unmöglich, dass hier eine Zusammenziehung des Praeteritums wara vorliegt (§§ 129, 137), z. B.
- xilliêra, statt xillewara,
ferner
- lîc̔iniêra, bêxniêra, buizniêra.
§ 126. Das einfache Futurum wird gebildet durch Anfügung von r an den Präsensstamm, wobei jedoch vielfache Abweichungen stattfinden können; z. B.
- xilu — xilur, xir;
- lîc̔u — lîc̔ur,
- bâxar, erzählen — bôxu — bôxur,
- xât̔t̔ar, fragen, xôt̔t̔u — xôt̔t̔ur;
- wâr (aus wag̔ar), kommen, wôg̔u — wôg̔ur,
- xaar, wissen, xaa — xuur,
- laar, wünschen, lee — luur.
§ 127. Neben diesen einfachen Formen sind die zusammengesetzten:
- für das Präsens eine Zusammensetzung des Verbum substantivum mit dem Gerundium, z. B. xilus̔ wu;.
- das unbestimmte Praeteritum xilus̔ wara;
- das unbestimmte Imperfect, aus dem Particip der Gegenwart und Zukunft: xir wara, und
- das unbestimmte Futurum: xirig wu oder xir wu.
§ 128. Der Conjunctiv hat die Endung ila, welche an den Praesensstamm tritt; z. B.
- xiluila von xilu, luoila, luo (Praes. von dalar, geben), lîc̔uila, bôxuila, buzuila.
Es wird dadurch wohl zweifelhaft, ob meine in dem Versuch über das Thusch § 192 ausgesprochene Vermuthung über den Ursprung des Suffixes le oder l zu rechtfertigen ist.
§ 129. Der erste Conditional hat im Praesens die Endung des Inessivs, welche an den mit dem Imperativ identischen Verbalstamm tritt; z. B.
- xilaḥ, wenn er ist,
- buzaḥ, wenn gefüllt wird,
- bâxaḥ, wenn gesagt wird.
Für das Praeteritum aber tritt statt der Endung aḥ die Endung ieḥ ein, welche mir durch Einwirkung der vorhergehenden i-Vocale herbeigeführt scheint; z. B.
- bêxnieḥ, buiznieḥ, lîc̔inieḥ;
oder es wird der Conditional des Hülfsverbums dalar — laḥ statt dieser Endung angewandt: z. B.
- bêxnielaḥ, buiznielaḥ, lîc̔inielaḥ.
§ 130. Aus dem ersten Conditional bildet man durch Anfügung von âra (wohl identisch mit dem Adverb âra, hinaus, vergl. in ähnlicher Function im Thusch daḥ § 275) den zweiten oder hypothetischen Conditional; z. B.
- bâxaḥâra, buzaḥâra, lîc̔aḥâra;
- bêxniêḥâra, buizniêḥâra, lîc̔iniêḥâra.
§ 131. Der Optativ kann vermittelst Zusammensetzung des Gerundiums der Gegenwart oder der Participia mit walara (jalara, dalara, balara) gebildet werden; z. B.
- xilus̔ walara, xille walara, Fut. xirig walara,
- dies̔ walara, dîna walara, dîrig walara.
§ 132. Der Imperativ hat in der zweiten Person meist den reinen Wortstamm:
- xila, lîc̔a, bâxa, buza;
die dritte Person lautet:
- bôxula, lîc̔ula, buzula.
Ein zweiter Imperativ hat für die zweite Person im Singular noch den Zusatz laḥ, im Plural las̔; z. B.
- xilalaḥ, Pl. xilalas̔.
§ 133. Der Infinitiv, welcher auf ar ausgeht, wird. als Nomen. verbale also declinirt:
Nom. | xilar | Genit. | xilaŋ | Dat. | xilarna | Instr. | xilaruô | Comit. | xilarciŋ | Allat. | xilarge, xilariê | Conv. | xilargêḥa | Ablat. | xilargêri | Term. | xilargêc | Comp. | xilaral | Aeq. | xilaralla, xilalla, xillal | Iness. | xilarax | Elat. | xilarxiŋ | Adv. | xilarxaŋ. |
§ 134. Die Participia haben im Praesens meist eine andere Grundform des Nominativs als die obliquen Casus. Für das Präsens bildet man dieselben vom Praesensstamme mit der Endung uŋ; z. B.
- lîc̔uŋ, bôxuŋ, buzuŋ,
absolut gebraucht haben sie die Formen:
- lîc̔urig, bôxurig, buzurig.
Das Particip der Vergangenheit hat sich als Perfect auch für den Indicativ geltend gemacht, die absolute Form lautet auf rig aus; z. B.
- lîc̔inarig, bêxnarig, buiznarig.
§ 135. Das Gerundium der Gegenwart wird vom Praesensstamme vermittelst der Anfügung von s̔ gebildet; z. B.
- lîc̔us̔, bôxus̔, buzus̔;
das Gerundium der Vergangenheit aber ist eine Inessivform auf c̔aḥ oder wird vermittelst der Endung c̔i gebildet; z. B.
- lîc̔c̔aḥ, lîc̔c̔i,
- bêxc̔aḥ, bexc̔i,
- buizc̔aḥ, buizc̔i.
§ 136. Mehrere Casus der Participia, namentlich der Genitiv, Elativ und Inessiv dienen dazu, verschiedene Zeit- und Ortsverhältnisse auszudrücken; z. B.
- lîc̔uc̔u, lîc̔uc̔uiri, lîc̔uc̔uḥ;
- bôxuc̔u, bôxuc̔uiri, bôxuc̔uḥ;
- buzuc̔u, buzuc̔uiri, buzuc̔uḥ;
- lîc̔inac̔u, lîc̔inac̔uiri, lîc̔inac̔uḥ.
§ 137. Die Verba, die am häufigsten in Verbindung vorkommen, sind:
- war (jar, dar, bar), sein,
- war (jar, bar, dar), machen,
- walar (jalar, balar, dalar), geben,
- xilar, sein.
Von diesen wird war, sein, mit Berücksichtigung des oben (§ 39) in Betreff der sechs Kategorien Gesagten, auf folgende Weise flectirt:
S. | I. | II. | III. | IV. | V. | VI. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | suo | wu | ju | ju | bu | du | bu |
2. | ḥuo | wu | ju | ju | bu | du | bu |
3. | iz | wu | ju | ju | bu | du | bu |
Pl. | I. | II. | III. | IV. | V. | VI. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | t̔xuo, wai |
du | du | ju | du | du | bu |
2. | s̔u | du | du | ju | du | du | bu |
3. | izus̔ | bu | bu | ju | du | du | bu |
wara | jara | jara | bara | dara | bara |
I. | walaḥ | (jalaḥ, | dalaḥ, | balaḥ) | II. | walaḥâra | (jalaḥâra, | dalaḥâra, | balaḥâra) |
walara | (jalara, | dalara, | balara) |
woluŋ | joluŋ | doluŋ | boluŋ | werig | jerig | derig | berig |
wolus̔ | jolus̔ | dolus̔ | bolus̔ |
Die Declination des Particips geht also vor sich:
Sing. | Plur. | |
---|---|---|
Nom. |
werig |
beris̔ |
Gen. |
wolc̔uŋ |
bolc̔uiŋ |
Dat. |
wolc̔una |
bolc̔us̔na |
u. s. w. |
u. s. w. |
Mit der Negation lautet dieses Zeitwort also:
wac, | jac, | dac, | bac. |
wâcara, | jâcara, | dâcara, | bâcara. |
I. | wâcaḥ, | jâcaḥ, | dâcaḥ, | bâcaḥ, | II. | wâcaḥâra, | jâcaḥâra, | dâcaḥâra, | bâcaḥâra. |
ma walara, | jalara, | dalara, | balara. |
wôcuŋ, | jôcuŋ, | dôcuŋ, | bôcuŋ, | wôcurig, | jôcurig, | dôcurig, | bôcurig. |
wôcus̔, | jôcus̔, | dôcus̔, | bôcus̔. |
§ 138. Das Zeitwort war, jar, dar, bar, machen, das häufig auch in Compositis auftritt, wird also flectirt:
Indicat.
- Präs. I. as duo.
- Präs. II. suo dies̔ wu, as dies̔ du.
- Imperf. I. as diŋ.
- Imperf. II. suo dies̔ wara, as dies̔ dara.
- Imperf. III as dîrig dara, suo dîrig wara.
- Perfect. as dir.
- Aor. I. as dina.
- Aor. II. as diniêra, as dina dara, suo dina wara.
Imperat.
- 2. aḥ diê, aḥ diêlaḥ.
- 3. cuô duolda (juoila, wuolwa, buolba).
Condit. I.
- Präs. I. as daḥ. II. as dies̔ dalaḥ (suo dies̔ walaḥ).
- Prät. as dinieḥ (dinielaḥ).
- Fut. as dîrig dalaḥ (suo dîrig walaḥ).
Condit. II.
- Präs. I. as daḥâra. II. as dies̔ dalaḥâra, suo dies̔ walaḥâra.
- Prät. dinieḥâra.
- Fut. as dîrig dalaḥâra, suo dîrig walaḥâra.
Optat.
- Präs. as dies̔ dalara, suo dies̔ walara.
- Prät. as dina dalara, suo dina walara.
- Fut. as dîrig dalara, suo dîrig walara.
Conjunct.
- as duoila.
Partic.
- Präs. dieŋ, dîrig, dies̔ woluŋ, dies̔ werig.
- Prät. dina, dinarig.
- Futur. dieŋ, derig, dieŋ doluŋ.
Gerund.
- Praes. dies̔, dies̔ wolus̔.
- Prät. dic̔aḥ, dic̔i.
Die negative Conjugation lautet :
- Praes. ca duo oder as dac, suo dies̔ wac, as dies̔ dac.
- Imperf. ca diŋ (danc).
- Perf. ca dir.
- Aor. ca dina,
- u. s. w.
Die Interrogativform:
- Präs. duoi as,
- Imperf. dinas,
- Perf. dirri as,
- Aor. I. dinii as,
- Aor. II. dinirii as,
wobei in Betreff der Verdoppelung § 25 zu vergleichen ist.
§ 139. Die Conjugation des Zeitworts dalar (walar, jalar, balar) geben, bietet eine Anzahl von Unregelmässigkeiten dar:
Indicat.
- Praes. as luo.
- Imperf. as deliŋ.
- Perf. delir.
- Aor. I. as delle (§ 25).
- Aor. II. delliêra.
- Fut. I. as lur.
Imperat. I.
- S. 2. aḥ luô. 3. cuô luolda (luolwa, luolia, luolba).
Imperat. II.
- S. 2. aḥ luolaḥ. Pl. 2. as̔ luolas̔.
Condit. I.
- Praes. as laḥ.
- Praet. as delliêḥ, dellielaḥ.
Condit. II.
- Praes. as laḥâra.
- Praet. as delliêḥâra.
Conjunct.
- as luoila.
Particip.
- Praes. luŋ, lurig, G. luc̔uŋ.
- Praet. delle, dellerig.
Gerund.
- Praes. lus̔.
- Praet. delc̔aḥ, delc̔i.
§ 140. Das Zeitwort xilar, sein, zeichnet sich namentlich durch die Zusammenziehung der Futurform xilur in xir aus; es wird also flectirt:
Indicat.
- Praet. I. suo xilu.
- Praet. II. suo xilus̔ wu.
- Imperf. I. xilir.
- Imperf. II. xilus̔ wara.
- Imperf. III. xir (eig. xirig) wara.
- Perfect. xilir.
- Aor. I. xille.
- Aor. II. xilliêra (xille wara).
- Fut. I. xir (statt xilur).
- Fut. II. xir wu, xirig wu (ju, du, bu).
Imperat.
- I. Sing. 2. xila. II. xilalaḥ.
- 3. xilwa (xilja, xilda, xilba).
- I. Plur. 2. xila. II. xilalas̔.
Cond. I.
- Praes. I. xilaḥ.
- Praes. II. xilus̔ walaḥ.
- Praet. xillieḥ, xillielaḥ.
- Futur. xirig walaḥ.
Cond. II.
- Praes. I. xilaḥâra.
- Praes. II. xilus̔ walaḥâra.
- Praet xirig walaḥâra.
- Futur. xirig walaḥâra.
Optat.
- Praes. xilus̔ walara.
- Praet. xille walara.
- Fut. xirig walara.
Conj.
- xiluila.
Partic.
- Praes. xiluŋ oder xiŋ, xirig, xilus̔ woluŋ, xilus̔ werig.
- Praet. xille, xillerig.
- Futur. xiŋ woluŋ, xiŋ werig.
Gerund.
- Praes. xilus̔.
- Praet. xilc̔aḥ, xilc̔i.
In der negativen Conjugation:
Indicat.
- Praes. ca xilu oder xilac.
- Imperfect. ca xiliŋ oder xilaŋc.
§ 141. Unregelmässige Zeitwörter:
’ar, ’ier, sitzen,
- Praes. suo ’a, Imperf. ’îŋ, Aor. ’îna, Fut. ’ier,
- Imperat. ’iê, ’alwa,
- Cond. ’aḥ,
- Partic. ’îrig, ’ieŋ,
- Gerund. ’ies̔.
x̣ier, erreichen,
- Praes. suo x̣iu, Imperf. x̣iiŋ, Aor. x̣iina, Fut. x̣iur,
- Imper. x̣iea, x̣iealwa,
- Cond. x̣ieḥ,
- Partic. x̣iurig, x̣iuŋ,
- Ger. x̣ius̔.
gar, sehen,
- Praes. suôna guo, Imp. waiŋ, Aor. waina, Fut. gur,
- Imper. guô, guolwa,
- Cond. gaḥ,
- Part. gurig, guŋ,
- Gerund. gus̔.
xaar, wissen,
- Praes. suôna xaa, Imperf. xiiŋ, Aor. xiina, Futur. xuur,
- Imperat. xaa, xaalwa,
- Cond. xaaḥ,
- Part. xuurig, xuuŋ,
- Gerund. xuus̔.
xaar, sich setzen,
- Praes. suo xuu.
waxar, davongehen,
- Praes. suo wuede, Imperf, waxaŋ, Aor. waxana, Futur. g̔uor,
- Imper. g̔uô, g̔uôlwa,
- Cond. wuodaḥ,
- Part. wuedirig, wuediŋ,
- Gerund. wuedis̔.
wâr (eig. wag̔ar), kommen,
- Praes. suo wôg̔u, Imperf. wieaŋ, Aor. wieana, Fut. wôg̔ur,
- Imperat. wuôla, wôg̔ulwa,
- Cond. wâg̔aḥ,
- Partic. wôg̔urig, wôg̔uŋ,
- Gerund. wôg̔us̔.
wâr, umkommen,
- Praes. suo wou, Imperf, waiŋ, Aor. waina, Fut. wour,
- Imperat. wâ, woulwa,
- Cond. waḥ,
- Part. wourig, wouŋ,
- Ger. wous̔.
wâr, bringen,
- Praes. as woḥn, Imperf, wieaŋ, Aor. wieana, Fut. waḥar,
- Imperat. wâ, waḥalwa,
- Cond. waḥaḥ,
- Partic. waḥarig, woḥuŋ,
- Gerund. waḥas̔.
walar, sterben,
- Praes. suo la, Imperf. weliŋ, Aor. welle, Futur. lier,
- Imperat. lie, lalwa,
- Cond. laḥ,
- Partic. lîrig, lieŋ,
- Gerund., lies̔.
waar, essen,
- Praes. as wou, Imperf. wiiŋ, Aor. wiina, Fut. wuur,
- Imperat. waa, waalwa,
- Cond. waḥ,
- Part. wuurig, wuuŋ,
- Gerund. wuus̔.
wajar, tödten,
- Praes. as waju, Imperf. wajiŋ, Aor wajina, Futur. wajar,
- Imperat. waja, wajalwa,
- Cond. wajaḥ,
- Part. wajurig, wajuŋ,
- Ger, wajus̔.
wier, tödten,
- Praes. as wio, Imperf. wîŋ, Aor. wîna, Fut. wîur,
- Imperat. wiê, wielwa,
- Cond. wieḥ,
- Part. wiurig, wiuŋ,
- Gerund. wius̔.
laar, wünschen,
- Praes. suôna lee, Imperf. liiŋ, Aor. liina, Fut. luur,
- Imperat. laa, laalwa
- Cond. laaḥ,
- Part. luurig, luuŋ,
- Ger. luus̔.
§ 142. Das Adverb hat eine mit dem Thusch fast übereinstimmende Endung s̔i, wie wir aus mellis̔i, allmählich, das aus mêliŋ, schwach, mit hinzutretender Verdoppelung (§ 29) gebildet ist, abnehmen können. Ausserdem spricht das Gerundium für eine Form auf s̔. Jetzt ist aber gewöhnlich die Adjectivform ausreichend zum Ausdruck des Adverbialverhältnisses.
§ 143. Von Pronominalstämmen abgeleitete Ortsadverbien sind:
- mic̔i, wo?
- mic̔’a, wohin?
- mic̔iri, von wo?
- ecce, dahin,
- cigge, dorthin,
- cigiri, von dort,
- sḥa, hieher,
- hox̣x̣uz (x̣uzi), hier,
- hox̣x̣uziri (x̣uziri), von hier.
Zu den Ortsadverbien gehören ferner:
- d’â, dort,
- cḥennaḥaa, nirgends,
- c̔u, hinein,
- c̔uḥ, innen,
- c̔uiri, von innen,
- c̔uxulu, hindurch;
- teḥa, hinter,
- tieri, hinab,
- tiera, fort,
- texulu, oben entlang;
- kel, hinunter,
- kelḥa, unten,
- kelḥaxulu, unten entlang,
- juqqieḥ, mit,
- juqqiexulu, mittendurch;
- gergaḥ, nahe,
- gerga, nahezu,
- gênaḥ, fern,
- gêna, fernhin,
- x̣iêc̔aḥaḥ, anderswo,
- x̣iêc̔aḥeri, anderswoher,
- x̣iêc̔aḥa, anderswohin;
- duxa (wuxa, juxa, buxa), zurück.
Anmerkung. Von diesen sind mehrere zugleich als Postpositionen gebräuchlich, namentlich: c̔u, c̔uḥ, c̔uiri, c̔uxulu; te, teḥ, tieri, texulu, kel, kelḥa, kelḥaxulu, juqqieḥ, juqqiexulu.
§ 144. Zu den Zeitadverbien gehören:
- hiŋci, jetzt,
- c̣qa, einmal,
- c̣qaa, niemals,
- gut̔t̔ur, stets,
- naggaḥ oder nagga naggaḥ, selten,
- k̔este k̔este, oft,
- tâx̣x̣a, darauf,
- culteḥa, nach diesem,
- t̔axana, heute,
- sielxana, gestern (§ 26),
- stômur, vorgestern,
- x̣âna, morgen,
- lama, übermorgen,
- ula, der vierte Tag,
- c̣aqa, der fünfte Tag,
- c̣ula, der sechste Tag,
- kira delc̔i, nach Ablauf einer Woche;
- ’uru, Morgens,
- saraḥ, Abends,
- busu, Nachts,
- dînaḥ, bei Tage,
- t̔xausu, in dieser Nacht (§ 26).
§ 145. Sonstige Adverbia:
- sanna (Th. sa, sana), wie,
- ma, wie, wie sehr,
- is̔tiŋ, so,
- mûxa, auf weiche Weise,
- mel, wie viel,
- sel, so viel.
Die Bejahung geschieht vermittelst haaŋ, die Verneinung mit hâhaŋ.
§ 146. Wie wir § 138 gesehen haben, tritt i als Fragepartikel an das Zeitwort, wobei auch eine Verdoppelung eintreten kann (§ 29); z. B.
- xilui suo, bin ich?
- xirri suo, werde ich sein?
Diese Verdoppelung sehen wir auch nach ma, wie, eintreten, z. B.
- aḥ ma dierra, xir du c̣a, wie du es machen wirst, wird das Haus sein;
so sagt man auch:
- ôxxur, ma êxxar, von âxar, pflügen,
- ma xillir, von xilar, sein,
- ma warra, vom Imperf. des verb. subst. (§ 137).
§ 147. Als Conjunction tritt a, auch, und, auf, namentlich bei Doppelsetzungen, ausserdem auch noch zur Verstärkung. Es kann aber auch durch ie und i ersetzt werden. Beispiele:
- was̔aa jis̔aa, der Bruder und die Schwester, aber auch was̔ie jis̔ie;
- qôlummie s̔eqie, statt qoluma s̔eqia, Feder und Tinte;
- cḥenii stegiŋ k̔uort̔a bour bac, auch nicht eines Menschen Kopf wird umkommen;
- s̔i a beide,
- x̣uea, alle drei.
Von den sonstigen Conjunctionen ist amma, aber, entlehnt, damit zusammengesetzt aber âlamma, obwohl; ebenfalls entlehnt ist je, oder.
§ 148. Von den Interjectionen werden angeführt: hai, ha! ʒ̔ê, wohlan!
§ 149. Wie in § 39 angedeutet worden, müssen sowohl die Adjectiva als auch Verba nebst den von beiden abgeleiteten Nomina sich nach. dem Geschlecht oder der Kategorie des Nomens richten, auf welches sie sich beziehen, z. B.
- cu stegiŋ wox̣x̣ula, die Grösse dieses Mannes,
- cu zudac̔uŋ jox̣x̣ulla, die Grösse dieses Weibes,
- cu zudaraiŋ bax̣x̣aila, die Grösse dieser Weiber;
- cu stegiŋ wâlar, das Hervorgehen dieses Menschen,
- cu zudacuŋ jâlar, das Hervorgehen dieses Weibes.
§ 150. In Betreff der Congruenz müssen wir hervorheben, dass, wie schon § 48 gesagt worden ist, ein Unterschied zwischen vernünftigen Wesen und unvernünftigen Dingen oder Wesen gemacht wird. Werden zwei oder mehr vernünftige Gegenstände in der Singularform verbunden, so tritt nach Kategorie IV die Pluralform du ein, selbst wenn die verbundenen Gegenstände im Singular einer andern Kategorie angehören. Obwohl pḥâgal, der Haase, und c̔a, der Bär, wie wir oben (§ 40) sahen, der dritten Kategorie (ju) angehören, sagt man pḥâgal a c̔a a du, der Haase und der Löwe sind. Werden dagegen unvernünftige Gegenstände in der Pluralform an einander gereiht, so richtet sich das Verbum nach dem zuletzt genannten Gegenstande; z. B.
- c̔erc̔ii a cḥuôgalas̔ a du, die Bären und die Füchse sind, aber
- cḥuôgalas̔ a c̔erc̔ii a ju, die Füchse und die Bären sind.
Nach dem letztgenannten Gegenstande richtet sich auch das Verbum:
1) wenn vernünftige Wesen derselben Kategorie in der Einzahl neben einander stehen; z. B.
- dâ a was̔a a wuo’ a wu, der Vater, der Bruder und der Sohn sind,
- nâna a jis̔a a juo’a ju, die Mutter, die Schwester und die Tochter sind,
- suo a ḥuo a wu, ich und du sind (wenn der Mann zum Manne spricht),
- suo a ḥuo a ju (wenn das Weib zum Weibe spricht). Spricht dagegen der Mann zum Weibe, so Heisst es: suo a ḥuo a du;
2) wenn dieselben Wesen theils in der Einzahl mit der Mehrzahl verbunden stehen; z. B.
- suo a Naxc̔ui a bu, ich (wohl Mann als Weib) und die Tschetschenzen sind, aber Naxc̔ui a suo a wu (ju), die Tschetschenzen und ich sind.
3) Wenn vernünftige Wesen und unvernünftige Gegenstände neben einander aufgezählt werden:
- c̔erc̔ii a ’ui a bu, die Bären und die Hirten sind,
- ’ui a c̔erc̔ii a ju, die Hirten und die Bären sind.
Stehen aber vernünftige Wesen verschiedener Kategorien im Singular neben einander, so wird du erfordert, z. B.
- suo a ḥuo a du, ich (Mann) und du (Weib) sind;
- dâ a was̔a a jis̔a a du, der Vater, der Bruder und die Schwester sind (§ 39).
§ 151. Wenn das Zahlwort attributiv gebraucht wird, so tritt seine quantitative Natur zurück, und es wird mit dem Singular des Nomens verbunden; z. B.
- s̔i stag wu, zwei Menschen sind.
Von der Zahl «vier» ist noch zu bemerken, dass sie vermöge ihres wandelbaren Anlauts sich nach der Kategorie des Substantivs richtet, wie dies auch im Thusch der Fall ist; z. B.
- wi’ stag, vier Menschen,
- ji’ zudaŋ, vier Frauen,
- di’ ʒ̔’eli, vier Hunde,
- bi’ leḥi, vier Schlangen.
Dasselbe erstreckt sich auch auf die Composita, z. B.
- diêztqa (wiêztqa u. s. w.), achtzig.
152. Demnächst wären Beispiele für den Gebrauch der einzelnen Casus anzuführen:
a) Für den Genitiv:
- hox̣zu xieniŋ ga guorgaŋ du, das Blatt dieses Baumes ist rund,
- hox̣u quônaxac̔uŋ stiê quôna ju, das Weib dieses Jünglings ist jung,
- hox̣u zudac̔uŋ mâr quôna wu, der Mann dieses Weibes ist jung,
- seŋ du ʒ̔aina, mein ist das Buch.
b) Für den Dativ:
- suôna gaur luô, gieb mir das Pferd,
- as saiŋ dêna diŋ luo, ich gebe meinem Vater das Pferd;
- dâs (nânas) s̔iêŋ bêris̔na x̣allar luo, der Vater (die Mutter) giebt seinen (ihren) Kindern das Laib;
- aḥ axc̔a Iuo sêŋ nânna, du giebst das Geld meiner Mutter;
- as ʒ̔aina jâzduo saiŋ dêna, ich schreibe meinem Vater einen Brief;
- seŋ bergis̔na guo, meine Augen sehen, eig. es ist meinen Augen sichtbar, vergl. m. Vers. über die Thuschsprache § 247.
c) Für den Instructiv ausser den soeben unter dem Dativ vorgekommenen Beispielen:
- az jâzduo ʒ̔aina, ich schreibe einen Brief;
- lâmanuô diŋ barstabuo, der Berg mästet das Pferd;
- mexis̔a t̔ax̣uôras̔ xiercaiŋ, die Winde zerstreuten die Garben.
d) Für den Comitativ:
- wuôla (juôla) suêciŋ, gehe mit mir;
- as duo k̔uigiciŋ, ich mache mit der Hand;
- as jâzduo qôlumaciŋ, ich schreibe mit der Feder;
- cuô iz wîŋ t̔uiriciŋ, er tödtete ihn mit dem Säbel;
- mâr stiêc̔uciŋ, der Mann mit der Frau;
- was̔a jis̔iciŋ, der Bruder mit der Schwester;
- x̣allar t̔uixiciŋ, Brot mit Salz.
e) Für den Allativ:
- suo wuede wes̔iê, ich gehe zum Bruder;
- suê wuôla (juôla), komme zu mir;
- ḥuo ḥaz̔a cuini âmaliê, sieh du auf seinen Character;
- ḥuo ḥaz̔a ḥaiŋ nêqiê, sieh du auf deinen Weg;
- hara t̔eriŋ wu s̔iêŋ wez̔iris̔k̔e, dieser ist seinen Brüdern ähnlich;
- ḥuinê, zum Walde,
- xiê, zum Wasser,
- nêniê, zur Mutter.
f) Für den Conversiv:
- ḥuo g̔uo lâmaniêḥa, gehe du zu dem Berge hin;
- ḥuo wierza malxiêḥâ, wende dich gegen die Sonne hin;
- suêḥa wuôla, gehe gegen mich hin;
- suêri iz wuede, er geht von mir;
- suêgeri g̔uô, gehe von mir.
g) Für den Ablativ:
- suo wôg̔u lâmaniêri, ich komme vom Berge;
- ḥuo wôg̔u dêri, du kommst vom Vater;
- as îciŋ cuiŋgiri dama, ich kaufte von ihm Mehl;
- as iêcu wez̔iris̔k̔iri gauras̔, ich kaufe von den Brüdern Pferde;
- iz wêlle c̣iêri, er kam von dem Hause;
- ḥuniêri, von dem Walde;
- xiêri, von dem Wasser;
- c̣ariêri, von dem Feuer.
h) Für den Delativ:
- suêra dex̣x̣iŋ axc̔a, von mir ist Geld abgenommen;
- as p̔aida iêcu lâmaniêra, ich ziehe Gewinn aus dem Berge,
- hâr c̣iniêra cḥacca uist̔xi bax̣x̣a, es soll aus jedem Hause je ein Schaaf genommen werden.
i) Für den Adessiv:
- lâmaniêḥ p̔aida bu, bei dem Berge ist ein Vortheil;
- sueḥ (suêgaḥ) du ʒ̔aina, bei mir ist das Buch;
- dêḥ gaur ju, beim Vater ist ein Pferd.
k) Für den Terminativ:
- ḥuêri (ḥuêgeri) suêc it̔ duol du, von dir bis zu mir sind zehn Ellen;
- hara muoxk seŋ bu lâmaniêc, dieses Land ist mein bis zum Berge;
- as̔ jart̔as̔ jaxka lâmanas̔k̔ac, bauet die Dörfer bis zu den Bergen;
- xiêc, bis zum Wasser,
- c̣ariêc, bis zum Feuer,
- ḥuniêc, bis zum Walde.
l) Für den Comparativ:
- suol wox̣x̣uŋ wu ḥuo, du bist grösser als ich;
- nâna dêl dik̔iŋ ju, die Mutter ist besser als der Vater;
- nâna dêl ies̔us̔ dik̔iŋ ju, die Mutter ist weniger gut als der Vater;
- c̣a lâmanal ies̔us̔ lex̣iŋ du, das Haus ist weniger hoch als der Berg;
- hara c̣a bunil dox̣x̣uŋ du, dieses Haus ist grösser als ein Zelt;
- hara ʒ̔’elies̔ berziluoil dax̣x̣aiŋ du, diese Hunde sind grösser als Wölfe;
- suo ḥuol dux̣a liêla, ich gehe mehr als du.
m) Für den Aequativ:
- suolla wu ḥuo, du bist mir gleich;
- hara c̣a bunilla (bunnil) du, dieses Haus ist einem Zelt gleich;
- hara ʒ̔’elies̔ berziluoilla (berziluoil) du, diese Hunde sind gleich Wölfen (an Grösse).
n) Für den Illativ:
- bêr dex̣e nênix, das Kind saugt an der Mutter,
- suo t̔iês̔a dêx, ich glaube an den Vater;
- suox t̔iês̔a ḥuo, glaube du mir;
- leḥi buîliŋ c̣înax, die Schlange kroch in’s Haus;
- as c̣̔ug jullu pelgax, ich stecke den Ring an den Finger;
- tunala juîliŋ c̣înax, die Feuchtigkeit drang in’s Haus;
- tarda dina das̔uox, der Ring ist in Gold gemacht.
o) Für den Elativ:
- suêxiŋ wina hara kant̔, von mir ist dieser Sohn geboren;
- bêr dox̣x̣u nênixiŋ, man zieht das Kind von der Mutter, d. h. entwöhnt es;
- hara tulag lâmanaxiŋ (lâmanaxaŋ) bu, dieser Stein ist aus dem Berge;
- Naxc̔ui bêlle T̔urp̔alxiŋ, die Tschetschenzen stammen von Turpal her;
- gauras̔xiŋ (gauras̔xaŋ) ûr jox̣x̣unig, aus dem Pferde das grösste.
p) Für den Adverbial:
- hara stag ’iêxu wiraxaŋ, dieser Mensch schreit wie ein Esel;
- suêxaŋ liêla hara stag, dieser Mensch geht wie ich;
- hara kent̔ii liêla mexkiris̔xaŋ, diese Jünglinge gehen wie Mädchen (enthält einen Tadel);
- stagaxaŋ menschlich,
- barzaxaŋ, wölfisch.
q) Für den Inessiv:
- pḥarsaḥ aŋ du suôna, im Arm habe ich Stechen;
- suo dinaḥ wu, ich bin auf dem Pferde;
- wai duos̔aḥ du, wir sind zu Pferde;
- suo dînaḥ waxaŋ, ich ging bei Tage;
- suo let̔t̔aḥ wu, ich bin auf der Erde;
- c̣aḥ wui? ist er zu Hause?
- stiglaḥ siêdarc̔ii du, am Himmel sind Sterne;
- suo uors̔uot̔aŋ dînaḥ waxaŋ, ich ging am Montag;
- mîc̔i xênaḥ wêxir iz duinienaḥ? zu welcher Zeit lebte er in der Welt?
r) Für den Motiv:
- suo bâzara wuede, ich gehe auf den Markt;
- suo dina xuu, ich setze mich auf’s Pferd;
- suo let̔t̔e xuu, ich setze mich auf die Erde;
- c̣a waxaŋ, ich ging nach Hause;
- lômu wuede, er ging in den Berg;
- malaik̔ stigla daxaŋ, der Engel ging in den Himmel.
Anmerkung. Statt des Caritivs s. § 78 braucht man das Gerundium des Zeitworts sein in der negativen Form (§ 137): axc̔a dôcus̔, Geld nicht seiend; b’erig bôcus̔, Auge nicht seiend; b’ergis̔ bôcus̔, Augen nicht seiend; zudaŋ jôcus̔, Weib nicht seiend; zudaras̔ bôcus̔, Weiber nicht seiend; g̔uô suo wôcus̔ (jôcus̔), geh ohne mich.
§ 153. Den Gebrauch der Reflexivpronomina veranschaulichen folgende Beispiele:
- suôna saiŋ dâ wiêza, ich liebe meinen Vater,
- suôna jieza saiŋ nâna, ich liebe meine Mutter,
- jis̔ina s̔iêŋ was̔a wiêza, die Schwester liebt ihren Bruder,
- wez̔iris̔na biêza s̔aiŋ jiz̔irii, die Brüder lieben ihre Schwestern,
- suo suô wôg̔u, ich komme selbst,
- seŋ saiŋ jaina gaur, mein eigenes Pferd ist mir verloren gegangen,
- suôna saina wiêza, er gefällt mir selbst,
- as saina t̔iêgu bedir, ich nähe mir selbst ein Kleid,
- as aisa duo, ich mache selbst,
- as saiciŋ wâlaiŋ iz, ich brachte ihn mit mir,
- suo saige ḥiez̔u, ich schaue auf mich selbst,
- as saigeḥa huot̔t̔aiŋ k̔uizgi, ich habe mir gegenüber einen Spiegel gestellt,
- as saigeri waxait̔iŋ ḥâs̔a, ich entliess den Gast von mir,
- saigêc wigiŋ as iz, ich habe ihn bis zu mir gebracht, aber suêc wuôla ḥuo, komm du bis zu mir;
- saigaḥ k̔araiŋ suôna axc̔a, bei mir fand ich Geld;
- sail wox̣x̣zuŋ stag wialxaiŋ as, ich brachte einen Menschen, der grösser war als ich, zum Weinen;
- sailla stag wuôz̔aiŋ as, ich brachte einen mir gleichen Menschen zum Fallen;
- suo saix t̔ies̔a, an mich glaube ich;
- as saixiŋ deliŋ diêx̣ar a, ich gab von mir die Bezahlung;
- saixaŋ liêlas̔ stag waiŋ suôna, ich sah einen wie ich gehenden Menschen.
§ 154. Folgende Beispiele für den Gebrauch des Fragepronomens:
- mila wu, wer ist?
- mila wuede, wer geht fort?
- hara gaur ḥêni ju, wessen ist dieses Pferd?
- ḥêniŋ ju gaur oder ḥêŋgaḥ ju gaur, bei wem ist ein Pferd?
- milus̔ bu, welche sind?
- milus̔ buelxa, welche gehen fort?
- ḥanna wiêza, wer liebt? (vergl. Versuch über die Thusch-Sprache § 247),
- x̣aŋ luo, wer giebt?
- milxu stag wu, welcher Mensch ist?
- ḥuŋ du, was ist?
- ḥuŋ duo as, was mache ich?
- ḥuŋ ju suêgaḥ, was ist bei mir?
- suôna ḥuŋ dieza? was liebe ich?
Folgt auf ḥuŋ nicht du, sondern ju, so ergänzt man huma, die Sache, welches zur dritten Kategorie gehört:
- mûxu wu iz, welcher Art ist er?
- mûxu du wai, welcher Art sind wir?
- masaŋ stag wu, wie viel Menschen sind?
- masaŋ stegiŋ ju gaur, bei wie vielen Menschen sind Pferde?
- masaniŋ ju gaur? bei wie vielen sind Pferde?
- masanna deliŋ axc̔a, wie vielen wurde Geld gegeben?
- masaŋ stagana deliŋ axc̔a, wie vielen Menschen wurde Geld gegeben?
- masannaxaŋ liêla iz, nach wie vieler Art geht er?
Beim blossen Ausruf:
- masana qadina stag wu, wie viel sündhafte Menschen giebt es!
§ 155. Für den Gebrauch der unbestimmten Pronomina, so wie der negativen, mögen folgende Beispiele hinreichen:
- cḥennaḥaa (mit der Negation), nirgends,
- massuoŋ a nâx la, alle Menschen (eig. alles Volk) stirbt;
- ḥaiŋ jerrig gauras̔ luô suôna, gieb mir alle deine Pferde;
- iz werrig cistina, er ist ganz verwundet;
- suôna derrig xaa, ich weiss alles;
- hâr stag wuôla, jeder Mensch komme;
- hâr stag lîrig wu, jeder Mensch wird sterben;
- ca’’a stag lîrig wac, nicht ein (d. h. kein Mensch) wird sterben;
- cḥa stag lîrig wac, ein Mensch wird nicht sterben;
- cḥeni i stegiŋ k̔uort̔a buor bac, nicht eines (d. h. keines) Menschen Haupt wird umkommen;
- cḥeni stegi k̔uort̔a buor bac, eines Menschen Haupt wird nicht umkommen;
- as humma a dac, ich thue nichts;
- suôna ca’ma xaa, ich weiss etwas;
- suêgaḥ ca’ma du, bei mir ist etwas.
§ 156. Über den Gebrauch der verschiedenen Modi in den verschiedenen Zeiten geben uns folgende Beispiele Aufklärung.
Für den Indicativ:
a) Im Präsens:
- suo dik̔iŋ wu, ich bin gut;
- suo dik̔iŋ wac, ich bin nicht gut;
- seŋ gaur ju, bei mir ist ein Pferd;
- seŋ gaur xilu, bei mir pflegt ein Pferd zu sein;
- seŋ gaur jac, bei mir ist das Pferd nicht;
- suo mez̔digieḥ wu, ich bin in der Kirche;
- suo mez̔digieḥ xilu oder xilus̔ wu, ich pflege in der Kirche zu sein;
- hâr pêriskinieḥ suo rusbanaḥ xilus̔ wu, ich pflege jeden Freitag beim Gebet zu sein;
- suo naggaḥ xilu tamieḥ, ich bin selten im Kriege;
nicht kann man sagen: seŋ b’ergis̔ xilu sondern seŋ b’ergis̔ bu, bei mir sind Augen, d.h. ich habe Augen;
- as jâzdiês̔ du ʒ̔aina, ich schreibe den Brief.
b) Im Imperfect:
- suo wara mez̔digieḥ, ich war in der Kirche;
- suo wâcara mez̔digieḥ; ich war nicht in der Kirche;
- ḥuo dik̔iŋ xiliŋ ḥaiŋ wes̔îna, du warst gut gegen deinen Bruder.
c) Für das Perfect:
- iz xilir s̔iêŋ duot̔t̔ag̔ac̔una ḥâram, er ist seinem Freunde ungetreu gewesen.
d) Für die Aoriste:
- ḥuo xille nânna ca wiezas̔, du warst von der Mutter nicht geliebt;
- s̔u xilliêra suôna dik̔iŋ, ihr seid gegen mich gut gewesen.
e) Für die beiden Futura:
- hiŋci suo xir k̔uomers̔iŋ, jetzt werde ich freigebig sein;
- iz xirig wu b’ermecig, er wird geizig werden (sagt man von entfernter Zukunft eines Kindes).
§ 157. In Betreff des Conjunctivs, Optativs und Imperativs genügen wenige Beispiele:
- suôna lee ḥuo wôg̔uila, ich will, dass du kommst,
- suôna lee (suona liir) aḥ c̣a duoila, ich will (ich wollte), dass du das Haus bauest;
- ḥuo xila ḥaiŋ dêna a nânna a dik̔iŋ, sei gut gegen deinen Vater und deine Mutter;
- suo walara P̔et̔erburgieḥ, möchte ich in Petersburg sein:
- ḥuo xille walara P̔et̔erburgieḥ, möchtest du in Petersburg sein;
- as jâzdies̔ dalara, utinam scribam, möchte ich schreiben;
- as jâzdîrig dalara, utinam scripturus sim,
- as̔ jâzdiera dalara, utinam scripsissem, möchte ich geschrieben haben.
- medrisieḥ walaḥ muolla waait̔a, schicke den Priester, wenn er in der Schule ist,
- medrisieḥ wâcaḥ muolla laxa, suche den Priester, wenn er nicht in der Schule ist,
- ḥuo dik̔iŋ xilaḥ suo wuoŋ xirwac ḥuôna, wenn du gut bist, werde ich nicht gegen dich schlecht sein,
- hiŋci s̔u buolx bies̔ xilaḥ dêxiŋ xilarge duog dôxur(ig) du as̔, wenn ihr jetzt arbeitet, werdet ihr hoffen reich zu werden,
- ḥuo lowzargaḥ gut̔t̔ariê a xilus̔ walaḥ suo wôg̔urig wu, wenn du immer bei dem Spielen befindlich bist, werde ich kommen,
- as ʒ̔aina jâzdaḥ ..., wenn ich ein Buch schreibe ...,
- as ʒ̔aina jâzdies̔ dalaḥ, wenn ein Buch von mir geschrieben wird;
- s̔uŋ dâ buolx bies̔ xillieḥ s̔u sel qieŋ xir dâcara, wenn euer Vater gearbeitet hätte, wäret ihr nicht so arm,
- as ʒ̔aina jâzdinieḥ ..., wenn ich ein Buch geschrieben habe ...,
- ḥuo x̣âna bâzaraḥ xir walaḥ, suo cigge wôg̔ur(ig) wu, wenn du morgen auf dem Markt sein wirst, werde ich dorthin kommen,
- ḥuo c̣a dies̔ walaḥ as ḥuôna dig lurig du, wenn du ein Haus baust, werde ich dir ein Beil geben,
- aḥ c̣a dîrig dalaḥ as ḥuôna axc̔a lurig du, wenn du ein Haus bauen wirst, werde ich dir Geld geben,
- as ʒ̔aina jâzdîrig dalaḥ ..., wenn ich ein Buch schreiben werde ....
§ 159. Für den Conditionalis II:
- as ʒ̔aina jâzdaḥâra, wenn ich ein Buch schreibe,
- as ʒ̔aina jâzdies̔ dalaḥâra, wenn ein Buch von mir geschrieben würde,
- S̔u’aib dik̔iŋ xilaḥâra, cuini dâ wox̣x̣uŋ wîrig wara, wenn Schu’aib gut wäre, würde sein Vater sich freuen,
- suo dik̔iŋ xir wara, saigaḥ axc̔a dalaḥâra, ich wäre gut, wenn bei mir Geld wäre,
- suo dik̔iŋ xir wara, saigaḥ axc̔a dâcaḥâra, ich wäre gut, wenn bei mir kein Geld wäre,
- as jâzdîrig dara, qôlummie s̔êqie dalaḥâra, ich würde schreiben, wenn Feder und Tinte da wären,
- Jusup̔ xaddaniê a medrisieḥ xilus̔ walaḥâra, as saiŋ kant̔ cigge dies̔aŋ waxait̔ur(ig) wara, wenn Jusuf immer in der Schule befindlich wäre, würde ich meinen Sohn dorthin zum Lesen schicken;
- Elip̔i dik̔iŋ xilliêḥâra seŋ kant̔ dies̔arxaŋ juqaxwêrig wâcara, wenn Elipi gut wäre, hätte er meinen Sohn vom Lesen nicht abwendig gemacht;
- as ʒ̔aina jâzdiniêḥara, wenn ein Buch von mir geschrieben wäre,
- as ʒ̔aina jâzdîrig dalaḥâra, wenn ein Buch von mir geschrieben werden würde.
§ 160. Die Participia, welche durch den gänzlichen Mangel des Relativpronomens und der von ihnen abgeleiteten Partikel, von der grössten Wichtigkeit sind, betrachten wir sowohl in ihrer Nominativform als auch in den obliquen Casus. Es mögen folgende Beispiele ihren Gebrauch erläutern:
- mârana jiêzaŋ stiê, das vom Manne geliebte Weib (eig. das dem Manne liebe Weib, s. meinen Versuch über den Thusch § 267),
- stiêc̔una wiêzaŋ mâr, der vom Weibe geliebte Mann,
- suôna guŋ stag dik̔iŋ wu, der von mir gesehene (eig. mir sichtbare) Mensch ist gut,
- suôna gurig, der von mir Gesehene,
- jâzdieŋ ʒ̔aina dik̔iŋ du, das Buch, welches geschrieben wird, ist gut,
- stiê jiêzaŋ mâr, der das Weib liebende Mann,
- mâr wiêzaŋ stiê, das den Mann liebende Weib,
- suo guŋ stag dik̔iŋ wu, der mich sehende Mann ist gut,
- suo gurig, der mich sehende,
- jâzdieŋ stag dik̔iŋ wu, jâzdieŋ zudaŋ dik̔iŋ ju, der schreibende Mann ist gut, das schreibende Weib ist gut;
- suêgaḥ woluŋ lai, der bei mir befindliche Knecht,
- suêgaḥ joluŋ gaur, das bei mir befindliche Pferd,
- c̣a c̔uḥ werig (wôcurig) waait̔a, sende den im Hause befindlichen (nicht befindlichen),
- c̣a c̔uḥ beris̔ baxkait̔a, sende die im Hause befindlichen;
- mastuxuc̔una dik̔iŋ xiŋ werig wac iz, er ist keiner, der gegen den Feind gut ist, auch mastuxuc̔una dik̔iŋ xiŋ woluŋ stag wac iz, er ist kein Mensch, der gegen den Feind gut ist;
- suêgaḥ gaur joluŋ was̔a dik̔iŋ wu, der Bruder, dessen Pferd bei mir ist, ist gut;
- suo guŋ stag dik̔iŋ wu, der Mensch, der mich sieht, ist gut;
- suo guc̔u staga jâzduo, der Mensch der, mich sieht, schreibt;
- suêgaḥ gaur jolc̔u was̔as jâzduo, der Bruder, dessen Pferd bei mir ist, schreibt;
- seŋ gaur jolc̔u was̔as jâzduo, mein Bruder, der ein Pferd hat, schreibt;
- suo wiêzac̔u staga jâzduo, der Mensch, der mich liebt, schreibt;
- wes̔ieḥ gaur joluŋ suo dik̔iŋ wu, ich, dessen Pferd beim Bruder ist, bin gut;
- wes̔ieḥ gaur jolc̔u as jâzduo, ich, dessen Pferd beim Bruder ist, schreibe;
- suo c̣aḥ xiluc̔u xêneḥ wuôla ḥuo, as huma lur ḥuôna, komme zur Zeit, da ich zu Hause bin, ich werde dir etwas geben;
- ḥuo xillac̔u met̔t̔igeḥ wuoŋ xille wac suo, an der Stelle, wo du warst, war ich nicht schlecht.
§ 161. Namentlich zum Ausdruck verschiedener Orts- und Zeitverhältnisse finden wir den Genitiv, Ablativ und Inessiv der Participia verwandt; z. B.
- sḥa wuôla suo wolc̔u, komme hieher, wo ich bin,
- d’â g̔uô suo wôcuc̔u, gehe dahin, wo ich nicht bin,
- suo wôg̔u imâm wolc̔uiri (wôcuc̔uiri), ich komme von dort, wo ein Imam ist (wo kein Imam ist);
- imâm wolc̔uḥ nâx bu, wo der Imam ist, ist das Volk;
- imâm wôcuc̔uḥ nâxa bac, wo der Imam nicht ist, ist kein Volk;
- ḥuo xiluc̔uḥ xaddaniê xilu g̔owg̔a, wo du bist, ist immer Lärm;
- iz stag xiluc̔uiri welle, dieser Mensch ist aus dem Sein gegangen;
- suêciŋ xiŋ woluŋ stag suo wolc̔u waait̔a, den Menschen, der bei mir befindlich sein wird, sende dahin, wo ich bin.
§ 162. Obwohl wir schon oben häufige Anwendung des Gerundiums gesehen haben, mögen einige Beispiele hier folgen:
- ʒ̔a liêla dêz̔es̔, die Heerde geht weidend;
- as i stag iris dolus̔ wuo, ich mache diesen Menschen glücklich;
- iz ôrus̔ wôllu, er ist mit Dreschen beschäftigt;
- ḥuo wox̣x̣uŋ wolus̔ (wôcus̔), suo ʒ̔imiŋ wara, als du gross warst (nicht gross warst), war ich klein;
- suo c̣aḥ xilc̔aḥ wôg̔ur ḥuo, wann ich zu Hause sein werde, wirst du kommen.
§ 163. Für den Gebrauch der Postpositionen, welche meist mit dem Dativ verbunden werden, aber meist mit Verkürzung der Form, finden wir folgende Beispiele:
- c̣ac̔u, in’s Haus,
- c̣ienna c̔u juîliŋ tunal, in’s Haus drang Feuchtigkeit,
- c̣a c̔uḥ, im Hause,
- ḥuŋ c̔uḥ xilu c̔erc̔ii, im Walde sind Bären,
- ḥuŋ c̔u jaxaŋ buorz, der Wolf ging in den Wald;
- seŋ c̔uḥ ḥâs̔a wu, bei mir ist ein Gast,
- seŋ c̔u ḥâs̔a wieaŋ, zu mir kam ein Gast;
- suôna c̔uḥ lazar du, in mir ist ein Schmerz;
- suôna c̔u baxaŋ mozu, in mich gerieth eine Fliege;
- ḥuŋ c̔uiri(ŋ) bêliŋ g̔ala, aus dem Walde ging eine Hirschkuh hervor;
- dêŋ c̔uiri ḥâs̔a waxaŋ, vom Vater ging der Gast fort;
- wardana(ŋ) c̔uiri duîz̔iŋ gâlai, aus dem Wagen fiel der Sack;
- dêna c̔uiri c̣î dêliŋ, aus dem Vater ging Blut hervor;
- ḥuŋ (ḥunna) c̔uxulu dêliŋ t̔xuo, wir gingen durch den Wald hindurch;
- dieg̔ana c̔uxulu c̔ax̣bêḥiŋ huoa, durch den Leib drang die Kugel;
- as dillu met̔t̔e te bêr, ich lege das Kind auf das Bett;
- as pelgi te c̣̔ug jullu, ich stecke den Ring an den Finger;
- xieŋ teḥ oder xiena teḥ, auf dem Baum,
- xiena teḥ bu k̔uîrini bieŋ, auf dem Baum ist ein Habichtsnest;
- dagte, auf das Herz, statt dagnate,
- kant̔ xiena te wôlu, der Knabe klettert auf den Baum,
- kant̔ xiena tieri(ŋ) wussu, der Knabe steigt vom Baum herab,
- suôna teḥ êc̔ik̔ ḥillu, auf mir liegt Eisen;
- xieŋ (xiena) texulu ix̣x̣iŋ gaur, über den Baum sprang das Pferd;
- suôna texulu jêliŋ wardaŋ, über mich fuhr der Wagen;
- c̣ienna kel, unter das Haus,
- c̣ienna kelḥa, unter dem Hause;
- xiena kel k̔araiŋ t̔xuona b’âras̔, unter dem Baum fanden wir Nüsse;
- suôna kel g̔ant du, unter mir ist eine Bank;
- c̣ienna kelḥaxulu waxaŋ stag, unter dem Hause ging ein Mensch durch;
- c̣ienna kelḥiri(ŋ) bêliŋ iz, unter dem Hause her ging er hervor;
- juqqieḥ, mitten, zwischen:
- xannas̔ juqqieḥ wu suo, ich befinde mich zwischen den Bäumen,
- xannas juqqiexulu wuede suo, ich gehe zwischen den Bäumen durch.
SPRACHPROBEN.
I.
- As ḥuinex waxaŋc̔uḥ g̔ala bîŋ.
- Aḥ lac̣̔qaina lâmaruoc̔uŋ wir.
- Maḥmûda jâzdiŋ ʒ̔aina.
- S̔uo’aib ka ôrus̔ wôllu.
- ’Amirxaŋ ʒ̔ez̔iŋ lômu waxaŋ.
- T̔at̔arxana ʒ̔a êx̣uô dajiŋ.
- Musuostaŋ bêris̔ ḥêqil dôcus̔ du.
- Idris qôlux waxaŋc̔uḥ Uersiis̔a wîŋ.
- Sulaimaŋ jûrax̣ dôcus̔ wu.
- K̔uîrinuô kuornai diḥiŋ.
- Xitexulu nêki dies̔ bêdis̔ liêla.
- Wedde-wuedic̔u stegiŋ t̔uop̔ juiz̔iŋ.
- D’âduedeŋ wai seŋ nax̣rac̔uiriŋ dêlle.
- Seŋ dâ c̣aḥ wac, nâna ḥêre jaxana.
- Xâna s̔u bez̔iê du.
- Sielxana Misirbii ḥâs̔alg̔a waxaŋ.
- Jieraiŋ dînaḥ ôxu t̔xaiŋ kant̔ana zudaŋ jâluorig ju.
- Bâzaraḥ duxkus̔ ʒ̔a du.
- ’Ai c̣iniŋ k̔et̔ir dik̔iŋ ju.
- T̔axana pêriskiŋ du, rusbana g̔uirig du wai.
- T̔urax̣as̔ liêla jurt̔iŋ juqqieḥ, g̔ûdunus̔ dôxus̔.
- Jurt̔iŋ dâ ledir wu waiŋ.
- Bêxic̔u nâxana juqqieḥ dik̔iŋ du wâxaŋ.
- Jurt̔eḥ ’êdil dik̔iŋ du.
- Âdam x̣uellina let̔t̔ixiŋ qa dôcus̔.
- Nâxana p̔aida bieŋ stag dik̔iŋ wu.
- Dâla waina delle ḥêqil.
- Lâmteḥ luo dox̣x̣uŋ du.
- Maxuô xieŋ buoz̔aiŋ.
- Darcuô ʒ̔a dajiŋ.
- Xi c̔uḥ xilu c̣̔êrii.
I.
- Ich tödtete, als ich in den Wald gegangen war, eine Hirschkuh.
- Du stahlst den Esel des Bergbewohners.
- Mahmud schrieb den Brief.
- Schuo’aib ist Weizen dreschend beschäftigt.
- ’Amirchan ging zum Dshesh-Berge.
- Dem Tatarchan kam die Schaafheerde durch ein Raubthier um.
- Musuost’s Kinder haben keinen Verstand.
- Idris wurde, als er auf Stehlen ausgegangen war, von den Russen getödtet.
- Suleiman hat kein Benehmen.
- Der Habicht hat das Küchel entführt.
- Die Enten gehen schwimmend auf dem Wasser.
- Die Flinte des davonlaufenden Menschen fiel.
- Der davonfliegende Schwarm kam aus meinem Bienenstock.
- Mein Vater ist nicht zu Hause, die Mutter ist in die Mühle gegangen.
- Morgen ist für eure Heerde.
- Gestern ist Misirbii zu Gast gegangen.
- Am Donerstag werden wir unserem Sohne ein Weib ausführen.
- Auf dem Markt sind viele Heerden.
- Im Winter ist ein neuer Pelz gut.
- Heute ist Freitag, wir werden zum Gebet gehen.
- Die Türken gehen zwischen den Dörfern Strafen auferlegend.
- Der Dorfesälteste ist schwach bei uns.
- Unter reichen Leuten ist es gut zu leben.
- Im Dorfe ist Gerechtigkeit gut.
- Adam wurde aus der Erde sündlos geschaffen.
- Ein dem Volke nützender Mensch ist gut.
- Gott gab uns Verstand.
- Auf dem Berge ist der Schnee gross.
- Der Wind fällt den Baum.
- Durch den Sturm kam die Heerde um.
- Im Wasser pflegen Fische zu sein.
II.
Ḥiexam boluŋ des̔nis̔.
- Dala waina ’umru jelle ziiê ca jajaŋ.
- Is̔tiŋ huma ma diê aḥ x̣iec̔unna, cuiŋge t̔erinig ḥaina x̣iec̔uô dic̔aḥ xalaŋ xiêt̔arig delaḥ.
- Dêlax x̣iêraŋ a wiêza, dêliŋ qiŋxiet̔amax duog a ma dilla.
- Mogus̔ woluŋ stag jimis̔ dôcus̔ lîelar dox̣x̣uŋ ajip̔ du.
- Dauwnis̔ dux̣a ma liêladiê, dauwnis̔ dux̣a liêluoŋ stag ḥek̔imis̔na a naxana kuordawuo.
- T̔axana dic̔aḥ megis̔ doluŋ huma, x̣âna dier as âliê ma dit̔a, hunda êlc̔aḥ? X̣ânalêriŋ de ḥeŋ laamieḥ dac.
- Milla a welaḥ a s̔â xiêt̔as̔ s̔iêŋ ḥêqil massêriŋc̔ula t̔uelis̔ du êlle, iz ’iêḥawellerig wu.
- Ḥêqil derig s̔â x̣iêt̔am boluc̔u nâxax dagawîrig wu.
- Dâla x̣uellina huma es̔nis̔ ma diê, iz es̔nis̔dar i x̣uellinarig es̔nis̔war sanna du.
- Cḥancii ḥag̔ ma liêlajie, ocuiŋgeḥ ḥuôna xilus̔ p̔aida bac, amma ḥeŋ dik̔inis̔ daju cuô.
- Ca buolx baŋ dagalesc̔aḥ uoila a jiê aḥ, ḥêqil dolc̔u nâxax dagawâla ḥuo.
- Sixuoŋciŋ huma ma diê, sixiŋ dina huma megis̔ xir dac.
- leg̔uz ma g̔uô, ieg̔uz waxc̔i i k̔estiŋ juxa wierza.
- Lêx̣ar dies̔ xarc des̔nis̔ ma dîca, ḥuo izus̔ dîcus̔ welaḥ, ḥeŋ baqdolc̔uḥ a nâx t̔ies̔er bac.
- Cḥa huma dîc̣us̔ wolc̔u stagana juqa ma liêlxa, i dîcina wâllac sâbur diê.
- Balaiteḥ sâbur diê, dêliŋ qiŋxiet̔amiê duog dôxus̔.
- Xarc t̔ies̔ulla ma diê aḥ, ḥuo ʒ̔uez̔ixat̔ienax x̣iêrus̔ welaḥ, xarc t̔ies̔ulla dar dax̣x̣aic̔u qinuos̔xiŋ du.
- Qamêl dies̔, dêlax duii ma baa.
- Qêriŋ duij baarax larluô, qêriŋ duii baar dax̣x̣aic̔u qinuos̔xiŋ du.
- Dâla ma diê êlle huma dit̔a, izus̔ liêladaḥ qa du ḥuôna.
- Wuoc̔u stagaciŋ duot̔t̔ag̔ala ma laca, cuiŋciŋ duot̔t̔ag̔ala liêladaḥ g̔aig̔a jôcus̔ wisur wac ḥuo.
- Dâjie nânie liera, dâla êllec̔iê teriŋ.
- Ḥail wox̣x̣uc̔u stagal cuini p̔urbaziŋ ḥalxa ma wâla, cuiniŋ niq a ma xâdabiê.
- Ḥail bax̣x̣aic̔u nâxaciŋ siŋqiêramiêḥ xilc̔aḥ, câral bêrc̔ieḥa wâliê uaḥa ma xaa.
- Wuoc̔u belxis̔na dêle rezi wac, wuoc̔u belxis̔na teḥa ma wâza ḥuo; wuoc̔u humanas̔na teḥa wezc̔aḥ nâxana i wiêzas̔ xir wac ḥuo, dele rezi i xir wac ḥuôna.
- Tehuet̔t̔inc̔u stagana muti’ xilaŋ wiêza ḥuo.
- Nâxaciŋ nicq ma x̣ôc̔c̔u êsil xilaŋ wiêza.
- Kors̔imiê nâxaciŋ xilar g̔illax̣ ca xilar du.
- Biêxuc̔u humanaxaŋ larluô , t̔ies̔amiê xila, jina c̣̔âg̔uo lat̔t̔ajiê , xarc lier a ma diê.
- P̔it̔na liêluoŋ stag biexkazaŋ ma wâxa, cuini g̔uo a ma diê, hunda êlc̔aḥ? cuiniŋ p̔it̔na massuos̔k̔e a x̣ôc̔u, ḥalxa cuini jis̔awas̔anis̔k̔e, tâx̣x̣a cuiniŋ lûlaxuos̔k̔e, culteḥa bêxic̔u nâxiê x̣ôc̔u.
- Qôlus̔ a dies̔ p̔it̔na a liêluoc̔u stagax dik̔iŋ quênexi wu ma âla; hunda êlc̔aḥ? iz diêzas̔ wu ḥâram nêqiciŋ nêxiŋ huma, s̔â qaḥiegaŋ ca luus̔, c̣qa a cuiniŋ ocu balxax wâxar xir a dôcus̔, nâxa s̔iêna sardamas̔ a biêxus̔, cḥanna a dik̔ic̔u stagana wiêzas̔ a wôcus̔ wu iz. Dik̔iŋ quênexi is̔tinig wu: s̔a dinieḥ a wôlus̔, ḥâram humanna teḥa ca wôzus̔, s̔iêna buolx a bies̔, nâxana a maxkana a p̔aida bies̔, nâxana wiezas̔ a wolus̔ werig.
- Dâla ḥaina p̔arz dina te dillina huma, mel xalaŋ delaḥ a x̣ôc̔c̔us̔ liêladiê.
- Lûlaxuoc̔uciŋ dik̔iŋ xila ḥuo, dâla êllec̔iê t̔eriŋ; har humanaḥ qiŋxiet̔am bies̔ a xila ḥuo.
- S̔i huma du qijamataŋ dînaḥ dêle s̔es̔k̔e ḥôz̔ur wôcus̔, hundu izus̔ êlc̔aḥ? qiŋxiet̔am bôcuŋ stag a wuoŋ lûlaxuo a wu.
II.
Lehrreiche Worte.
- Gott gab uns das Leben, dass es durch Schaden nicht verderbe.
- So etwas thu’ du nicht einem andern, welchem ähnliches wenn ein anderer dir gethan hat, du gekränkt sein würdest.
- Liebe die Gottesfurcht und lasse nicht die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit fahren.
- Es ist ein grosses Elend, dass ein gesunder Mensch fruchtlos wandelt.
- Gebrauche nicht viel Scheltworte, ein Mensch, der viel Scheltworte braucht, wird den Gewalthabern und dem Volke zum Überdruss.
- Etwas, was, wenn es heute gethan wird, möglich ist, überlass nicht der Rede: ich werde es morgen thun, weshalb? der morgende Tag ist nicht in deiner Gewalt.
- Wer auch immer selbst wähnend seinen Verstand dem Aller überlegen meint, der täuscht sich.
- Der Verständige beräth sich selbst mit verständigen Leuten.
- Etwas von Gott Geschaffenes verhöhne nicht, dies zu verhöhnen ist gleich der Verhöhnung dessen, der es geschaffen.
- Trage niemals Hass, dabei entsteht dir kein Nutzen, sondern deine Tugenden vernichtet er.
- Wenn du beschlossen hast, eine Arbeit zu thun, so denke daran und berathe dich mit vernünftigen Menschen.
- Thue nichts mit Eile, was schnell gemacht wird, wird nicht gelingen.
- Gerathe nicht in Zorn, bist du aber in Zorn gerathen, so kehre bald zurück.
- In der Unterhaltung erzähle keine Lügenworte, wenn du sie erzählst, werden dir die Leute nicht glauben, wenn du die Wahrheit sprichst.
- Einem Menschen, der etwas erzählt, falle nicht in die Rede und habe Geduld, bis er auserzählt hat.
- Im Unglück habe Geduld, auf die göttliche Barmherzigkeit hoffend.
- Lege kein falsches Zeugniss ab, wenn du die Hölle fürchtest, falsches Zeugniss ablegen ist eine der grossen Sünden.
- Im Gespräche schwöre nicht bei Gott.
- Hüte. dich einen Meineid zu schwören, einen Meineid schwören ist von den grössen Sünden.
- Lass das, was Gott zu thun verboten hat, verübst du es, so ist es dir eine Sünde.
- Ergreife nicht Freundschaft mit einem schlechten Menschen, übst du mit ihm Freundschaft, so wirst du nicht ohne Sorgen bleiben.
- Vater und Mutter achte, gleich dem von Gott Gesagten.
- Gehe einem höheren Menschen, als du bist, ohne Erlaubniss nicht vor, und durchkreuze seinen Weg nicht.
- Wenn du mit Leuten, die höher sind, als du, in Gesellschaft bist, setze dich nicht nieder auf einen höhern Platz als sie.
- Mit schlechten Werken ist Gott unzufrieden, auf schlechte Werke sei nicht stolz, wenn du auf schlechte Werke stolz bist, wirst du den Menschen nicht lieb sein und Gott wird dir nicht geneigt sein.
- Du musst einem über dir stehenden Manne gehorchen.
- Man muss mit den Menschen höflich sein, wenn man nicht Gewalt erreicht hat.
- Ungestüm mit den Menschen sein, ist kein umgängliches Benehmen.
- Hüte dich vor unreinen Dingen, sei treu, das Versprochene erfülle, mache kein Lügenreden.
- Einen aufrührerischen Menschen entschuldige nicht und unterstütze ihn nicht, weshalb? sein Aufruhr erreicht alle, zuerst seine Verwandte, dann seine Nachbarn, darauf die Bewohner.
- Sage nicht vom Diebstahl verübenden und aufrührerischen Menschen, dass er ein guter Mensch sei, weshalb? er liebt mit unrechtem Wege fremde Sache, will nicht selbst arbeiten, und niemals wird ihm in diesem Thun Leben werden, für die Menschen und für sich wird er zum Fluche, und kein guter Mensch liebt ihn. Ein guter Mann ist ein solcher selbst im Gesetze wandelnd, nichts Schändliches unternehmend, seine Arbeit für sich thuend, den Menschen und dem Lande Nutzen bringend und von den Menschen geliebt.
- Die von Gott dir auferlegte Pflicht, so schwer sie auch sein mag, übe bis zu Ende aus.
- Sei mit dem Nachbar gut, gleich als wäre es dir von Gott befohlen; gegen jegliches Wesen sei barmherzig.
- Zwei Dinge giebt es, am Tage des Gerichts wird Gott auf sie nicht sehen, welche sind es? Der unbarmherzige Mensch und der schlechte Nachbar ist es.
III.
K̔icinis̔.
- Bux bôcuŋ s̔êlig xix duzur dac.
- Kaic̔u k̔uigis̔na nâxa qaḥiegnarig diêza.
- Buk̔ur wuelle stag k̔as̔uô nîswier.
- P̔ḥeruô morzux liêlabuo k̔uig ca dôguoŋ.
- C̣̔êruô loxu xi c̔uḥ korgu met̔t̔ig.
- Bi’ k̔uog bollus̔iêḥa gaur a juede gal.
- Mâxa liêlac̔uxulu t̔ai a liêla.
- Dâca uistixi sanna xila, berziluoi k̔ic̔c̔iŋ ju ḥuôna.
- Ḥêqil dolc̔una derrigie duinie a s̔iêŋ dê muoxk sanna bu.
- Sâragax ca bina huoz g̔oz̔ux xir bac.
- Nêxiŋ diêg̔ax bôlluŋ p̔xuo xienax bollus̔ sanna xiêt̔a.
- Ôxus̔ êllerig ôrus̔ k̔araina.
- Uersiiŋ g̔udalax̣uô p̔ḥâgal lesna, bôxu.
- X̣îrinc̔u nâna jielxana jac.
- Cerig jôcus̔ buorz xir jac.
- Sixiŋ daxana xi huordux îna dac.
- Ma lâca dê maz̔, lesc̔i ma xiêca.
III.
Sprüchwörter.
- Ein Gefäss ohne Boden wird nicht mit Wasser gefüllt werden.
- Weisse Hände lieben das von (anderen) Menschen Gearbeitete, d. h. fremde Arbeit.
- Den buckligen Mann wird das Grab gerade machen.
- Der Schmied braucht die Zange, um die Hand nicht zu verbrennen.
- Der Fisch sucht im Wasser die tiefe Stelle.
- Das Pferd strauchelt, obwohl es vier Füsse hat.
- Wo die Nadel durchgeht, geht auch der Faden.
- Sei wie ein junges Schaaf, Wölfe sind dir bereit.
- Dem Klugen ist die ganze Welt wie sein Vaterland.
- Der Reif wird nicht aus dem Stock, wenn er nicht aus dem Schössling gemacht ist.
- Der im fremden Körper steckende Pfeil scheint wie im Baum steckend.
- Das beim Ackern Gesagte findet man beim Dreschen.
- Der russische Wagen packt den Hasen, heisst es.
- Eine furchtsame Mutter weint nicht.
- Es wird keine Wölfe ohne Zahn geben.
- Schnell laufendes Wasser gelangt nicht zum Meer.
- Packe nicht des Vaters Bart, hast du ihn aber gepackt, so lasse ihn nicht los.
IV.
- As dina bijur as̔ is̔tiŋ c̣̔ôg̔uŋ x̣ôbu wiriŋ c̣ogunuô s̔ad sanna.
- C̔ôg̔uŋ êllerig x̣iêruoŋ êllerig sanna xiêt̔a; mellis̔i êllerig ’iêxuoŋ êllerig sanna xiêta s̔una.
IV.
Worte Schamil’s an die tschetschenzischen Naibs.
- Die von mir gemachten Befehle bewahret ihr so fest, wie der Schwanz des Esels einen Knoten.
- Das fest Gesagte scheint wie zur Furcht gesagt, das sanft Gesagte scheint euch wie zum Betrug gesagt.
V.
Cḥeni nâxa sermik̔ lesna, culteḥa hox̣ux bixkina, cuiŋci k̔iêg̔at̔ a uellina, ulou es̔giŋ c̔uoŋk̔ar a jillina; k̔iêg̔at̔ teḥ jâzdina xille: «hara c̔uoŋk̔ar teḥ mel wôluc̔uô x̣uzzu t̔ûxuila», êlle. Culteḥa cḥa stag wuedis̔ xille, cunna ulouxulu wêlle, c̔uoŋk̔ar a ca tûxus̔. Tâx̣x̣a sermik̔uô êlle cuiŋge: «Suôna i ’illuŋ c̔uoŋk̔ar ca t̔uoxxal dik̔iŋ dinac̔u aḥ suo basturig bara.» Tâx̣x̣a ocu staga bestina i sermik̔. Tâx̣x̣a sermik̔uô waaŋ ḥauwzaina iz stag, tax̣x̣a ocu staga êlle sermik̔iê: «Ma waa suo, xêt̔t̔ina x̣âc̔aḥ wuur ah.» Sermik̔uô êlle: «ḥeŋge xôt̔t̔ur wais̔imma?» Staga êlle: «xiê.» — Tâx̣x̣a xiê, s̔iêge xêt̔t̔ic̔i, êlle: «Sermik̔ baqliu.» Ocu xênaḥ nawqa dôg̔us xille cḥuôgal. Tâx̣x̣a êlle staga: «Cḥuôgaliê xôt̔t̔ur wais̔imma.» S̔iêge xêt̔t̔ic̔aḥ cḥuôgaluô êlle: «Suôna ca xaa s̔us̔inniê x̣el mûxa jîrig ju; sermik̔ bixkinc̔u diga suo, tâx̣x̣a âr as s̔una aisa âŋ derig. Tâx̣x̣a digna cḥuôgal sermik̔ bixkinc̔u; cḥuôgaluô êlle ocu stagiê: «t̔oxur sanna bexkal i sermik̔.» Culteḥa êlle cḥuôgaluô stagiê: «Hara c̔uoŋk̔ar x̣uzzu t̔uexnieḥ, xat̔t̔aŋ ca g̔uoŋ warai ḥuo.» Culteḥa s̔immiê a x̣uzzu x̣uzzu sermik̔ina c̔uoŋk̔ar a t̔uexna, d’âdaxana.
V.
Ein Volk fing einen Drachen, dann band man ihn, hing bei demselben ein Papier auf, und legte nebenbei ein eisernes Schwert. Auf dem Papier war geschrieben: «Wer auch an dieses Schwert kommt, schwenke es dreimal» also. Darauf kam ein Mann gegangen, ging dann vorüber und schwenkte nicht das Schwert. Da sprach der Drache zu ihm: «Da du dadurch, dass du dieses liegende Schwert nicht geschwenkt, mir wohl gethan, wirst du mich losbinden.» Darauf band dieser Mann den Drachen los. Darauf umkreiste der Drache diesen Menschen, um ihn zu verzehren. Da sprach dieser Mensch zum Drachen: «Friss mich nicht, du wirst mich fressen, nachdem gefragt sein wird.» Der Drache sprach: «Bei wem werden wir beide fragen?» Der Mensch sprach: «Beim Wasser.» Darauf sprach das Wasser, nachdem man es gefragt hatte: «Der Drache spricht die Wahrheit.» Zu der Zeit kam ein Fuchs des Weges. Da sprach der Mensch: «Wir werden den Fuchs fragen.» Der Fuchs sprach, als man ihn gefragt hatte: «Ich weiss nicht, wie ich euch beiden Recht sprechen soll; führe mich hin, wo der Drache gebunden war, dann werde ich euch sagen, was ich zu sagen habe.» Dann ward der Fuchs geführt, wo der Drache gebunden war; der Fuchs sprach zu diesem Menschen: «Wie zuvor binde den Drachen.» Darauf sprach der Fuchs zum Menschen: «Hättest du dieses Schwert dreimal geschwenkt, wärest du nicht fragen gegangen.» Darauf schwenkten sie beide dreimal das Schwert auf den Drachen und gingen fort.
VI.
Cḥa wox̣x̣uŋ stag xille muolla Nêsirit̔ bôxus̔. Ocuô cḥeni xênaḥ guldina bêris̔, siŋqiêram baŋ ocu bêris̔ciŋ. Tâx̣x̣a muolla Nêsirit̔ana bêris̔ kuordaina, tiêra dâlaŋ t̔igna dac. Tâx̣x̣a muolla Nêsirit̔a bêris̔k̔e êlle: ʒ̔ê bêris̔, d’â laxaḥ sâg̔a diêqu, ḥiêlxalas̔ ecce, sâg̔a s̔una a lurig du, ḥalxa x̣ês̔nac̔una dux̣a Iurig du. Tax̣x̣a bêris̔ ḥîlxina; i bêris̔ ḥîlxic̔aḥ x̣iêc̔u bêris̔na daina, izus̔ a ḥîlxina. Tâx̣x̣a muolla Nêsirit̔a degiŋbaam bina, cḥa buolx bâcaḥ, x̣iêc̔aḥêri bêris̔ ḥielxurig dâcara, êlle. Tâx̣x̣a s̔â muolla Nêsirit̔ a ḥiêdde, d’â x̣ês̔c̔i, bêris̔na diêqus̔ sâg̔a ca k̔araina, ḥîzus̔ disina. Ḥacar dêlle, wieana muolla Nêsirit̔ ecce x̣ês̔na. Ocuiŋge bêris̔a xêt̔t̔ina: ḥuo huŋda muolla Nêsirit̔ wôg̔u? Êlle: sâg̔a dalar baqdu mut̔t̔us̔ wiear.
VI.
Es war ein grosser Mensch, Mulla Nesirit genannt. Er versammelte einst Kinder, um mit diesen Kindern Kurzweil zu treiben. Darauf wurde Mulla Nesirit der Kinder satt, sie gehorchten nicht, um fortzugehen. Da sprach Mulla Nesirit zu den Kindern: «Wohlan, Kinder, dort unten theilt man Almosen aus, laufet dahin, auch euch wird ein Almosen gegeben, dem zuerst Hingelangenden wird viel gegeben.» Darauf liefen die Kinder; nachdem diese Kinder gelaufen waren, sahen es andere Kinder, und auch diese liefen. Darauf vermuthete der Mulla Nesirit: «Wenn keine Sache da wäre, würden anderswoher die Kinder nicht laufen», also. Darauf lief der Mulla Nesirit selbst. Als sie hingelangt, fanden die Kinder, dass kein Almosen ertheilt wurde, blieben dort sich drehend. Der Schweiss trat hervor, es gelangt der Mulla Nesirit dahin. Es fragten ihn die Kinder: «Weshalb kommst du, Mulla Nesirit?» Er sprach: «Ich bin gekommen, indem ich glaubte, dass wirklich Almosen gegeben werden.»
VII.
Zurab qôlus̔ dies̔ wara, c̣qa a dit̔aŋ uoila jâcara. Zurabaŋ dik̔iŋ gaur jara, iz ḥaŋ lac̣̔qaina ca xuus̔ riêmara jaiŋ. Zuraba dux̣a lîxir s̔iêŋ gaur, cunna cḥennaḥaa ca k̔araina. Zurab g̔aig̔aniê(ŋ) xiliŋ, s̔â s̔iêciŋ uoila jina, êliŋ: as nêxiŋ gauras̔ dux̣a liec̣̔qainiêra, cêriŋ dais̔na ma xalaŋ xiet̔t̔e, xiêt̔and.» Hox̣u das̔ieḥ cunna dagte dele wieaŋ, cuô êliŋ: «weziŋ dêle, aḥ giec̔die seŋ qinuos̔na, suô aisa hiŋcalac diŋc̔una duoxkuô wêliŋ; hox̣ulteḥa x̣êŋ wuoŋ huma ma dier dac. Culteḥa Zurabax dik̔iŋ suipi stag xiliŋ. Ḥausalas̔ bêris̔ mûxa xiliŋ Zurabax dik̔iŋ stag, mel xalaŋ xiet̔t̔e Zurabana s̔iêŋ gaur jaic̔i, is̔tiŋ xiêt̔a nâxana a s̔aiŋ huma jaic̔i. Ma’ ’amadiêlas̔ is̔tiŋ huma daŋ; is̔tinig s̔una s̔es̔na dic̔i xalaŋ xiêt̔ar dalaḥ.
VII.
Zurab war mit Stehlen beschäftigt, und er hatte nicht den Gedanken, es einmal aufzugeben. Zurab hatte ein gutes Pferd, es ging von irgend einem gestohlen unbewusst aus der Heerde verloren. Zurab suchte sein Pferd viel, er fand es nirgends. Zurab wurde traurig, dachte selbst bei sich und sprach: «Ich habe viele fremde Pferde gestohlen, wie schwer ist es ihren Herren vorgekommen, scheint es.» Bei diesem Worte kam Gott ihm auf’s Herz, er sprach: «Theuerer Gott, verzeihe du meine Sünden, ich bereue das von mir bis jetzt Gethane; nach diesem werde ich keine andere schlechte Sache verüben.» Hierauf wurde Zurab ein guter frommer Mann. Schauet, Kinder, wie an Zurab ein guter Mensch wurde, wie schwer es dem Zurab vorkam, nachdem er sein Pferd verloren hatte, und so scheint es den Menschen, wenn ihre Sache verloren ist. Lernet nicht dergleichen thun, solches würde euch selbst, wenn es gethan ist, schwer vorkommen.
VIII.
VIII.
IX.
K̔aḥex̣na ḥex̣nac̔u s̔êric̔u c̣ieŋqa gat̔ana guêŋ kelḥajillina, wiz̔ina, ’illina maira ’Umarxaŋ. Samax liêlainarig nâbarax̣aŋ duiḥil x̣îsus̔. ’Uru ’uîriŋciŋ x̣iêt̔ac̔u malxaciŋ qus̔a qailax x̣ôbuŋ gila, gaate târa t̔uexna, âra bex̣x̣ina; x̣ês̔iiŋ duoi t̔îsuc̔u guêzinax t̔esna; digus̔ nuskul sanna gila k̔iêc̔bina. Qôz̔uŋ k̔uirsite kêzi sanna dina xiina, k̔iêc̔welle waxaŋ maira ’Umaxaŋ. «Assalâmu ’alaik̔um Bâbat̔ieŋ Bet̔is̔.» «’Alaik̔um salâm maira ’Umaxaŋ; xâdaina de dôcus̔, jillina xaŋ jôcus̔, ḥuo huŋ xille wêlir?» — «Xadaina de dôcus̔, jillina xaŋ jôcus̔, suo huŋ xille wêlir? Basxanaŋ xi molus̔, Bies̔t̔uoŋ lâm buus̔, jêz̔is̔ ju, bôxu, nâna G̔ebirt̔uoiŋ x̣êlis̔, kaic̔u huŋsuna jâluoŋ g̔uor wai.» — «Basxanaŋ xi melle, Bies̔t̔uoŋ lâm biina, G̔ult̔anaŋ k̔uert̔e jêz̔is̔ ju, boxu, nâna G̔ebirt̔uoiŋ x̣êlis̔; G̔ult̔anaŋ biêru buizna, C̔ergisii orcux bêlle.» — «Let̔t̔ax jueg̔na g̔âla ju wais̔inniê Madaiŋ ʒ̔ammirza; ielc̔i waxait̔a Madaiŋ ʒ̔ammirziê.» Wieana, x̣êc̔iŋ Madaiŋ ʒ̔ammirza. «Assalâmu ’alaikum Bâbatieŋ Bet̔is̔, maira ’Umaxaŋ.» Âra wêliŋ x̣uêa kant̔, waxana x̣êc̔iŋ G̔ult̔ana k̔uert̔e, k̔uez̔il juqqiê t̔îsus̔ qiest̔uoŋ dêcii sanna qastaina. Wuxawîrziŋ nîsiŋ x̣uo kant̔, riêma iesna. «Biêru buizna ’exkina C̔ergisii, êliŋ Bâbat̔ieŋ Bet̔is̔a, hiŋci huoŋs, ’oxku ḥuôna C̔ergisii, maira ’Umaxay huoŋs xir jac; ḥeŋ sanna duog dolus̔, ḥeŋ sanna gierz dolus̔, masana kant̔ wu xiêt̔auŋ cârna juqqiê.» — «Dâla ma wox̣x̣ulwa Madaiŋ ʒ̔ammirza; bieŋ buôluos̔ k̔uîrinuô, jurt̔ jillus̔ lêc̔inuô sanna, b’erig t̔uexna lêsna, jiêzarig jôcus̔ wac wais̔i. Biêru buizna ’oxkuŋ C̔ergisii, bit̔ina, wieana maira ’Umaxaŋ, Madaiŋ ʒ̔ammirza, Bâbat̔ieŋ Bêt̔is̔, ôlus̔ jiêzarna xezec̔ul; dag̔muiŋ k̔uort̔uos̔ t̔iêdus̔ xazaŋ du.» — C̣uoqerziê sanna moxie c̣og̔ie dina, juqqiê waxaŋ nîsiŋ x̣uo kant̔, diet̔t̔aŋ duôlaiŋ buôlataŋ t̔arras̔. Ca wallal c̔auwnis xille Bâbat̔ieŋ Bêt̔is̔ina, ca wissal c̔auw xille Madaiŋ ʒ̔ammirzaina; riêmaxaŋ qastaina ʒ̔imiŋ diŋ sanna, wisina maira ’Umaxaŋ.
Jiêzarig Meḥt̔iŋ ldrîsiŋ jeana, jiet̔t̔ac̔u t̔uêp̔is̔k̔êe ladueg̔na, êlle: ’erc̔u ḥax̣aina jiet̔t̔u, xiêt̔aiŋ, siric̔u sêna x̣îsu, xiêt̔aiŋ.» «Zud, izus̔ ’oxkurus̔ busurbanas̔ bu, izus̔ bajiŋc̔u dînaḥ, illai âlar ieḥ ca xiet̔a ḥuôna.» Buorz sanna dina, c̔a sanna gierz dîxkina orcux waxaŋ Meḥt̔iŋ ldrîs. Dâla ma wox̣x̣ulwa wieanarig: «Milxu wu wellerig, mila wu?» ca wallal c̔auw xille Bâbat̔ieŋ Bêt̔is̔ina, ca wissal c̔auw xille Madaiŋ ʒ̔ammirzaina; riêmaxaŋ qastaina ʒ̔imiŋ diŋ sanna juqqiê ḥîzus̔, wisiŋ maira ’Umaxaŋ. C̣uoqerziê sanna c̣og̔u diet̔t̔us̔, juqa wisiŋ Meḥt̔îŋ Idrîs, weddewêllerig t̔uêp̔uô lôcus̔; ulou nîswellerig t̔uiruô lôcus̔ juqara wêlle, bôxu, Meḥt̔îŋ Idrîs.
IX.
Auf dem mit der Hand geglätteten, gestrichenen breiten Estrich war eine leinene Matratze ausgebreitet, es ruhte, es lag der tapfere Umachan. Das offenbar Geschehene warf sich ihm im Schlafe entgegen. Früh mit dem Morgen mit der aufgehenden (eig. Schlagenden) Sonne führte er das von den Dieben heimlich gehaltene Ross hinaus, nachdem er die Hand an die Lende geschlagen, stellte er es an den Pfosten, an welchen die Rosse der Gäste sich stellen; einer Braut gleich sich benehmend ist das Ross bereit. Wie auf ein Bündel Riedgras sich das Hündlein, so setzte sich auf’s Ross, bereitete sich und brach auf der tapfere Umachan. «Friede mit dir, Betisch Babatai’s Sohn.» — «Mit dir Frieden, tapferer Umachan; da kein Tag festgesetzt, keine Zeit bestimmt ist, weshalb bist du ausgegangen?» «Da kein Tag festgesetzt, keine Zeit bestimmt ist, weshalb ich ausgegangen? Von dem Baksanschen Wasser getränkt, vom Beschtauberge genährt, weiden, sagt man, der Kabardinerin Stuten. Gehen wir um die weisse Beute einzutreiben.» — «Das Baksanwasser trinken, den Berg Beschtau zehren, auf dem Ghultan’schen Gipfel weiden, sagt man, der Kabardinerin Stuten; die Ghultan’sche Schlucht ist voll; die Tscherkessen sind auf Alarm ausgegangen.» — «Eine in der Erde gegründete Feste ist uns beiden Dshammirza Mada’s Sohn; schicke einen Gesandten zu Dshammirza Mada’s Sohn.» Es kam, gelangte an Dshammirza Mada’s Sohn. «Friede mit dir, Betisch Sohn des Babatai, tapferer Umachan.» Aus zogen die drei tapferen Jünglinge, fort zogen sie und gelangten zum Ghultana-Gipfel, sie trennten (die Stuten) gleich wie man einen Krummstab in die Mitte werfend die Schaafe ausscheidet. Es kehrten zurück die gleich starken drei Jünglinge, nahmen die Heerde. «Die Schlucht füllten liegende Tscherkessen,» sprach Babatai’s Sohn Betisch, «hier die Beute, es liegen dir die Tscherkessen, tapferer Umachan; es wird die Beute nicht werden: ein Herz seiend wie das deinige, Waffen habend wie die deinigen, wie viel Jünglinge scheinen zu sein unter ihnen!» — «Gott, entziehe nicht Dshammirza Mada’s Sohn; gleichwie der Habicht, so wie er sein Nest angefangen, seinen Wohnsitz der Falk eingerichtet, es auserwählt, festhält, sind wir beide nicht ohne Geliebte. Die Schlucht ist voll liegender Tscherkessen, sie bleiben zurück , es kam der tapfere Umachan, Dshammirza Mada’s Sohn, Betisch Babatai’s Sohn, solche Worte, bevor die Geliebte hört, ist es besser, dass den Leibern die Köpfe abgehauen werden.» Adler gleich stürzten einher und schrien, drangen in die Mitte die gleichtapferen Jünglinge, zu schwenken begannen sie die Stahlschwerter. Nicht tödtliche Wunden wurden dem Betisch Babatai’s Sohn, eine nicht zurückhaltende Wunde wurde dem Dshammirza Mada’s Sohn; wie ein von der Heerde getrenntes kleines Ross blieb der tapfere Umachan zurück.
Es kam die Geliebte des Mechti-Sohnes Idris, horchte auf die schiessenden Gewehre, sprach: «Ein schwarzer Eber wird geschossen, scheint es.» «Hündin, diese liegenden sind Muselmane, an dem Tage, da diese umgekommen, scheint es dir da nicht eine Schande zu singen.» Einem Wolfe gleich setzt er sich auf das Ross, einem Bären gleich gürtet die Waffe um, zog in das Kampfgetümmel Mechti’s Sohn Idris. «Möge Gott ihn nicht entziehen, den gekommenen; wer ist gestorben; wer ist es? keine tödtliche Wunde wurde dem Betisch Babatai’s Sohn, keine zurückhaltende Wunde dem Mada-Sohn Dshammirza; wie ein kleines Ross von der Heerde getrennt, in der Mitte weilend, blieb der tapfere Umachan. Adlergleich schreiend, blieb in der Mitte der Mechti-Sohn Idris, den Fliehenden mit dem Gewehre erreichend, den zur Seite ihm Gleichkommenden mit dem Schwerte erreichend ging hervor aus der Mitte, sagt man, der Mechti-Sohn Idris.
X.
Ialai êlle, huŋ âla as s̔una maira quônaxuoi; ca jiêzas̔ tejôg̔uŋ qônulla sanna, jiêzas̔ k̔erijôluŋ quônalla sanna, buôlat̔axaŋ bêlle buôlat̔aŋ suî sanna, buorz jexkiŋc̔u busu nânuos̔ bexkina, luom c̣îzac̔u ’uru c̣eris̔t̔exkina, T̔urp̔al dêxiŋ bêlle Naxc̔uiŋ quônaxuoi. Stiglaḥ marxas̔ jôcus̔, dog̔u dielxur dac, dagteḥ g̔aig̔a jôcus̔, b’ergis̔ bielxur bac, degciŋ t̔awak̔k̔al dôcus̔, let̔es̔ k̔adardac, t̔awak̔k̔alciŋ bieŋ t̔uôlam xirbac, t̔awak̔k̔alciŋ liêt̔aris̔ waiŋ T̔urp̔al Naxc̔ui bu.
X.
Das Lied sagte: was sage ich euch, tapfere Jünglinge, wie unbeliebt das Alter naht, wie die beliebte Jugend aus der Hand geht, wie aus dem Stahl der Stahlfunke hervorgeht, in der Nacht, da die Wölfin welpte, gebaren die Mütter, am Morgen, da die Löwin brüllte, gab man die Namen, vom Vater Turpal gingen die tschetschenzischen Jünglinge hervor. Wenn keine Wolken am Himmel sind, regnet es nicht, wenn auf dem Herzen keine Sorge ist, weinen die Augen nicht, ist mit dem Herzen kein Vertrauen, hat man im Kampf kein Gelingen, nur mit Vertrauen wird Sieg werden, mit Vertrauen kämpfen unsere Turpal-Tschetschenzen.
WÖRTERBUCH.
Хӏара индекс йинарг со ву, Асланбек. Жайнина йуккъайохуш йац. Дешнашна цӏен босбелларг а со ву. Суна схьахетарехь тӏеэцна дешнаш ду ас ишта схьакъастийна.
a
a, und, auch, § 147.
*’aig (th. abik), Pl. aigis̔, bd., der Löffel.
aig̔ar (t.), G. aig̔araŋ, b. der Hengst, §§ 16, 51.
aima (kum. ailama), G. aimaniŋ, j., der Strudel, §§ 45, 62.
aḥar, 1) mahlen, § 108, 2) das Mehl, §§ 35,1, 48.
*ax, G. êxiŋ, j., die Hälfte, § 63 f., 96.
- êxik, die Hälfte.
âxar (th. axar), Pr. ôxu, Aor. êxna, pflügen, §§ 13, 108.
- ôxunu, das Pflügen, — dîrig, der Ackerer.
axkarig (th. xkor), d., die Blase.
axc̔a (= k.), G. axc̔aniŋ, d. das Geld, §§ 41, 48.
âga, G. âganaŋ, d., die Wiege, §§ 16, 56.
aŋ, G, êniŋ , (th. ’au) d. das Seitenstechen, das Stechen, § 63 f.
âc̔a, G. âc̔anaŋ, j., die Schlacke, § 41.
âsa (th. aso), G. âsaniŋ, j., der Riemen, §§ 16, 62.
âsar, G. âsaraŋ, d., das Unkraut, §§ 48, 63.
- âsardar, jäten.
astax (k. axsax), G. astaxac̔uŋ, lahm.
- astaxac̔ulla, das Hinken.
âzuŋ, mager.
- âzwar, mager machen,
- âzwalar, mager werden.
- âzulla, die Magerkeit.
âttaŋ (th. atta), leicht, § 82.
- âttulla, d., die Leichtigkeit, §§ 25, 2.
âmal (a. عمل), G. âmalaŋ, j., der Charakter, die Sitte §§ 41, 51, 61.
amma (a. امّا), aber.
ajip (a. حيف), d., das Unrecht.
âra, hinaus, aussen; § 130.
ârar, Pr. ôru, Aor. êrina, dreschen.
ârie, G. ârieniŋ, j., das Feld, § 56.
arc, Pl. ercnis̔, bd., der Berg.
âlamma, obwohl, s. âmma.
âlar (th. al͓ar), Pr. ôlu, Aor. êlle, Fut. âr, sagen, §§ 11, 13, 33, 35,1.
- âlait̔ar, sagen lassen.
- illai âlar, singen.
e
êx̣i (th. ax̣), G. êx̣iniŋ, Pl. âx̣arai, d., wildes Thier.
*ex̣x̣ar (th. ex̣ar), Pr. ex̣x̣u, Aor. ix̣x̣ina, Überspringen, § 108.
êxik̔, G. êxik̔iŋ, j., die Hälfte, s. ax.
exkiê (th. axka), G. exkiêniŋ, j., der Sommer, § 47.
eŋgilxaŋ, j., die Afterspinne (Phalangion).
emk̔el (th. amk̔el), emk̔eliŋ, j., das Kameel.
êc̔ig, êc̔ik̔ (th. aiḥk), G. es̔giŋ, d., das Eisen, §§ 31, 48, 52, 61.
- es̔giŋ, eisern.
ecce, dahin, § 143.
es̔nis̔dar, necken, zerren, verhöhnen.
es̔pis̔ (th. ap̔us̔), b., die Lüge.
- es̔pis̔ buot̔t̔ar, lügen.
êsi (th. ase), G. êsiŋ, d., das Kalb, §§ 10, 43, 49.
êsil, bescheiden, friedlich.
ezir (p. هزار), tausend, § 88.
- ezirre ca’’a, 1001.
- ezirlug̔uŋ, der tausendste.
êri (t. اير ,ار), uncastrirt.
eru (th. arli), link, eriê, links.
erzau (th. arc̣iw), G. erziêŋ, Pl. erziês̔, j., der Adler, §§ 7, 20, 53.
- c̣uoqerzau, der Adler.
êli (th. ale), Pl. êlii, G. êliŋ, w., der Herr,
ewni (cf. th. abar), d., die Naht,
- ewnidar, nähen.
i
i, und, § 146, Fragepartikel § 147.
ieḥ (th. ’ep̔), G. iêḥiŋ, d., die Schande, § 33 g.
- ieḥ doluŋ oder ieḥ xiêt̔aŋ stag, schamhafter Mensch.
- ieḥ xiêt̔ar, sich schämen.
- ieḥ xiêt̔ait̔ar, beschämen.
ieg̔uzdaxar, in Zorn gerathen.
iêcar (th. ecar), Pr. iêcu, Aor. iesna, nehmen, kaufen, §§ 4, 14, 31.
iês̔ar (th. es̔ar), Pr. iês̔u, Aor. ies̔na, weichen, nachstehen, § 4.
- iês̔us̔, nachstehend, weniger.
- iênarig, Besiegter.
ierz (ing. ierc̣), b., das Schilfrohr.
ielc̔i (t. الݘى), G. ielc̔iniŋ, w., Gesandter.
is̔tiŋ, (th. is̔ti) so, is̔tinig, ein solcher, § 102.
*is, neun, § 88.
- issalg̔uŋ (th. isslog̔e), der neunte, § 93.
- issozzu, neunfach.
- tqiêsna (th. tqeexc̣), neunzehn.
isbeḥa, schön.
- isbeḥalla, j., die Schönheit.
iz (th. i, is), Pl. izus̔, er, d., §§ 33 d., 97.
- izze’, er nur.
it̔ (th. itt), zehn, § 88.
- it̔t̔alg̔uŋ, der zehnte.
- cḥait̔t̔e, eilf.
it̔ik̔, Pl. it̔k̔is̔, j., der Stiefel.
idar (th. itar), Aor. idna, laufen, § 33 f.
imâm (a. امام), G. imâmaŋ, w., der Glaubensvorstand.
irax, stehend, irax wu, er steht,
iris, G. irisiŋ, d., das Glück.
- iris doluŋ stag, glücklicher Mensch.
irc̔iŋ, irs̔iŋ, hässlich.
- irc̔iwâlar, auch ierc̔iwâlar, hässlich werden.
ilalai, illai, G. illiêŋ, d., das Lied, §§ 20, 53.
- illai êrig, der Sänger.
- ilalai, das Lied — âlar, singen.
o
orcu, G. orcuiniŋ, d., der Alarm, § 62.
- orcux wâlar, zum Alarm aufbrechen.
olxuzur (th. alxaʒur), G. olxuzuruŋ, d., der Vogel, §§ 11, 35.
orum, Pl. orumus̔, bd., die Wurzel.
u
*u, G. uniŋ, d., das Brett, § 44.
uaḥa, hinunter, § 8.
- uaḥa xaar, sich setzen.
- uaḥa waxar, hinabgehen, — wâr, hinabkommen.
Uersiê (wohl aus t. Urus), G. Uersiêc̔uŋ, Pl. Uersii, w., der Russe, § 80.
- uersis̔xaŋ, auf russische Weise.
uistixi (th. uist̔x), G. uistixiŋ, bd., das Schaf.
uoila, G. uoiliŋ, j., der Gedanke, § 42.
uor (oss. orm), G. ûruŋ, Pl. uernis̔, d., die Grube, §§ 12, 56 b.
uors̔uot̔, d., der Montag, § 47.
uollar, Pr. ullu, Aor. uille, aufhängen, § 12.
uŋ, G. uiniŋ, d., die Krankheit, Ansteckung.
ûc̣̔ie, G. ûc̔ieniŋ, das Vorhaus, j., §§ 44, 50.
ûr, sehr, § 87.
urs, G. uirsiŋ, d., das Messer, §§ 41, 52.
*urz, b., der Russ.
ula, der vierte Tag, § 144.
ulou, neben.
- ulouxulu, vorüber.
ulx, G. ulxiŋ, Pl. alxas̔, j., die Wabe.
’
*’a, G. ’eniŋ, bd., der Winter, § 47.
- ’ai, im Winter.
’ait̔ar, zurücklassen, s. ’ar.
’aus̔ar (th. ap̔s̔ar), zerkauen, § 110.
’âxar (th. axrab), G. ’âxaraŋ, b., das Lamm.
’audar, drücken, pressen, § 110.
’axkar, Pr. ’oxku, Aor. ’exkina, liegen, §§ 108, 110.
’az̔, G. ’êz̔iŋ, b., der Apfel.
’âd (th. atq), G. ’êdiŋ, Pl. ’âdmus̔, d., der Bogen, §§ 33, 57 f.
- stigiliŋ ’âd, der Regenbogen.
’ânadar, ausgiessen.
*’am, G. ’êmiŋ, Pl. ’emnis̔, bd., die Pfütze, der See, §§ 45, 56 b.
*’âmar, Pr ’ême, Aor. ’êmina, lernen.
- ’âmawar (Th. ’amwar), lehren, § 114.
- ’âmawalar, sich belehren.
- ’âmawait̔ar, lehrer lassen.
’ar, sitzen, § 141.
’e (th. en), G. ’eneriŋ, j., der Dampf, §§ 35, 56.
’êxi, G. ’êxiniŋ, b., die Schlingpflanze, § 48.
’et̔t̔adar, ausspeien, § 116.
’edil (a. عدل), d., die Gerechtigkeit.
’erz̔iŋ (th. ’arc̣̔i), schwarz, dunkel, s. § 33 c.
- ’arz̔dar, schwärzen.
- ’arz̔ulla, j., die Schwärze, § 42.
’iêxar (th. axar, bellen), brüllen, schreien, winseln.
’iêxuor (Th. axwar), betrügen, § 114.
- ’iêxuorig (Th. axwoirka), Betrüger.
- ’iêxuoŋ stag, Betrüger.
- ’iêxawalar, sich betrügen, täuschen, irren.
’ier, sitzen, § 141.
’iŋ, G. ’iniŋ, Pl. ’annas̔, d., die Bergschlucht, §§ 15, 45, 51.
’îs̔ar (th. aps̔ar), kauen, § 108.
- ’îs̔adalar, gekaut werden.
’îz̔ar, zerfressen, wund fressen, § 108.
’îdar, Aor. ’îdina, pressen, keltern, s. ’audar.
’illar, Pr. ’illû, Aor. ’illina, liegen.
’u (th. ’uw), G. ’uiniŋ, Pl. ’ui, w., der Hirt, § 62.
’uîrie (th. ’urdna), G. ’uîrieniŋ, j., der Morgen, § 47.
- ’uru, morgens, § 144.
’uiriŋ, nachlässig, unbesorgt.
’umru (a. عمر), j., das Leben.
’urig (th. *ḥuirg), d., das Loch.
q
*qa, G. qiŋ, Pl. qinuos̔, d., die Sünde, §§ 40, 56, 59, 61.
- qa dîrig, qinuos̔ dîrig, der Sünder,
- qiŋxiet̔am (th. qaxeit̔lob), b., das Mitleid, die Barmherzigkeit.
qailie, G. qailieniŋ, j., das Geheimmiss.
qauwqar (th. qepqar), donnern, §§ 33 i, 108.
- qiêqar, Freq. Aor. qîqina, donnern.
qaḥiegar (th. qax̣et̔ar), arbeiten.
- qaḥiegnarig, die Arbeit.
qâz̔ (th. g̔oc̣̔), G. qôz̔uŋ, Pl. qâz̔nis̔, j., das Rohrgras, Riedgras, § 21.
*qastar, Pr. qeste, Aor. qestina, trennen.
qiestar, Freq., § 109.
- qesttina, besonders.
qamêl, d., das Gespräch.
qaru, S. qoru.
qêniŋ (th. qain), G. qênic̔u, alt.
- qônulla (th. qanol), G. qônulliŋ, j., das Alter.
- qônwalar, altern.
- qônwar, alt machen.
qêriŋ, unrecht.
qieŋ (th. qie), G. qiec̔u, arm.
- qîwalar, arm werden.
- qîwar, arm machen, § 117.
- qiella (th. qiol), j., die Armuth, §§ 35, 2; 42.
qiez̔iŋ, grau.
- qiez̔ulla, j., Grauheit, Ergrautheit.
- qiez̔walar, grau werden.
qijamat̔ (a. قيامة), G., qijamat̔aŋ, das Gericht.
qoru (th. quru), taub.
qoru (th. qar, der Regen), G. qoruniŋ, Pl. qorunus̔, j., der Hagel, §§ 41, 62.
- qoru jôg̔u, es hagelt.
qôrzuŋ (th. qarc̣e), bunt, §§ 21, 33 d.
- qôrzulla (th. qarc̣ol), j., die Buntheit.
qôlum (a. قلم), G. qôlumuŋ, Pl. qôlumus̔, bd., die Feder, §§ 16, 55, 61.
qu (th. quw), G. quiniŋ, w., der Dieb, §§ 5, 49, 62.
- qôlu (th. qolo), G. qôluniŋ, d., der Diebstahl.
- qôludar (th. qoldar), stehlen.
quôna (th. qono), jung.
- quônalla (th. qonol), die Jugend, § 41.
- quoŋwalar, jung werden.
- quoŋwar, jung machen.
- quênaxi, G. quônaxac̔uŋ, Pl. quônaxuoi, junger Mensch, Jüngling, Mann, §§ 12, 80.
x̣
x̣a, G. x̣eŋ, Pl. x̣as̔, ein Stück Landes, das in einem Tage gepflügt werden kann.
- masaŋ x̣a du ḥeŋ, wie viel Tage Landes hast du?
*x̣ac̔ar, Aor. x̣es̔na, ankommen, erreichen, § 31.
- suo waxana x̣êc̔iŋ, ich gelangte fort nach ...
- suo wieana x̣êc̔iŋ, ich kam nach ...
- x̣ac̔adar, zustellen, gelangen lassen.
- x̣ac̔am, b., die Genüge, §§ 35, 3.
- x̣ac̔ambar, genügen.
- x̣ac̔amballa du suêgaḥ axc̔a, ich habe Geld zur Genüge.
x̣az̔ (th. x̣ac̣̔), j., das Loos.
x̣âna (th. x̣a), morgen, § 144.
- x̣ânalêrig, morgendig.
x̣âbar (th. x̣u’dar), Präs. x̣ôbu, Aor. x̣ebna, bewahren, schonen, § 14.
x̣âra, G. x̣âraiŋ, j., der Mittwoch, s. x̣uoa, § 47.
x̣âllar (th. x̣allar, das Essen), G. x̣âllaraŋ, d., gebackenes Brot, das Laib, §§ 35,1, 48.
x̣eŋ (th. x̣ena), G. x̣iêc̔u, anderer.
- x̣iêc̔aḥaḥ, anderswo, § 143.
- x̣iêc̔aḥa, anderswohin.
- x̣iêc̔aḥêri, anderswoher.
x̣êl (th. x̣adal), G. x̣êliŋ, j., die Stute, §§ 25, 40.
*x̣el, j., das Gericht.
- x̣eljar, richten.
x̣î, G., x̣îŋ, b., die Schaafhürde.
x̣iêt̔ar (th. x̣et̔ar), Pr. x̣iêt̔a, Aor. x̣iêt̔t̔e, schlagen, schiessen, begreifen.
- suo uaḥa x̣ît̔iŋ, ich stürzte nieder, fiel.
- x̣iet̔am, b., die Einsicht, der Begriff.
- x̣iet̔am boluŋ stag, einsichtsvoller Mensch.
x̣ier (th. x̣aar), erreichen, einholen, §§ 107, 141.
x̣iêrar (th. x̣erl͓ar), Pr. x̣iêru, Aor. x̣îrina, sich fürchten, § 33 k.
- x̣iêruor, einschüchtern.
- x̣iêrawalar, eingeschüchtert werden.
x̣îsar (th. *x̣ebsar), werfen, Freq., § 110, s. x̣uossar.
- duiḥil x̣îsu, es stellt sich vor, eig. wirft sich entgegen.
- as t̔uop̔ x̣îsu barzana, ich schiesse auf den Wolf.
x̣ox̣u (th. x̣aux̣), G. x̣ox̣uniŋ, Pl. x̣ox̣ui, bd., die Taube, §§ 11, 49.
- x̣ox̣uni basaḥ, taubenfarben (die schillernde Farbe am Halse).
x̣uo, G. xuoŋ, d., der Mist, §§ 48, 50.
x̣uoa (th. x̣o), drei, § 88.
- x̣uoit̔t̔e, dreizehn.
- x̣uztqa (th. x̣ouztq), sechszig.
- x̣uê a, alle drei.
- x̣olug̔uŋ (th. x̣alg̔e), der dritte, § 83.
- x̣uox̣x̣a (th. x̣ox̣), je drei, § 84.
- x̣uzzu (th. x̣oc̣o), dreimal.
- x̣âra, der Mittwoch.
x̣uossar (th. x̣osar), Aor. x̣uissina, werfen.
- cuô x̣uissiŋ suôna t̔uop̔, er schoss auf mich.
x̣uollar (th. x̣elar, treiben), Präs. suo x̣ûllu, Aor. x̣uellina, schaffen.
- x̣uollam, bd., die Schöpfung.
x̣uzi, hieher, § 142, vergl. § 102.
- x̣uziri, von hier.
ḥ
ḥaira (th. ḥair), G. ḥêriŋ, j., die Mühle, §§ 44, 52.
- mexiŋ ḥaira, die Windmühle.
- ḥêruô oḥu, die Mühle mahlt.
- k̔aḥar, die Handmühle, s. k̔a.
- ḥarxuô, w., der Müller.
ḥausar (th. ḥabsar), Collectivverbum, sehen, s. §§ 8, 110.
- ḥîsar, Freq.
ḥauwzar (th. ḥarc̣ar), umringen, umwinden.
- ḥauwzam, b., das Hinderniss.
ḥax̣a (th. x̣a), G. ḥax̣aiŋ, Pl. ḥax̣arc̔ii, j., das Schwein, §§ 40, 57.
ḥax̣ar (wohl nur Nomen verbale), G. ḥax̣araŋ, der Talg.
*ḥax̣ar, Pr. ḥox̣u, Aor. hex̣na, streicheln, streichen, § 115.
- k̔aḥax̣ar, mit der Hand streicheln.
- marsḥax̣ar, ernten (mit der Sichel).
- mâŋgalḥax̣ar, mähen.
- jaxkḥax̣ar, kämmen.
- ḥiex̣ar (th. ḥex̣ar), Freq., Aor. ḥiex̣na
- muox ḥiex̣u, der Wind bläst.
*ḥag̔, j., der Hass.
ḥaz̔ (th. ḥak), G. ḥoz̔un, Pl. ḥaz̔anis̔, d., die Stirn, §§ 21, 46, 61.
ḥaz̔ar (th. ḥac̣̔ar), Pr. ḥoz̔u, Aor. ḥez̔ina, schauen, ansehen, § 33 c.
- ḥiez̔ar (th. ḥec̣̔ar), Aor. ḥîz̔ina, Freq., § 109.
- malx ḥiez̔u, die Sonne scheint, eig. blickt.
ḥaz̔ik̔i (v. a. حاج, der Pilger) , G. ḥaz̔ik̔iŋ, j., der Mais.
ḥaxar, Präs. as ḥoxu, Aor. ḥexna, schmieren.
- ḥâs̔a (th. ḥas̔), G. hês̔iŋ, der Gast, § 49.
- ḥâs̔a iêcuŋ stag, gastfreundlicher Mann.
- ḥâs̔a x̣ôbuŋ stag, gastfreundlicher Mann.
- ḥâs̔alg̔a, G. ḥâs̔alg̔aiŋ, die Abwesenheit.
- suô ḥâs̔alg̔awuede, ich gehe zu Gast.
ḥacar, G. ḥacaraŋ, d., der Schweiss.
- suôna ḥacar dêlle, mir kam der Schweiss hervor, ich schwitzte.
- suôna ḥacar dôlu, ich schwitze.
- ḥacarieŋ, Adj., Schweiss-.
ḥastam, G. ḥastamaŋ, bd., der Nagel.
ḥadar (th. ḥetar), Praes. ḥodu, Aor. ḥedina, laufen.
- ḥiedar, Freq.
ḥâram (a. حرام), G. ḥâramaŋ, w., der Verräther.
- ḥâramxilar, Verräther werden.
- ḥâramalla, j., der Verrath.
ḥarxuô, G. ḥarxuôc̔uŋ, Pl. ḥarxuoi, w., der Müller, s. ḥaira, § 49.
ḥalx̣a (th. ḥat̔x), früher, § 33 h.
- culḥalxa, vordem.
- -ḥalxara (th. ḥat̔xre), der erste.
ḥe (th. ḥad), G. ḥeŋ, Pl. ḥênis̔ oder ḥês̔, b., das Gehirn, §§ 40, 50.
- ḥe bôcuŋ stag, hirnloser Mensch.
ḥêqil (a. عقل), d., die Klugheit, der Verstand.
ḥek̔im (a. حكم), der Gewalthaber.
ḥêni, nahrhaft.
- ḥâŋwar, nahrhaft speisen (nach magerer Kost).
- ḥânwalar, sich satt essen.
- ḥânalla, j., nahrhafte Speise.
ḥêlii, d., die Kühe, § 49, s. jat̔.
ḥielxar, Pr, ḥielxu, Aor. ḥilxina, Pl., in Schaaren laufen, § 110.
ḥîsar (th. ḥebsar), Freq., sehen, § 110.
ḥîzar, Pr. ḥîzu, Aor. ḥîzina, sich wenden, in Unruhe sein, s. ḥauwzar.
ḥôzu (th. ḥac̣uk), G. ḥôzunuŋ, Pl. ḥôzunus̔, d., der Sperling, §§ 11, 16, 33 d, 43, 56, 62.
ḥuo (th. ḥo), du, § 98.
- ḥeŋ, dein, § 99.
- ḥuoḥuô, du selbst, § 100.
- ḥaiŋ, dein eigen.
- ḥainig, deinig.
ḥuŋ (th. ’u), G. ḥuiniŋ, j., der Wald, §§ 15, 45, 51.
- juqiŋ ḥuŋ, dichter Wald.
- nilxiŋ ḥuŋ, undichter Wald.
ḥuner, G. huneriŋ, w., der Held.
h
ha, ja, § 145.
hai! Ha! § 148.
hâhaŋ, nein, § 145.
hâr (p. هر), jeder, § 105.
hara, Pl. horus̔, dieser, §§ 11, 102.
hiŋci (th, inc, ic), jetzt, § 144.
- hiŋcalac (th. iclomci), bis jetzt.
Hirie (oss. Irôn), Pl. Hirii, der Ossete.
hox̣x̣uzi, hieher, § 29, 142.
- hox̣x̣uziri, von hier.
- hox̣x̣uzeh, hier.
hu (th. ḥu), G. huŋ, d., der Same, § 48.
- hudier, säen.
huoa (th. gaga), G. hueiŋ, Pl. huês̔, d., das Ei.
- k̔uôt̔amuô huês̔ duo, die Henne legt Eier.
huoa, G, hueiŋ, Plur. hueis̔, bd., die Kugel, §§ 11, 52.
- hueis̔ duot̔t̔ar, Kugeln giessen.
huoŋs, G. hueŋsiŋ, D. hueŋsina oder huŋsuna, j., die Beute.
- huoŋs jax̣x̣ar, Beute machen.
- huoŋs jâluor, Beute eintreiben.
huoz, G. hueziŋ, hazaraŋ, Pl. hazaras̔, bd., der Reif, das Tonnenband, §§ 35,1; 44, 58.
huot̔t̔ar (th. ot̔ar), Pr. suo hut̔t̔u, Aor. huet̔t̔ina, stehen bleiben.
- huot̔t̔adar, stellen; z. B. as saigeḥa huot̔t̔aduo, ich stelle mir gegenüber.
huŋ (th. ux), G. stîni, was?
- huŋ du, was ist?
- huŋda, weshalb?
huma (th. wum, um), G. humaniŋ, Pl. humanas̔, die Sache, etwas.
- humma a, mit der Negation nichts; z. B. suôna humma a xaac, ich weiss nichts.
k
ka, G. keŋ, Pl. kas̔, d., der Weizen.
- ’erz̔iŋ ka, der Roggen.
kaiŋ (th. kui) weiss, glänzend, leuchtend.
- kaila (th. kuol), G. kailiŋ, die Weisse, § 41.
- kaidar, weissen.
- kaidalar (th. kudar), weiss werden.
kaz̔a (th. kḥak), b., der Absatz, die Ferse.
kâz̔ar (th. koc̣ol), G. kâz̔araŋ, j., die Haarflechte.
- jiêxiŋ kâz̔ar, lange Flechte.
kant̔ (th. knat̔), G. kent̔iŋ, Pl. kent̔ii, w., der Knabe, der Jüngling, § 49.
- kant̔ stag, der Junggeselle.
kêzi (th. kac̣), G. kêziŋ, Pl. kêzii, d., der Welp, §§ 9, 49.
kezig (th. kaʒik, kac̣ka), wenig.
- kezzig, ein wenig.
- — nâx, wenig Menschen.
kêdiŋ, weich, faul.
- kadulla, j., die Weichheit, Trägheit.
kel (th. kikel), unter.
- kelḥa, unten.
- kelḥaxulu, unten durch.
- kelḥiri, von unten.
kelli, j., der Mist.
kira (th. kwira), G. kiriŋ, Pl. kiranas̔, d., der Sonntag, die Woche.
korguŋ (th. kḥokru), tief, § 24.
- korgulla (th. kḥokrol), j., die Tiefe.
kors̔imie, ungestüm, heftig.
kuorduor, zum Ekel werden.
- suôna kuordaina wâxaŋ, mir wurde es zum Ekel zu leben.
- kuordadait̔ar, langweilen.
- aisa kuordawait̔u suo nâxana, ich errege den Menschen Langeweile.
kuornai, G. kuornieŋ, Pl. kuornies̔, d., das Küchel, das Junge.
- cḥuôgalaŋ kuornies̔, Fuchs-Jungen.
- pḥâgalaŋ kuornies̔, Hasen-Jungen.
*kur, G. kuiriŋ, b., der Rauch.
k̔
k̔a (kum. qoi), G. k̔uimiŋ, Pl. k̔uoi, bd., der Schafbock, Hammel.
- êri k̔a, uncastrirter Schafbock.
- êri bôcus̔ k̔a, castrirter Schafbock.
k̔a (th. k̔o), veraltet, die Hand.
- k̔aḥax̣ar, streicheln, § 115.
- k̔adâlar, gelingen, in die Hand gehen.
- k̔eri dâlar, aus der Hand gehen, verloren gehen.
- k̔âra, G. k̔âraiŋ, d., der Ärmel.
- k̔aḥar, G. k̔aḥaraŋ, die Handmühle, s. ḥaira.
k̔au (t. قيو), G. k̔êŋ, Pl. k̔ês̔, d., die Pforte.
- k̔au c̣̔ag̔dar, die Pforte schliessen.
- k̔audillar, die Pforte öffnen.
k̔ag̔dar (th. k̔ake, klein, fein), brechen.
*k̔ac̔, G. k̔oc̔uŋ, Pl. k̔oc̔mus̔, b., der Kragen.
k̔as̔, G. k̔os̔uŋ, Pl. k̔es̔nis̔, d., das Grab.
k̔aradar, k̔aruor, finden, s. k̔a.
- suôna k̔araduo, ich finde.
- suôna k̔araina, ich fand.
k̔este (th. k̔aste), bald.
- k̔este k̔este (th. k̔aste k̔aste), oft.
- k̔estiŋ, schnell.
k̔etir (th. k̔atib), j., der Pelz.
k̔emsi (th. k̔aniz), G. k̔emsiŋ, Pl. k̔emsis̔, j., die Weintraube.
k̔eristan, G. k̔eristaniŋ, w., der Christ.
k̔erliŋ, neu, frisch.
k̔iêg̔at̔ (p. كاغذ), G. k̔iêg̔at̔aŋ, d., das Papier, der Brief, § 48.
k̔ieŋ, G. k̔ieniŋ, Pl. k̔ienas̔, b., der Hafer.
k̔iec̔dar, bereiten, s. k̔ic̔c̔iŋ.
- k̔iêc̔dalar, sich bereiten.
k̔ic̔c̔iŋ (th. k̔ḥek̔i), bereit.
- k̔iêc̔inig, der Fertige.
k̔ici, Pl. k̔icinis̔, d., das Sprüchwort.
k̔irtig, j., die Scharte.
- k̔irtis̔ jax̣x̣ar, schartig machen.
k̔oc̔, j., das Hemd.
k̔ôc̔uŋ, d., flüssig.
- k̔ôc̔ula, j., die Flüssigkeit, § 42.
- k̔âc̔dar, flüssig machen.
- k̔âc̔dalar, flüssig werden.
k̔uez̔il, G., k̔uez̔iliŋ, b., der Krummstab,
k̔orz̔um, G. k̔ors̔umuŋ, d., das Bruchstück.
k̔uig (th. k̔ok), G. k̔uigiŋ, Pl. k̔uigis̔, d., die Hand, §§ 46, 52.
k̔uiŋ (th. *k̔ui), G. k̔uiniŋ, Pl. k̔uinis̔, bd., die Schaafmütze, § 47.
- k̔uiŋ t̔illar, die Mütze aufsetzen.
k̔uizgi (t. كوزكى), der Spiegel.
- b’ergiŋ k̔uzginis̔ (th. *bḥarki k̔uzginas̔), die Brille.
k̔uîri (th. k̔oir), G. k̔uîriniŋ, Pl. k̔uîrinas̔, d., der Habicht, § 43.
k̔uog (th. k̔ok), G. k̔uôgaŋ, Pl. k̔uôgas̔, b., der Fuss, §§ 40, 46, 51.
k̔uôt̔am (th. k̔ot̔am), G. k̔uôt̔amaŋ, Pl. k̔uôt̔amas̔, j., die Henne, § 40.
k̔uomers̔iŋ (ob von k̔a, die Hand, und mars̔a, wohlauf?), freigebig.
- k̔uomars̔alla, j., die Freigebigkeit.
k̔uort̔a (th. k̔ort̔), G. k̔uert̔iŋ, Pl. k̔uort̔uos̔, bd., der Kopf, der Gipfel, §§ 4, 46, 54.
- k̔uert̔e, auf dem Gipfel.
k̔urs, G. k̔uirsiŋ, Pl. k̔uirsis̔, j., das Bündel, §§ 44, 52.
x
xa, G. xaŋ, Pl. xas̔, d., die Wache, §§ 41, 50, 64.
- xadar, wachen.
- as xaduo gauras̔na, ich bewache die Pferde.
- xêxuô, G. xêxuôc̔uŋ, Pl. xêxuoi, der Wächter.
*xaar, wissen, c. Dat., §§ 107, 141.
- xaam, b., das Wissen.
- — bar, benachrichtigen.
*xaar, sich setzen, §§ 107, 141.
- ulouxaar, sich neben etwas setzen.
- texaar, sich auf etwas setzen, § 118.
- c̔uxaar, sich in etwas setzen, § 118.
- kelxaar, sich unter etwas setzen.
- laxaxaar, sich niedriger setzen.
- lax̣axaar, sich höher setzen.
- gergexaar, sich näher setzen.
xaus̔ar (th. xabz̔ar), Pluralitätsverbum , sich setzen, § 110.
xaxkar (th. xexkar), Pr. xoxku, Aor. xexkina, galoppiren, sprengen, § 108, 110.
xaŋ (th. xa), G. xêniŋ, Pl. xênis̔, j., die Zeit, das Wetter, § 47.
- cḥeni xênaḥ, gleichzeitig.
- jillina xaŋ, der Termin, festgesetzte Zeit.
xas̔tig, G. xas̔tigiŋ, j., der Feuerbrand.
- stigiliŋ xas̔tig, der Donnerkeil.
xazaŋ (th. g̔aze, gut, oss. xorz), schön, hübsch.
- xazdar, schmücken, schön machen.
- xazdalar, schön werden.
- xazalla, j., die Schönheit, § 35,2.
xazar (th. xac̣ar), Pr. suôna xeze, Praet. xezina, hören.
xat̔ (th. *xot̔t̔u), G. xat̔t̔uŋ, b., der Schmutz.
xat̔t̔ar (th. xatar), Pr. xôt̔t̔u, Aor. xet̔t̔ina, fragen.
- ocuiŋge as xêt̔t̔ina, ich fragte ihn.
- xiet̔t̔ar, Freq., § 109.
xâdar, Pr. suo xêde, Aor. xêdde, reissen.
- mus̔ xêdiŋ, der Strick riss, § 108.
- xâdadar, xâduor (th. xetdar), zerreissen.
- as xâdabuo mus̔, ich zerreisse den Strick.
- xiêduor, Freq.
- xaddaniê, auf immer; iz xaddaniê a xilu hox̣x̣uzeḥ, er bleibt auf immer hier.
xabadar, zusammenpressen, zerknittern, § 114.
xarc (th. xarc), falsch.
- hara xarc du, das ist gelogen.
- xarcuo (th. xarcol), G. xarcuoniŋ, d., die Lüge.
- xarclier, lügen.
- xarcliuŋ stag, der Lügner.
- xarc t̔ies̔ulla, d., falsches Zeugniss.
*xarcar, Pr. suo xorcu, Aor. xercina, umfallen, fallen, entsetzt werden, § 108.
- wardaŋ xercina, der Wagen fiel um.
- naib xercina, der Nat ist ab.
- xarcadar, xarcuor, umwerfen.
- xiercuor, Freq., § 109.
xalaŋ (th. xala), schwer.
- *xalaŋ xiet̔ar, schwer fallen, ärgern.
xersî, G. xersiêŋ, j., das Ferkel.
*xi, G. xiŋ, d., das Wasser, § 48.
- c̔exkiŋ xi, reissender Fluss.
- duiriŋ xi, salziges Wasser.
xieŋ (th. xe), G. xieniŋ, Pl. xânnas̔, bd., der Baum, §§ 15, 45, 51.
xiecar (th. xecar), loslassen.
xiet̔ar (th. xet̔ar), Pr. suôna xiet̔a, Aor. xiet̔t̔e, scheinen, vorkommen, §§ 108, 111.
- xiet̔aŋ du, es scheint.
- xiêt̔auŋ, xiet̔aiŋ, xiêt̔and, xiêt̔amb, er, sie, es scheint; vergl. Thusch-Gr. § 27,10.
xîcar, Aor. xîcina, tauschen, § 108.
- as xîciŋ seŋ gaur ḥeŋ gaurax, ich vertauschte mein Pferd gegen deins.
xir, Pl. xiris̔, d., die Schraube.
xilar (th. xil͓ar), reifen, sein, werden, § 108, 133, 140.
xuox (th. xaxw), G. xuoxiŋ, Pl. xuoxas̔, b. die Zwiebel, § 47.
xuaz, G. xuazaraŋ, b., der Riegel.
g
ga, G. gêni, Pl. gênis̔, d., der Ast, §§ 10, 41, 50.
gaă (th. xa), G. gaŋ, Pl. gaănas̔, bd., die Hüfte.
gauzu, w., der Macher; z. B. dec̔kiŋ gauzu, der Tischler.
gaur, G. gauraŋ, Pl. gauras̔, j., das Pferd, §§ 40, 43, 61.
gâzaŋ (th. gaza), G. gêziŋ, Pl. gêzerii, j., die Ziege, § 58.
gat̔aŋ (t. كتان), G. gatanaŋ, d., die Leinwand.
- gatana(ŋ), leinen.
gar (th. gu), sehen, §§ 107, 152 b.
- gait̔ar, zeigen, § 114.
gâlai (oss. goläg), G. gâlaiŋ, Pl. gâlies̔, d., der Sack.
galdaxar, straucheln, stolpern.
- suo galwuede, ich stolpere.
ge (th. gea), j., eine kleine Spanne.
gê (th. gagao), G. gaiŋ, Pl. gês̔, d., der Bauch, §§ 25, 46, 50.
gezig (th. *k̔aiʒ̔berao), G. gezigiŋ, j., die Spinne, § 43, 52.
gêna, fern.
- gênaḥ, entfernt, weit, § 143.
- gênaḥ dui xi? ist das Wasser weit?
- gêneri, von fern.
- gêni, entfernt, Adj.
- gênalla, die Ferne.
- gêna dax̣x̣ar, entfernen.
gerig, j., die Scherbe.
gerge (th. garge), nah.
- gergaḥ, nah, § 143.
- gergeri(ŋ) (th. gargle), nah; z. B. seŋ gergeriŋ stag, ein mir naher Mensch.
giec̔dar, vergeben, verzeihen.
- aḥ giec̔diê seŋ qinuos̔na, vergieb du meine Sünden.
gierz (th. gerc̣, oss. gars), G. gierzuŋ, Pl. gierzas̔, d., die Waffe, §§ 4, 21, 33 d, 48, 51, 61, 63.
gila, G. giliŋ, Pl. gilinas̔, bd., das Ross (kommt mehr in der Gebirgsgegend vor), §§ 43, 56, 61.
got̔t̔uŋ (t. k̔ot̔i), eng.
- got̔t̔ula (th. k̔ot̔ol), die Enge, § 35,2.
- gat̔dar (th. k̔ot̔dar), eng machen, § 117.
- sa gat̔dar, langweilen.
- gat̔dalar, eng werden.
- seŋ sa gat̔luo, mein Geist ist mir eng, d. h. ich empfinde Langeweile.
gomuŋ (th. gamo), schief.
- gomulla (th. gamol), die Schiefheit.
- gamdar, biegen.
gû (th. gub, die Insel), G. gûnuŋ, Pl. gûnas̔, bd., der Hügel, § 25, 45, 56, 62.
guêŋ, G. guêniŋ, Pl. guênis̔, j., die Matraze, § 44.
guêziŋ, G. guêziniŋ, j., Pfosten zum Anbinden der Pferde, § 44.
guirê, G. guiriŋ, Pl. guriênas̔, j., der Herbst, §§ 47, 56.
- gurieniŋ, herbstlich.
guô (th. gog), G. guôniŋ, Pl. guônas̔, b., der Kreis, §§ 25, 56, 62.
- guôbar (th. gogbar), umringen; z. B. jurt̔ina, das Dorf, § 116.
guorgaŋ (th. gogri), rund, § 24.
- guorgdar, runden, § 117.
- guorgdalar, rund werden.
guôla (th. *gaug), G. guôliŋ, Pl. guôlas̔, b., das Knie, der Ellbogen, §§ 40, 46, 50, 61.
gut̔t̔ur, stets, § 144.
- gut̔t̔ariê a, und immer.
- — xilar, bleiben.
guldar (oss gulf, der Haufe), sammeln.
- guldalar, sich sammeln.
g̔
g̔a, G. g̔eŋ, Pl. g̔as̔, d., das Blatt, § 61.
g̔aig̔a (t. قيغو), G. g̔aig̔aniŋ, Pl. g̔aig̔anas̔, j., der Kummer, die Trauer, § 41.
- g̔aig̔aniê(ŋ), traurig.
- g̔aig̔ajar, traurig sein, § 116.
- g̔aig̔ajait̔ar, betrüben.
g̔aiba (th. leib), P). g̔aibieŋ, bd., das Kissen.
g̔auwt̔al (t. قغتان), G. g̔auwt̔alaŋ, Pl. g̔auwt̔alas̔, j., der Rock.
g̔aŋ (th. g̔an), G. g̔êni, Pl. g̔ênis̔, d., der Traum.
- g̔aŋgar, träumen § 115.
- suôna g̔aŋguo, ich träume.
- — g̔andaiŋ, ich träumte.
g̔az̔ (th. g̔oc̣̔), G. g̔oz̔uŋ, Pl. g̔oz̔umus̔, j., der Stock, §§ 44, 57, 61.
g̔at̔t̔ar (th. x̣et̔ar), Pr. g̔ot̔t̔u, Aor. g̔et̔t̔ina, aufstehen, sich erheben, § 108.
- g̔at̔t̔adar, g̔at̔t̔uor, aufheben, § 114.
- g̔it̔t̔ar, Freq., § 109.
g̔ant̔, G. g̔ant̔aŋ, Pl. g̔ant̔as̔, d., die Bank, §§ 41, 44, 61; s. gâz̔.
g̔âm, G. g̔êmiŋ, Pl. g̔êmis̔, d., der Wehrwolf.
g̔ârabas̔ (t. قارباش), G. g̔ârabas̔aŋ, jb., die Sclavin, §§ 33 b, 61.
g̔ala, G. g̔eliŋ, Pl. g̔elii, bd., die Hirschkuh, § 49.
g̔âla (a. قلعه), G. g̔âlaiŋ, Pl. g̔âlanas̔, j. die Festung, §§ 33 b, 44, 61.
- g̔âla juog̔ar, eine Festung gründen.
G̔êbirt̔e, j., Kabarda, §§ 33 b, 49.
- G̔êbirt̔uô, Pl. G̔êbirt̔uoi, der Kabardiner.
g̔î, G. g̔iŋ, der Schafhürdenmist, § 50.
g̔inz̔ur, schielend.
- g̔inz̔urulla, j., die Schieläugigkeit.
g̔illax̣, G. g̔illax̣iŋ, d., die Leutseligkeit, Umgänglichkeit.
- g̔illax̣ doluŋ stag, umgänglicher Mensch.
- g̔illax̣ieḥ dik̔iŋ werig, umgänglicher Mensch.
g̔owg̔a (a. غوغا),G. g̔owg̔anaŋ, j., das Lärmen, § 56.
- g̔owg̔ajar, lärmen, § 116.
g̔û, G. g̔ûnuŋ, Plur. g̔ûnus̔, j., der Brunnen, §§ 16, 56.
g̔uôdar, beistehen.
g̔udalax̣, G. g̔udalax̣aŋ, j., der Wagen, §§ 44, 61.
- g̔udalax̣ jôg̔u, der Wagen fährt.
- suo g̔udalax̣ateḥ wôg̔u, ich fahre auf dem Wagen.
g̔ûdu, G. g̔ûdunuŋ, Pl. g̔ûdunus̔, d., die Geldstrafe, § 56.
c̔
*c̔a, G. c̔aiŋ, Pl. c̔erc̔ii, j., der Bär, §§ 40, 58.
- c̔aiŋ bieŋ, das Bärenlager.
- stieŋ c̔a, die Bärin.
c̔a (th. c̣̔al), G. c̔êŋ, d., das Weizen- oder Gerstenstroh, §§ 25, 48, 50, 64.
c̔aurig, Pl. c̔aurigis̔, j., der Käfer.
c̔auw (oss. caf), G. c̔auwniŋ, j., die Wunde.
- c̔auwjar, verwunden.
c̔ax̣ (th. c̔ax̣), fern.
- c̔ax̣wax̣ar, sich entfernen.
- c̔ax̣alla (th. c̔ax̣ol), j., die Ferne.
- c̔ax̣wâlar, durchgehen.
c̔an, j., der Staub.
c̔am (t. طعم) G. c̔êmiŋ, b., der Geschmack, § 40.
- c̔êmziŋ, geschmacklos, § 78.
c̔âra, G. c̔âraniŋ, j., das Becken, § 44.
C̔ergisie, Pl. C̔ergisii, der Tscherkesse, § 49.
- c̔ergisis̔xaŋ âlar, tscherkessisch sprechen.
c̔exkiŋ, reissend, rasch, cf., vergl. aw. c̣̔axize, herabströmen.
- c̔axkalla, j., die Raschheit.
c̔ierma (aw. c̣̔erma), G. c̔iermaiŋ, Pl. c̔iermanas̔, das Fass, § 44.
c̔is̔tilig, jb., die Wange.
*c̔u, hinein, § 143.
- c̔uḥ, in.
- c̔uiri (th. c̔ure), von innen, §§ 5, 143.
- c̔uxulu, durch.
c̔uiliŋ (th. c̔uli), schwanger.
c̔uo (th. c̔o), G. c̔ueŋ, Pl. c̔uês̔, bd., das Haar, § 53.
- nilxiŋ c̔uês̔, undichte Haare.
c̔uoa, G. c̔ueiêŋ, Pl. c̔ueiês̔, d., Tscherkessenrock, § 53.
c̔uoŋk̔ar, j., das Schwert.
c̔uorp̔a (p. ݘوربه), G. c̔uorp̔aniŋ, j., die Brühe.
c̔uxc̔g̔airie, der grosse Bär.
c̣̔
c̣̔âra (th. c̣̔ar), G. c̣̔êriŋ, Pl. c̣̔êrii, bd., der Fisch, § 49.
- c̣̔êrii liecurig = c̣̔êrii liecuŋ stag, der Fischer.
c̣̔iêg̔ardig, G. c̣̔ieg̔ardigiŋ, d., die Schwalbe.
c̣̔ôg̔uŋ, (th. c̣̔ag̔o), fest, stark, streng.
- c̣̔âg̔dar, befestigen, § 117.
- c̣̔âg̔dalar, fest werden.
- c̣̔ôg̔ula, c̣̔âg̔uo (th. c̣̔âg̔ol), j., die Stärke, die Kraft, §§ 35,2, 42.
c̣̔op̔u (th. k̔ap̔), G. c̣̔op̔unuŋ, j., der Schaum.
c̣̔û, G. c̣̔uiniŋ, bd., der Ladstock.
c̣̔uoz̔ (th. c̣̔oc̣̔, der Mund), G. c̣̔uez̔iŋ, bd., die Bergschlucht.
c̣̔ug, G. c̣̔uigiŋ, j., der Ring, § 58.
c̣̔ûrum, bd., das Pflaster.
c
ca (th. co), nicht, abgekürzt c.
- camagus̔, krank.
- camaguila, j., die Kränklichkeit.
ca’ (th. cḥa), eins.
- cḥa stag, ein Mensch, § 88.
- cḥait̔t̔e, eilf, § 29.
- cḥacca, je eins.
- cḥozzu (th. cḥac̣), einmal.
- ca’ma, etwas, § 105.
- cḥennaḥaa, mit der Negation nirgends, § 143.
castar, 1) schneiden, 2) der Schnitt.
- cḥa castar x̣âllar, ein Schnitt Brot.
- ciestar, Pr. ciestu, Aor. cistina, schneiden, niederhauen.
cepcilig (th. c̣ic̣ao), j., die Grülle.
cerig (th. cark), G. cergiŋ, Pl. cergis̔, j., der Zahn, §§ 10, 52, 61.
cigge, dahin, § 143.
- ciggaḥ, dort.
- cigiri, von dort.
cicig, G. cicigiŋ, d., die Katze, §§ 41, 43, 52.
- buors̔aŋ cicig, der Kater.
- stieŋ cicig, die Katze.
- cicigiŋ kuornies̔, junge Katzen.
cu, G. cuiŋ, b., Mehl aus gebranntem Mais oder von getrockneten Birnen, §§ 40, 48.
curig, d., der Span, das Stück.
cḥuôgal (th. cokal), G. cḥuôgalaŋ, d. der Fuchs, § 43.
c̣
*c̣a, G. c̣îniŋ, Pl. c̣iênuos̔, d., das Haus, § 44, 54, 59.
- c̣aḥ, zu Hause.
- c̣a, nach Hause.
- c̣a wuede suo, ich gehe nach Hause.
c̣aqa, nach fünf Tagen, § 144.
c̣aŋ (th. *c̣ak̔, aw. c̣inu), PI. c̣engis̔, d., der Nabel.
c̣ast̔a (th. c̣asto), G. c̣estiŋ, d., das Kupfer, § 48.
*c̣e, G. c̣eriŋ, G. c̣eris̔, j., 1) das Feuer, 2) der Name, §§ 48, 52, 59, 61, 64.
- c̣e jôgu, das Feuer brennt.
- c̣e lat̔ajar, Feuer anzünden.
- c̣e jâlar, auch c̣eris̔ jâlar, die Feuersbrunst.
- c̣e t̔illar, PI. c̣eris̔ t̔axkar, nennen, § 115.
c̣î (th. c̣eig), G. c̣iêŋ, Pl. c̣iês̔, d., das Blut, §§ 25, 48, 53, 64.
- c̣î ’ânadar, Blut vergiessen.
- c̣iêŋ, blutig, roth.
- c̣iêla, j., die Röthe, §§ 35,2, 42.
- c̣îdar, röthen.
- c̣îdalar, roth werden.
c̣ieŋqa, G. c̣ieŋqaiŋ, j., der Fussboden, §§ 41, 44 (wohl von c̣a.)
c̣îzar, Pr. suo c̣îzu, Aor. c̣îzina, winseln.
c̣iniŋ (th. c̣ini), neu.
c̣ogu, G. c̣ogunuŋ, Pl. c̣ogunus̔, d., der Schwanz, der Schweif, § 46.
c̣og̔u, G. c̣og̔unuŋ, Pl. c̣og̔unus̔, d., das Geschrei, der Ruf.
- as c̣og̔u det̔t̔u, ich schreie.
c̣oc̣qum (th. c̣amc̣am, die Augenwimper), G. c̣oc̣qumuŋ, d., die Augenbraue, §§ 46, 55.
c̣û (aw. zob, der Himmel), G. c̣ûniŋ, Pl. c̣ûnas̔, w., Naturgott der Tschetschenzen, § 56.
c̣uoq, bunt.
- c̣uoqerzau, j., der Adler, s. erzau.
c̣uoz, Pl. c̣uezniz̔, d., die Heuschrecke.
c̣ubdar (th. *c̣up̔dar), G. c̣ubdaraŋ, d., 1) saugen, 2) der Blutegel, § 108.
c̣ula (ing.), der sechste Tag, § 144.
c̣qa (th. c̣qe), einmal, § 144.
- c̣qa a, mit der Negation keinmal, § 144.
ʒ̔
ʒ̔a (th. ʒ̔og), G. ʒ̔eŋ, Pl. ʒ̔as̔, d., die Schaafheerde, §§ 25, 50.
ʒ̔aina (th. z̔agn), G. ʒ̔ainiŋ, Pl. ʒ̔ainas̔, d., das Buch, §§ 33 e, 44.
ʒ̔axara, G. ʒ̔axariŋ, b., der Waldknoblauch, §§ 48, 50.
ʒ̔ê, wohlan.
ʒ̔î (th. z̔e), G. ʒ̔iêŋ, Pl. ʒ̔ierc̔ii, d., das Schaaf, §§ 33 e, 58, 61, 64.
ʒ̔iêruo (th. z̔ero), G. ʒ̔iêruoc̔uŋ, Pl. ʒ̔iêruoi, j., die Wittwe, selten Wittwer, §§ 4, 33 e, 80.
- ʒ̔iêrajisar, — wisar, Wittwe, Wittwer werden, § 115.
ʒ̔iz̔ig, G., ʒ̔iz̔igiŋ, d., das Fleisch.
ʒ̔iŋ, Pl. ʒ̔annas̔, bd., die Niere.
ʒ̔imiŋ, klein.
- ʒ̔imdar, klein machen.
- ʒ̔imdalar, Alcin werden.
- ʒ̔imala, j., die Kleinheit, Kindheit, § 42.
ʒ̔uz̔ (a. جز), G. ʒ̔uiz̔iŋ, d., das Alphabet, §§ 5, 52.
ʒ̔uez̔ixat̔ (th. ʒ̔oʒ̔xet̔a), die Hölle.
ʒ̔’aixuô, G. ʒ̔’aixuôc̔uŋ, Plur. ʒ̔’ai, der Aware, §§ 36, 80.
ʒ̔’eli, G. ʒ̔’eliêŋ, Plur. ʒ̔’eliês̔, d., der Hund, §§ 40, 43, 50, 53, 58, 61.
- ʒ̔’eliêŋ nuskul, (die Hundebraut), d., der Pilz.
s̔
s̔a (th. ps̔a), G. s̔êŋ, Pl. s̔as̔, b., das Eis, §§ 26, 40, 48.
s̔â, G. s̔iêŋ, mit iz, er selbst, § 100.
s̔ait̔aŋ (a. شيطان), d., der Teufel.
s̔audon (oss. suadon), d., die Quelle.
s̔ad (th. s̔at), G. s̔aduŋ, Plur. s̔eddis̔, bd., der Knoten.
*s̔e, j., eine grosse Spanne.
s̔êqi, G. s̔êqiniŋ, d., die Dinte.
- s̔êqi dut̔t̔urig, das Dintenfass.
s̔et̔ (th. s̔at̔), j., der Schleim.
s̔ed (th. s̔wet), Pl. s̔odmus̔, j., die Peitsche.
s̔eriŋ, G. s̔eric̔u, glatt.
- s̔ârulla, s̔âruo, j., die Glätte,
- s̔ârdalar, glatt werden.
s̔êlig, d., das Gefäss.
s̔elt̔i (th. s̔alt̔), j., der Dolch.
s̔ieluo (th. p̔s̔el), s̔ieluôniŋ, j., die Kälte, §§ 26, 63.
- s̔îlin, kalt, § 83.
- s̔ieldar, kalt machen.
- s̔ieldalar, kalt werden.
s̔i’ (th. s̔i), zwei, § 88.
- s̔is̔s̔i, je zwei, § 94.
- s̔it̔t̔e, zwölf, § 29.
- s̔auztqa, vierzig, § 88.
- s̔i a, beide, § 92.
- s̔ollug̔uŋ (th. s̔ilg̔e), der zweite.
- s̔imma, zu zweien.
- s̔immi, je zwei.
- s̔is̔it̔t̔e, je zwölf.
- s̔ozzu (th. s̔ac̣), zweimal, § 95.
- s̔inara (th. s̔ina), j., der Dinstag, § 47.
- s̔ic̔i, w. j., der Vetter, die Cousine.
- s̔ala wina, der Zwilling.
s̔iers̔ar, Pr. s̔iers̔u, Aor. s̔irs̔ina, sich bewegen, kriechen, § 108.
- s̔iers̔adar, bewegen.
- s̔iers̔adalar, sich bewegen.
s̔ok̔lax̣ar, pfeifen.
s̔ôguŋ, rauh, hart.
- s̔agdalar, rauh, hart werden.
- s̔agdar, hart machen.
- s̔agulla, j., die Härte, Rauhheit.
*s̔u, G. s̔uŋ, ihr, § 98.
- s̔uis̔i, ihr beide, § 90.
- s̔u s̔es̔, ihr selbst, § 102.
- s̔aiŋ, euer, § 99.
- s̔uinig, der eurige, § 99.
s̔û, G. s̔uiniŋ, bd., die Hebewinde.
s̔uo (th. s̔o), G. s̔eriŋ, d., das Jahr, §§ 19, 47, 52, 59, 61.
s̔uot̔ (th. s̔abat̔), G. s̔uot̔aŋ, d., der Sonnabend, §§ 25, 47.
s̔uort̔a (th. s̔ori) breit, weit.
- s̔uort̔adax̣x̣ar, erweitern.
- s̔uort̔adâlar, sich ausbreiten.
s̔uŋ, d., der Tisch.
s̔ura (th. s̔ur), Gen s̔uiriŋ, j., die Milch, §§ 48, 61.
s
*sa, G. siŋ, Pl. sinuos̔, d., das Licht, der Geist, §§ 56, 59, 61, 64.
- sa xille, es wurde Tag, es tagte.
- sa qiêrar, Aor. sa qîrina, sich vergnügen.
- siŋgattam, die Langeweile.
sâ, G. sânaŋ, Pl. sânas̔, j., der Vortheil.
- sâ jax̣x̣ar, Vortheil ziehen.
sai (th.u. oss. sag), G. sêŋ, Pl. sês̔, bd., §§ 20, 32, 53, 61, 64.
saḥat̔ (th. saat̔, a. سعات), G. saḥat̔aŋ, d., die Stunde, § 47.
- masaŋ saḥat̔ du, wie viel Stunden sind es?
- masalg̔uŋ saḥat̔ du, die wievielte Stunde ist es?
sagal (th. bsik), Pl. sagalas̔, bd., der Floh.
sâg̔a (a. صدقة), G. sâg̔aiŋ, d., das Almosen, § 48, 61.
sacar, Pr. socu, Aor. sesna, stehen bleiben, anhalten, § 108.
- siecar, Freq. Aor. siesna.
- saucar, Plur.-Verb., § 110.
sanna (th. sa), wie, § 87, 145.
sâbur (a. صبر), d., die Geduld.
saraḥ, Abends, s. suirie.
sârag (auch sâra), G. sâragaŋ, Pl. sêrii, bd., das Reis, Reisig.
sardam (th. sart), G. sardamaiŋ, Pl. sardamas̔, b., der Fluch.
sam, Stamm:
- semi, G. semic̔u, offenbar.
- samalla, j., die Offenkundigkeit.
- samadâlar, offenbar werden, § 117.
- samadax̣x̣ar, offenbar machen.
- samax, offenbar.
semgil, d., der Schwefel.
sêrimsax̣, G. sêrimsax̣aŋ, bd., der Knoblauch, § 41.
sermik̔, b., der Drache, vergl. Vorwort, pag. VI.
sel, so viel, so sehr. § 145.
sî, G. sîŋ, Plur. sînuos̔, d., die Ehre, § 56.
- sî doluŋ stag, geehrter Mann.
- sîdar, ehren, § 116.
siêda (p. ستاره), G. siêdaniŋ, Pl. siêdarc̔ii, bd., der Stern, §§ 45, 58.
- siêdarc̔ii ḥiêz̔u, die Sterne blinken.
- siêda baxaŋ, der Stern ging fort (Sternschnuppen).
siela (auch stiela), G. sielaniŋ, j., der Donner.
- siela qauwqu, es donnert.
sielxana, gestern, §§ 26, 144.
sixiŋ, eilig, schnell.
- sixuo, j., die Schnelligkeit.
siŋqiêram , G. siŋqiêramiŋ, b., die Heiterkeit, s. sa.
- siŋqiêrambar, erheitern.
siskalg̔a, G. siskalg̔aiŋ, d., das Mehl (Mais-, Hirsen-, Hafermehl).
sîni (th. sein), G. sînic̔u, blau.
- sienalla, j., die Bläue.
siri, grau.
sirluo, G. sirluoniŋ, j., das Licht, § 41.
- sirliŋ, hell.
- sirluojar, einem leuchten.
- sirluojax̣x̣ar, erleuchten.
souw (th. saub), mehr, überflüssig, §§ 11, 33 i.
Suelʒ̔, G. Suelʒ̔iŋ, d., Sundha.
suî (th. sui, die Kohle), G. suîniŋ, bd., der Funke.
suip̔i (a. صوفى), fromm.
- suip̔ulla, j., die Frömmigkeit.
suirie (th. bsarlo), G. suirieniŋ, j., der Abend.
- saraḥ, Abends, § 144.
suo (th. so), ich, §§ 4, 97 f.
- seŋ, mein, § 99.
- suosuô, ich selbst, § 100.
- saiŋ, mein eigen.
sula, G. sulaiŋ, d., der Hafer.
sḥa, hieher, §§ 18, 143.
- — dâr, herbringen, § 118.
stag (th. stak, ing. sag), G. stegiŋ, Plur. nâx, §§ 28, 33 a.
- stagaxaŋ, menschlich.
stiê (th. bstu), G. stiêc̔uŋ, Pl. stii, bd., das Weib, §§ 26, 49, 80.
- stieŋ, weiblich, §§ 43, 83.
- stieŋ buorz, die Wölfin.
- stieŋ x̣ox̣u, die Taube.
- stiê jâlajar, ein Weib heimführen.
- sties̔xaŋ, G. sties̔xac̔uŋ, die Memme.
stigil, Gen. stigiliŋ, j., der Himmel, §§ 28, 44, 52.
- stigla, in den Himmel.
- stiglaḥ, am Himmel.
- stigil qiêqu, es donnert.
stim (th. *sem), G. stimiŋ, d., die Galle.
stômur, vorgestern, § 28.
stomuŋ (th. stami), dick.
- *stamdalar, dick werden.
stu (th. bstu, ing. ust), G. steriŋ, Pl. sterc̔ii, bd., der Ochse, der Stier, §§ 19, 26 f, 58, 61.
stuom (th. *som), G. stuemiŋ, b., die Frucht, §§ 4, 12, 28.
- stuom xille, die Frucht reift.
- xille stuom, reife Frucht.
z
zail (ʒail), Pl. zailas̔, d., der Keil, vergl. oss. zagal.
zieŋ (p. زيان), G. zieniŋ, d., der Schaden.
- ziŋdar, schaden, § 116.
ziêzag (ʒiêʒig), G. ziêzagaŋ, d., die Blüthe.
ziŋgat̔, Gen. ziŋgat̔aŋ, d., die Ameise, §§ 43, 51, 61.
zôk̔u, G. zôk̔unuŋ, d., das Töpfchen.
zu, G. zunuŋ, Pl. zunas̔, j., der Igel, § 56.
zud, G. zuidiŋ, Plur. zaddas̔, d., die Hündin, §§ 5, 15; 33 d; 43, 51, 61.
- zud buorz, die Wölfin, § 43.
- zudaŋ (aw. ʒ̔uz̔u), G. zudac̔uŋ, Pl. zudaras̔, das Weid, §§ 58, 80.
- zudaraiŋ, weiblich.
z’uok̔ (th. zok̔), G. z’uêk̔iŋ oder z’ak̔ariŋ, Pl. z’ak̔aras̔, j., der Schnabel, §§ 35,1, 58.
t
tai (aw. Ϯ̣o), G. têŋ, PI. tês̔, d., die Brücke, §§ 20, 44, 53, 64.
- taidillar, eine Brücke schlagen.
tâx̣x̣a, darauf, § 144.
tadam, b., der Tropfen.
tam, Pl. temis̔, bd., der Flügel.
- temis̔ liêlar, fliegen.
târ (th. *tar), G. têriŋ , Pl. târas̔, bd., die Zitze, § 46.
târa (cf. th. tark, der Finger), G. târaiŋ, Pl. târas̔, d., die Handfläche, §§ 46, 50.
*tarda, G, tardanaŋ, d., der Ring.
te (aw. ṭa), auf (Bewegung), § 118.
- tedit̔ar, zulassen.
- teḥ, auf (Ruhe).
- teḥ maira, der Tapferste.
- tieri, hinab, von oben, § 143.
- tiêradâlar, fortgehen, § 118.
- texulu, oben entlang, §§ 67, 143.
- teḥa, nach hinten, später.
- culteḥa, nach diesem.
- hox̣ulteḥa, darauf.
- teḥari, teḥarinig, der letzte.
temeluô, G, temeluôc̔uŋ, Pl. temeluoi, w., der Krieger, s. tuom, §§ 36, 49, 80.
tuo (aw. ṭo, oberer), G. tuoŋ, b., der Milchrahm, § 50.
tuom, G. temiŋ, b., der Krieg.
- tuombar, kriegen.
- temeluô, der Krieger.
tun, Stamm:
- tunala, tunolla, j., die Feuchtigkeit, § 35,2.
- tuiniŋ (th. tate), feucht.
- tundar, anfeuchten, § 117.
- tundalar, feucht machen.
tulag, G. tulgaŋ, b., der Stein, §§ 41, 45.
- tulgaŋ tai, die Steinbrücke.
*tqa, zwanzig, § 88.
- tqêca’, einundzwanzig.
- tqiêsna, neunzehn.
- s̔auztqa, vierzig.
- x̣ûztqa, sechszig.
- tqêit̔, dreissig.
t̔
t̔aam, b., der Frieden.
- t̔aambar, besänftigen.
t̔ai, der Faden.
t̔aip̔a (a. طائفة), G. t̔aip̔aniŋ, d., das Geschlecht, die Familie, § 41.
t̔a’azar (a. تعذيب), G. t̔a’azariŋ, d., die Strafe.
t̔ax̣ar, Pr. t̔ox̣u, Aor. t̔ex̣na, einstürzen, kriechen, § 108.
- hara c̣a t̔ox̣u, dieses Haus stürzt ein.
- as t̔ox̣u pḥa, ich tilge die Blutschuld.
- t̔iex̣ar, Pr. t̔iex̣u, Aor. t̔iex̣na, kriechen,
- bêr t̔iex̣u c̣ieŋqaxulu, das Kind kriecht auf dem Fussboden.
t̔ax̣uor, G. t̔ax̣uôraŋ, bd., der Haufen, Schober.
- êliŋ t̔ax̣uor, der Heuschober.
t̔axana (th. t̔xa), heute, § 144.
t̔axkar, Pr. t̔oxku. Aor. t̔exkina, Pl. legen, §§ 108, 110.
- c̣aris̔ t̔axkar, Namen geben.
t̔axkadar, schaukeln.
- t̔axkadalar, sich schaukeln.
t̔axt̔a (k.), d., Bogen Papier.
t̔âc̔a (th. tḥak̔), Pl. t̔âc̔anas̔, d., die Spur.
t̔az̔ (p. تاݘ) Pl. t̔az̔nis̔, die Krone.
t̔asar, Pr. t̔osu, Aor. t̔esna, werfen, § 108.
t̔ar (th. tarl͓e), Stamm:
- t̔aruô G. t̔aruôniŋ, j., die Ähnlichkeit.
- t̔eriŋ, ähnlich.
- t̔erinig, der ähnliche, § 33 k.
*t̔arsar, wiehern.
t̔awak̔k̔al (a. تذكّل), Gen. t̔awak̔k̔aliŋ, d., das Vertrauen.
t̔îsar, (th. t̔ebsar), Freq. § 109.
t̔iger (th. t̔iwar), Pr. t̔igu, Aor. t̔igna, gehorchen, §§ 42, 108.
tiêgar (cf. th. t̔egdar, machen), Imper. t̔îgiŋ, Aor. t̔iêgna, nähen, § 108.
t̔ies̔er (th. t̔es̔ar), Praes. suo t̔ies̔a, Aor. t̔ies̔na, glauben, § 42, 108.
- t̔ies̔am (th. t̔es̔om), G. t̔ies̔amaŋ, der Glaube, das Vertrauen, § 35,3.
- t̔ies̔amieŋ stag, zuverlässiger Mensch.
- t̔ies̔ulla, das Zeugniss.
t̔iedar (th. t̔etar), Präs. t̔iedu, Aor. t̔iedde, zerschneiden, zerhauen , §§ 29, 33 f, 108.
t̔ilar (th. t̔il͓ar), umherriren.
*t̔illar, Pr. t̔illu, Aor, t̔illina, auflegen, § 108,
- as k̔uiŋ t̔illu, ich setze den Hut auf.
- as nuir t̔illu, ich sattle.
t̔ox̣um, Pl. t̔ox̣umus̔, bd., die Ruine.
t̔ôbu, G. t̔ôbunuŋ, j., die Schaar‚ §§ 11, 56, 62.
t̔oxur, zuvor, vorher.
t̔olqu (k.), der Stotterer, Stammler.
t̔uer (th. t̔oqar), Präs. t̔ue, Imperf. t̔uiŋ, Aor. t̔uina, Imperat. t̔ua, genügen, § 107.
- t̔uambar, Genüge leisten.
t̔ueli (k.), j., die Erdhütte,
t̔uixi (th. t̔uix), G. t̔uixiŋ, d., das Salz, § 5, 48.
- t̔uixit̔asar, salzen.
*t̔ui (oss. t̔u), d., der Speichel.
t̔uiri, G. t̔uiriniŋ, d., das Märchen‚ § 56.
- t̔uiri dîcurig, der Märchenerzähler.
t̔uoxar (th. t̔oxar), Imperf. t̔uixiŋ, Aor. t̔uexna, schlagen, § 111.
- t̔uop t̔uoxar, schiessen.
t̔uôdax̣ (k.), G. t̔uôdax̣aŋ, j., die Trappe, § 43.
t̔uôlar (th. t̔olar), Pr. suo t̔uele, Imperf. t̔ueliŋ, Aor. t̔uelle, siegen, § 108.
- suo t̔ueliŋ saiŋ mastuxuc̔ul, ich besiegte meinen Feind.
- t̔ûlurig, t̔uellerig, der Sieger.
- t̔uôlam (th. t̔olil), b., der Sieg, § 35,3.
t̔uôladar, hinzufügen.
t̔uop̔ (th. *t̔op̔), G. t̔uêp̔iŋ, die Flinte, § 22.
- t̔uop̔ x̣îsar, schiessen.
- — juzar, laden.
*t̔ur, G. t̔uiriŋ, Plur. t̔arras̔, d., das Schwert, §§ 44, 51, 61.
- t̔ur diet̔t̔ar, einhauen.
t̔uk̔ar, d., die Scheere.
T̔urp̔al, Stammvater der Tschetschenzen, Riese.
*t̔xa, d., die Wolle.
t̔xausu, heute Nacht, § 8, 26, 144.
t̔xauw (aw. ṭox), G. t̔xauwniŋ, bd., das Dach, § 44.
- t̔xauw t̔illar, Dach decken.
t̔xi (th. t̔xire, thauig), d., der Thau.
t̔xuo (th. t̔xo), G. t̔xeŋ, wir, § 97.
- t̔xeŋ, unser, § 99.
- t̔xaiŋ, dass.
- t̔xainig, der unsrige.
d
dâ (th. dad), G. dêŋ, Plur. dai, w., der Vater, Wirth, § 52, 49.
- jurtiŋ dâ, Dorfesältester.
daait̔ar, schicken, s. dâr, kommen.
daar (th. daqar), Präs. as dou, essen, § 107.
- i duus̔ du, dies ist essbar.
daiŋ (th. dawi), G. daic̔u, leicht.
- as daiŋ jâzduo, ich schreibe leicht.
- daila (th. dawol), d., die Leichtigkeit.
*dait̔ar, lassen, veranlassen.
daus̔, das Gift.
dauzig, d., der Besen.
dauw (k.), Gen. dauwniŋ, d., das Scheltwort, § 11.
- dauwdar, schelten, § 116.
- ôxu s̔immiê dauwduo, wir beide schelten uns.
dâqa (th. daq), G. dêqiŋ, Pl. dâquos̔, daqanas̔, d., der Theil.
- dêqiliŋ, glücklich.
- dôquzula, das Unglück.
dax̣ar, Pr. suo dex̣e, Aor. dex̣na, saugen, §§ 13, 108.
dax̣x̣ar (th. dax̣ar), Aor. dex̣x̣ina, herausziehen, herausnehmen, abnehmen, § 108; z. B. bêr dox̣x̣u nênixiŋ, man nimmt das Kind von der Mutter ab.
- gênadax̣x̣ar, entfernen.
- s̔uort̔adax̣x̣ar, ausbreiten.
- lax̣adax̣x̣ar, erheben.
- ierc̔adax̣x̣ar, verunstalten.
- duoxkuôdax̣x̣ar, zur Reue bringen.
daḥar (th. *doḥar), Pr. deḥe, Aor. deḥna, wagen, §§ 13, 108.
*daxar, Pr. duede oder g̔uo, fortgehen, abreisen, §§ 108, 141.
- d’âdaxar, fortgehen.
- daxait̔ar, schicken.
- dixait̔ar, Freq.
dâxar (th. *daxar), Pr. dêxe, Aor. dêxna, leben, §§ 13 f, 17, 108, 111.
daxka (th. daxko), G. dexkiŋ, Plur. dexkii, die Maus, § 49.
daxkait̔ar, Plur. senden.
daxkar, Präs, dexke, Aor. dexkina, gebären, werfen, legen, §§ 13, 108, 110.
- k̔uot̔am jexke, die Henne brütet.
dagadalar (th. t̔agar), dagadâlar, sich berathen.
dâgar (th. dak-), Pr. dôgu, Aor. degna, brennen, §§ 11, 33, 108, 114.
- dâgadar (th. dakdar), anzünden, verbrennen, § 114.
- dâgadalar, in Brand gerathen.
- dâgadait̔ar, verbrennen lassen, § 114.
dagardar (th. dakardar), zählen, § 33 a.
dagalecar, beschliessen, sich entschliessen.
dâca, Gen. dâcaiŋ, Plur. dêcii, das Kleinvieh (Schafe und Hammel), § 49.
das̔, G. des̔iŋ, d., das Blei.
dâstar (th. dastar), Pr. dôstu, Aor. dêstina, losbinden, lösen, § 108.
- as s̔ad bôstu, ich löse den Knoten.
dâz̔ar (th. daz̔ar), Pr. dêz̔e, Aor. dez̔na, weiden (intr.), §§ 13, 108.
- dâz̔adar, weiden (trans.), § 144, auch dâz̔uor.
- dêz̔ila, G. dêz̔ilaŋ, d., der Weideplatz.
dâzar (th. dac̣ar), sich mischen, sich einlassen.
dât̔ar, Präs. dôt̔u, Aor. dêt̔ina oder dêt̔t̔e, gezeigt werden, erscheinen, §§ 13, 108.
- as dôtu, ich zeige.
- suô wôt̔u, ich erscheine.
dadar (th. datar), Pr. dodu, Imper. dediŋ, Aor. dedde, laufen, §§ 10 f, 13, 33 f, 108.
- dêddedâlar, davon laufen.
- suo weddewôlu, ich laufe davon.
dama, G. demiŋ, d., das Weizenmehl.
dajar (th. dawar), Plur. verderben, auslöschen, § 141.
- as c̣e jaju, ich lösche das Feuer aus.
*dar, thun, machen, gebären, §§ 101, 114, 138.
- hiŋce dînarig, neugeboren.
dâr (eig. dagar, th. daar), kommen, §§ 108, 141.
- tedâr, auf etwas kommen, § 118.
- sḥadâr, herkommen.
dâr (eig. *daḥar), Pr. doḥu, Imper. dieaŋ, Aor. dieana, bringen, § 108, 141.
- sḥadâr, herbringen.
dâr, Pr. suo dou, Imp. daiŋ, Aor. daina, verloren gehen, §§ 107, 141.
- seiŋ gaur jeina (sic), mein Pferd ging verloren.
dâralla, G. dâralliŋ, die Wunde.
daraxuô, G. daraxuoc̔uŋ, Pl. daraxuoi, Verwundeter, §§ 36, 49.
darc, d., das Schneegestöber.
darstadar (th. darstdar), mästen, nähren.
darstalla, die Fettheit.
*darz̔ar, Aor. derz̔ina, zerstreuen, auseinander werfen.
dalar (th. dal͓ar), Pr. as luo, geben, §§ 29, 108, 112, 114, 139.
*dalar, Pr. as la, sterben, §§ 10, 13, 108, 141.
dâlar (th. dal͓ar), Pr. dôllu, Aor. dêlle, Fut. dâr, hervorgehen, § 108.
- tedâlar, emporsteigen, § 118.
- c̣ejâlar, die Feuersbrunst, Ausbruch des Feuers.
- duoxkuôdâlar, bereuen.
- juqaxdâlar, durchbrechen.
- k̔eridâlar, verschwinden.
- dâladar, herausführen, z. B. gaur jâlajiê, führe das Pferd heraus.
dâllar, Pr. dôllu, Aor. dêllina, eindringen, sich vertiefen, beschäftigt sein.
- suo jâzdies̔ dôllu, ich schreibe, § 108.
*de, G. dîniŋ, Pl. dienuos̔, d., der Tag, § 54.
- dînaḥ, bei Tage.
- de dik̔iŋ xilda ḥeŋ, ein guter Tag sei dein (Gruss).
deaxk, Pl. deaxkis̔, j., der Knochen.
deqiŋ (th. daqi), rocken, mager, unfruchtbar, § 83.
- daqadar (th. daqodar), trocken machen.
- daqadalar, vertrocknen.
dêxiŋ, reich, § 83.
- wêxiŋ stag, reicher Mann.
- dâxalla, das Reichthum.
degiŋbaam, b., der Verdacht, s. duog.
- degiŋbaambar, in Verdacht haben.
dec̔ig, Gen. dec̔giŋ, d., das Holz, §§ 17, 31, 48.
- dec̔giŋ, des̔k̔iŋ, des̔giŋ, hölzern.
des̔î, Gen. das̔uoŋ, d., das Gold, §§ 41, 48, 49, 61.
- das̔uoŋ, golden.
- des̔îdillar, vergolden, § 115.
*destar, Praes. destu, Aor. distina, schwellen, § 108.
- ḥuo wala wistina, stirb geschwollen, schwill zu Tode.
deziŋ (th. dac̣i), schwer, theuer.
- dazdar, theuer machen.
- dazdalar, schwer, theuer werden.
- dazulla (th. dac̣ol), j., die Theuerung.
det̔î (th. tat̔eb), G. dat̔uoŋ, d., das Silber, §§ 25, 48, 49, 61, 64.
- det̔îdillar, versilbern, § 115.
- dat̔uoŋ, silbern.
dêt̔t̔i(ŋ) (th. dat̔e), G. dêt̔t̔iniŋ, d., das Öl, die Butter, § 48.
- b’araŋ dêt̔t̔iŋ, das Nussöl.
- ḥêliiŋ dêt̔t̔i, die Butter.
- dêt̔t̔i ḥâx̣ar, einschmieren, § 415.
derrig, alles, § 105.
dêle (th. dal), G. dêliŋ, Pl. dêlii, w. Gott, §§ 49, 63, 64.
dellar, Praes. della, Aor. dillina, eröffnen, § 108.
dialxadar, weinen machen, beleidigen, bedrücken, s. dielxar.
dieqar (th. deqar), Pr. diêqu, Aor. dieqna, theilen, § 108.
- ârie jiêqu wez̔iris̔na, man theilt den Brüdern den Acker zu.
diêx̣ar, Aor. diex̣na, auszahlen, § 108.
- diex̣ar, G. diex̣araŋ, die Bezahlung.
diek̔ar (th. dek̔ar), Pr. as diek̔u, tönen, lauten, § 108.
- olxuzurus̔ diek̔u, die Vögel singen.
diêxiŋ (th. daxe), lang.
- dâxulla (th. daxol), j., die Länge, §§ 35,2; 108.
diexkar (th. dexkar); Pr. diexku, Aor. dixkina, umgürten, binden.
- as t̔ur diexku, ich binde das Schwert um.
- gierz diekxar, sich waffnen.
diegadar (th. dek-), zittern.
- suo wiegawuo, ich zittere.
dieg̔ (th. deg̔), G. diêg̔aŋ, Pl. dag̔mus̔, der Leib, §§ 4, 46, 57.
diês̔ar (th. des̔ar, verheissen?), Pr. diês̔u, Aor. diês̔na, lesen, § 108.
- diês̔urig, der Leser.
diezul, b., die Familie.
- diezulxuô, das Familienmitglied.
diêzar (th. dec̣ar), Praes. suôna diêza, Aor. diezna, lieben, müssen, §§ 33 d, 108.
- wiêzarig, Geliebter.
- jiêzarig, Geliebte.
- aḥ ’âmuoŋ diêza, du musst lernen.
diet̔t̔ar (th. *det̔t̔ar), Präs. diet̔t̔u, Aor. dit̔t̔ina, schlagen, § 108.
- as starana jiet̔t̔u g̔az̔, ich schlage den Stock auf den Ochsen.
- jat̔ biet̔t̔ar, die Kuh melken.
- t̔uop̔ diet̔t̔ar, schiessen.
dier (th. dḥewar), Praes. as dio, tödten, §§ 7, 107, 141.
- cuô wîŋ s̔iêŋ mastuxu, er tödtete seinen Feind.
dierzar (th. derc̣ar), Pr. dierzu, Aor. dîrzina, umkehren, gesund werden, §§ 33 d, 108.
- iz wîrziŋ tamiêri, er kehrte aus dem Krieg.
- iz wîrziŋ ocu unix, er genas von dieser Krankheit.
- dierzadar (th. derc̣dar), zurückkehren lassen, machen.
dielxar (th. dat̔xar), Präs. dielxu, Aor. dilxina, regnen, § 108.
- dog̔u dielxu, es regnet.
- stag wielxu, der Mensch weint.
- zudaŋ jielxu, das Weib weint.
di’ (th. dḥew), vier, §§ 88, 90, 151.
- wi’ stag, vier Männer.
- deit̔t̔e, vierzehn.
- diêztqa (th. dḥewuztq), achtzig.
- diealg̔uŋ, der vierte.
- dieozzu, viermal, § 95.
- jieara, jiera, der Donnerstag.
dik̔iŋ (th. dik̔i, ehrenhaft, dak̔i, gut), gut, § 83.
- dik̔alla, G. dik̔alliŋ, die Güte, j., §§ 29, 35,2.
dig (th. diq), G. dagaraŋ, d., die Axt, §§ 33 a, 35,1, 58.
digar (th. dikar), Aor. digina, führen, §§ 33, 108.
diŋ (th. do), G. diniŋ, Pl. duoi, bd., das Pferd, §§ 43, 49.
- dinaḥ wu iz, er ist zu Pferde.
diz̔ar (th. dis̔ar), liegen.
dîŋ, G. dîniŋ, b., der Glaube.
dîcar ((th. debcar), erzählen, §§ 108, 110.
dîna (th. deni, dein), G. dînac̔u, lebend.
- dîna zudaŋ, lebendes Weib.
- dêŋdar (th. dendar), beleben.
- dêŋdalar (th. dendalar), zum Leben kommen.
dit̔, d., die Schneide.
*dit̔ar, lassen, zurücklassen, § 108.
- tedit̔ar, zulassen, § 118.
*disar, bleiben, liegen bleiben, § 108.
- suo wisiŋ nawqaḥ, ich blieb auf dem Wege.
dîlar, Freq., herauskommen.
*dillar, Aor. dillina, legen, § 108.
doudar, Pl. laufen, § 110, s. dadar.
dôquzula, j., das Unglück, s. daqa.
dox̣x̣uŋ (th. dox̣o), G. dox̣x̣uc̔u, Plur. dax̣x̣aiŋ, gross, alt, § 83.
- dox̣x̣ula (th. dax̣ol), Pl. dax̣x̣aila, die Grösse.
- dox̣x̣uŋ dier, sich freuen, § 117.
dog̔u, G. dog̔unuŋ, d., der Regen, §§ 48, 62.
- dog̔u dielxu, es regnet.
dôg̔u, d., das Schloss.
dowxuŋ (th. dop̔xe), warm, §§ 33 i, 83.
- jowxuŋ ju (sc. xaŋ), es ist warm.
- duoxdar (th. dop̔xdar), wärmen.
- duoxdalar, warm werden.
- jowxuo, Gen. jowxuoniŋ, j., die Wärme.
- jowxulla (th. jop̔xna), j., die Wärme.
du (th. da), ist, §§ 19, 39, 107, 137.
duelxar, Pl. fortgehen, § 108.
duii (th. *dib), b., der Eid.
- qêriŋ duii, der Meineid.
duiḥiŋ, für, z. B. stegiŋ duiḥiŋ, für den Menschen.
duiḥil, entgegen.
duiriŋ (th. durdalar, salzen), salzig.
- duralla, j., die Salzigkeit,
duo’a (a. دعاء), G. duo’aniŋ, d., das Gebet.
- duo’adar, beten, § 116.
duoxk (th. doxk, die Wolke), G. dexkiŋ, d., der Nebel, §§ 48, 59.
duoxkar (th. doxkar), Pr. duxku, Impf. duixkiŋ, aufstreuen; z. B. t̔uixi, das Salz, §§ 12, 108.
- duoxkadalar, sich streuen.
duoxkuôdâlar, bereuen, c. Dat., z. B. ocu balxana, diese That.
- duoxkuôdax̣x̣ar, zur Reue bringen.
duog (th. dok), G. degiŋ, Plur. degnis̔, d., das Herz, §§ 4, 19, 33, 46, 59, 61, 64.
- degiŋbaam, b., der Argwohn.
- duogdâxar , Präs. duogdôxu, Aor. duogdêxna, hoffen, Hoffnung, z. B. ḥuêge, auf dich, § 115.
- duogdoxuila, j., die Hoffnung.
- duogdillar, die Hoffnung aufgeben.
duog̔ar (th. dog̔ar), Imp. duîg̔iŋ, Aor, dueg̔na, gründen, §§ 12, 118.
- as juîg̔iŋ g̔âla, ich legte eine Festung an.
duos̔ (th. dos̔), G. des̔iŋ, Pl. des̔nis̔, d., das Wort, § 56.
duossar (th. dossar), Pr. dussu, Imp. duessiŋ, Aor. duessina, herabsteigen, § 12.
duoz̔ar (th. doz̔ar), Imper. duiz̔iŋ, Aor. duez̔na, fallen, § 12.
- duoz̔adar, fällen.
duot̔t̔ag̔a, duot̔t̔ag̔ac̔uŋ, Pl. duot̔t̔ag̔ai, der Freund, §§ 50, 80.
- duot̔t̔ag̔ala, d., die Freundschaft, § 42.
duot̔t̔ar (th. dot̔ar), Pr. dut̔t̔u, Imp. duet̔t̔iŋ, Aor. duet̔t̔ina, aufgiessen, §§ 12, 108.
- duot̔t̔adalar, sich ergiessen.
duol (th. dol), G. dueliŋ, Pl. dalaras̔, die Elle, § 58.
duôlar (th. dolar), Pr. dûlu, Impf. duîliŋ, Aor. duelle, Fut, duor, eindringen, beginnen, § 12.
- tunala juîliŋ c̣înax, die Feuchtigkeit drang ins Haus.
- suo wuîlliŋ c̣a daŋ, ich fing an das Haus zu bauen.
- duôluor, duôladar, anfangen.
- duôladalar, sich bewegen, z. B. b’uo buôlaluo, das Heer bewegt sich.
- duoladalait̔ar, bewegen lassen.
duôllar (th. dollar), Pr. suo dullu, Impf. duelliŋ, Aor. duellina, einsperren, beerdigen, §§ 12, 108, 111.
- seŋ was̔a wuellina hox̣x̣uzeḥ, mein Bruder ist hier beerdigt.
duor (th. dḥogar), Praes. as duo, Imperf. duoiŋ, Aor. duoina, Fut. duôr, Part. duôŋ, duerig, brechen, §§ 12, 107.
- as g̔az̔ juo, ich breche den Stock.
duqiŋ, dick (von einer Masse).
- duqulla, j., die Dicke.
- duqdar, dick machen, § 117.
- duqdalar, dick werden.
dux̣a (th. dux̣), viel, sehr, § 87.
- dux̣a a, viele.
- dux̣x̣a a gauras̔, viele Pferde.
- dux̣alla, j., die Menge.
duxa (th. dux), zurück, § 143.
- duxa dierzar, zurückkehren, § 118.
dûxar (th. dop̔x), as dûxu, Imp. duêxiŋ, Aor. duexna, anziehen, §§ 12 Anm., 108.
- as jûxu g̔auwt̔al, ich ziche einen Rock an.
duzar (th. duc̣ar), Imperf. duiziŋ, Aor. duizna, füllen, laden, z. B. t̔op̔ juzar, die Flinte laden, §§ 33 d, 108, 111, 143.
dûlar, Imp. duiliŋ, Aor. duilina, spannen, anziehen, §§ 5, 108.
- as mus̔ bûlu, ich spanne den Strick.
d’â (th. daḥ), dahin, dort, § 143.
- d’âdax̣x̣ar (th. daḥdax̣ar), entfernen, § 118.
- d’ârinig, jener, § 102.
n
naul, G. nauliŋ, j., die Lerche.
na’ni (th. nḥan), der Wurm.
nâx̣a, Gen. nâx̣aniŋ, Plur. nâx̣anas̔, die Brust, §§ 46, 62.
Naxc̔uô, G. Naxc̔uôc̔uŋ, Pl. Naxc̔uoi, Naxc̔ii, der Tschetschenze, §§ 36, 80.
- Naxc̔uiŋ, tschetschenzisch.
nâx (th. *nax), G. nêxiŋ, b., das Volk, die Menschen.
- nêxiŋ, fremd.
naggaḥ, selten, bisweilen, § 144.
- nagga naggaḥ, selten, bisweilen.
naz̔ (ing. noc̔), Pl. nez̔nis̔, bd., die Eiche,
nâna (th. nan), G. nêniŋ, Instr. nânas, Pl. nânuos̔, jb., die Mutter, §§ 54, 64.
- nânda, die Eltern.
- nânawir, die Eselin.
nâb (th. *nḥap), G. nâbariŋ, j., der Schlaf, §§ 35,1; 58.
- nâbaraxaŋ, im Schlafe.
- nâbjar, schlafen, § 116.
nars (vergl. gr. ნესვი, die Melone), G. nersiŋ, Pl. nersis̔, j., die Gurke, § 41.
nal, G. neliŋ, Pl. nelis̔, j., der Eber.
ne’, G. ne’ariŋ, d., die Haut.
nêk̔i, G. nêk̔iniŋ, d., das Schwimmen (cf. νήχομαι).
- nêk̔idar, schwimmen, § 116.
nexc̔i (th. nac̔x), Gen. nexc̔iŋ, j., der Käse, §§ 10, 48.
*niq, G. nêqiŋ, bd., der Weg, § 52, 59, 64.
- nawqaḥ, unterwegs, § 24.
- suo nawqa wuede, ich gehe des Weges.
- nâquost, Pl. nâquostuoi, der Gefährte.
nix̣ (th. *nex̣, die Biene), G. nax̣ariŋ, Pl. nax̣aras̔, bd., der Bienenstock, §§ 35,1; 58, 59.
*nic̣q, die Gewalt, Kraft.
- nic̣qx̣âc̔ar, im Stande sein, vermögen.
nîsiŋ (th. nibsi), eben, gerade.
- nîsdar, ebnen, gerade machen, § 117.
- nîsdalar, sich ebnen, sich gegenüberstellen,
- nîsulla (th. nibsol), j., die Gleichheit, Geradheit.
nilxiŋ (th. net̔xi, flüssig), selten, undicht, § 33 h.
- nilxalla, j., die Undichtheit.
nuir, G. nuiriŋ, j., der Sattel.
- nuir t̔illar, satteln, § 41.
nuc (th. *nauc, der Eidam, ing. noic), G. neuciŋ, Plur. neucirlii, der Bräutigam, §§ 6, 58.
nuskul (th. c̣in nus), G. nuskuluŋ, d., die Braut, §§ 16, 55, 61.
- ʒ̔eliêŋ nuskul, der Pilz.
n’eni, G. n’enieŋ, j., der Hahn, §§ 40, 53, 61.
p
pêriskiŋ (th. parask), G. pêriskiniŋ, d., der Freitag, §§ 10, 47.
pelig, G. pelgiŋ, Plur. pelgis̔, bd., der Finger, §§ 46, 52.
pienda (th. p̔eindri, Rippen), G. piendaniŋ, Pl. piendaras̔, bd., die Rippe, § 46.
p̔
p̔aida (a. فائدة), G. p̔aidanaŋ, b., der Vortheil.
- p̔aidabar, Vortheil haben, § 62.
p̔aŋdur (th. p̔andur), G. p̔aŋduriŋ, Pl. p̔aŋduras̔, b., die Pandore (Saiteninstrument).
p̔âna, G. p̔ânac̔uŋ, Pl. p̔ânanigis̔, d., das Thier.
p̔arz (a. فرض), d., die Pflicht.
p̔al (a. فال), G. p̔eliŋ, Pl. p̔alas̔, b., das Wahrsagen.
- p̔alt̔asar, wahrsagen.
p̔ieg̔a, j., das Gefäss.
p̔ieŋ, G. p̔ienaŋ, Pl. p̔ienas̔, bd., die Hauswand, § 44.
p̔it̔na (a. فتنة), d., der Aufruhr.
p̔il, (a. فيل), j., der Elephant.
p̔ollu (th. peplao), Pl. p̔ollurc̔ii, bd., der Schmetterling.
p̔uorban (p. فرمان), d., der Befehl, die Erlaubniss.
p̔ḥa, Gen. p̔ḥeniŋ, Pl. p̔ḥanis̔, bd., das Wergeld.
p̔ḥâgal (th. pxakal), G. p̔ḥâgalas̔, j., der Haase, §§ 33 a, 40.
p̔ḥar, der Schmied.
p̔ḥars, Gen. p̔ḥersiŋ, Pl. p̔ḥersis̔, bd., der Arm, §§ 46, 52.
p̔ḥid (th. *p̔ḥit), j., der Frosch.
p̔ḥor (th. *p̔ḥor), das Abendessen.
*p̔xa, G. p̔xêniŋ, bd., die Ader, §§ 10, 46, 56.
p̔xi’ (th. *p̔xi), fünf, § 88.
- p̔xît̔t̔e, fünfzehn.
- p̔xiealg̔uŋ, der fünfte, § 93.
- p̔xieozzu (th. p̔xac̣), fünfmal, § 95.
p̔xuo, G. p̔xeriŋ, Pl. p̔xerc̔ii, bd., der Pfeil, §§ 19, 27, 44, 58 f, 61.
b
ba’, G. be’iŋ, Pl. be’is̔, b., die Klette, § 48.
baqdar, (th. baqe, wahrhaft), wahrsein, Wahrheit.
- baqdu, es ist wahr.
- baqlier, die Wahrheit sprechen.
bâxar, Aor. bêxna, Praes. bôxu, sagen, §§ 108, 111.
baga (th. baka), G. bagaiŋ, Pl. baganas̔, j., der Mund, §§ 46, 61.
bas̔xa (t. باشقه), besonders.
baz̔a, G. baz̔aniŋ, Plur. baz̔anas̔, b., die Rinderheerde, §§ 62.
baz̔aŋ, G. baz̔anaŋ, b., der Roggen, §§ 51, 61.
bâzar (p. بازار), G. bâzaraŋ, der Markt, § 16.
bâd (th. bḥad), G. bêdiŋ, Pl. bêdis̔, j., die Ente, §§ 41, 64.
barh (th. barl͓), acht, §§ 33 k, 88.
- barhît̔t̔e (th. barl͓eitt), achtzehn.
- barhalg̔uŋ, der achte.
- barhozzu, achtmal, § 95.
bârc̔, b., der Ehrenplatz.
bârc̔qa, G. bârc̔qaniŋ, d., die Kleidung, das Gewand, § 50.
bâluoz (k.), G. bâluozuŋ, b., das Wachs, §§ 51, 60.
balda (oss. bül), G. beldiŋ, Plur. baldas̔, d., die Lippe, §§ 10, 24, 50, 61, 64.
beqi (th. baq), G. beqiniŋ, D. boquna, Pl. boqui, j., das Füllen, §§ 40, 49, 63.
besne, j., die Wange.
bez̔ina, G. bez̔iniŋ, d., das Rindvieh, §§ 52, 61.
bedir, G. bediriŋ, j., die Kleidung, § 43.
- bedir jûxar, anziehen eine Kleidung.
- as bedir jûxu nuskulna, ich ziehe der Braut ein Kleid an.
bêr (th. bader), G. bêriŋ, d., das Kind, § 25.
berig, G. bergiŋ, j., der Huf.
belis̔, Pl. bels̔is̔, j., die Schulter, §§ 41, 46.
biexuŋ, unrein, schlecht.
biex̣am, G. biex̣amiŋ, b., die Strafe, § 51.
biexk (th. bexk), b., die Schuld.
bieŋ (th. be’), G. biênaŋ, Pl. bânnas̔, bd., das Nest, §§ 4, 15, 51, 61.
bieŋ (th. bede), ausser; dêlax bieŋ x̣iêrac, ausser Gott fürchte ich nichts.
biêru, Gen, biêrunuŋ, bd., die Schlucht, §§ 16, 45, 56, 62.
bierc̔, j., der Leichdorn.
bierd, G. bierdaŋ, bd., das Ufer, §§ 24, 45.
bijur (t. بيوروق), G. bijuriŋ, d., der Befehl.
bodu (aw. bec̣), finster.
- bode, finster.
buîsi (th. buisu) , Gen. buîsiniŋ, j., die Nacht, §§ 5, 47, 62
- busu, in der Nacht, § 144.
buos (th. bos), Gen. besiŋ, Pl. besnis̔, bd., die Farbe, §§ 19, 56.
- basaḥ, an Farbe.
buoz̔, G. bez̔iŋ, D. baz̔na, Plur. bez̔iluoi, j., der Bock, § 36, 49, 59, 61, 63.
buorc (th. borc), G. berciŋ, b., die Hirse, §§ 40, 59, 61.
- berciŋ siskalg̔a, das Hirsemehl.
buors̔aŋ, G. buors̔ac̔uŋ, Pl. buors̔anigis̔, männlich, § 43.
- buors̔aŋ cicig, der Kater.
- buors̔an bâd, der Enterich.
buorz (th. bḥorc̣), G. berziŋ, Pl. berziluoi, j., der Wolf, § 19; 33 d; §§ 36, 40, 49, 59, 63.
- barzaxaŋ, wölfisch.
- stieŋ buorz, die Wölfin.
- zud buorz, die Wölfin.
buôlat̔ (p. پلاد), Gen. buôlat̔aŋ, d., der Stahl, § 48.
buôlar, G. buôlaraŋ, der Gang s. duôlar.
buolx (th. bot̔x), G. belxiŋ, Pl. belxis̔, die Arbeit, §§ 19, 33, 59, 61.
buq (aw. mog̔), Pl. baqqas̔, bd., der Rücken.
buhu (th. bui), G. buhunuŋ, j., die Eule.
buk̔ur, bucklig.
bux, b., der Boden.
buŋ, G. buiniŋ, Pl. bânnas̔, j., das Zelt, §§ 5, 51, 61, 63.
*buc, G. bêciŋ, Pl. bêcis̔, j., das Gras, §§ 48, 52, 59, 63.
- bêcciriŋ, grün.
busurbaŋ, auch busulbaŋ, (t. مسلمان), G. busurbaniŋ, Pl. busurbanas̔ , der Muselman, § 51.
*but̔, G. bet̔t̔iŋ, Pl. bet̔t̔inis̔, bd., der Mond, der Monat, §§ 45, 56, 59, 61.
- ’eniŋ ḥalxara but̔, erster Wintermonat.
- ’eniŋ juqqiêri but̔, mittlerer Wintermonat.
- ’eniŋ teḥari but̔, letzter Wintermonat.
bumbur, Pl. bumburis̔, j., der Käfer.
burc̔ (tat. بروج), j., der Pfeffer.
burt̔ig, bd., der Kern.
b’ar, Gen. b’âraŋ, Plur. b’âras̔, d., die Nuss, §§ 16, 48.
b’ê, hundert, § 88.
- b’êlug̔uŋ, der hundertste, § 93.
b’estie, G. b’estieniŋ, j., der Frühling, § 47.
b’erig (th. bḥark), Gen. b’ergiŋ, Pl. b’ergis̔, b., das Auge, §§ 10, 17, 40, 46, 52, 61.
- b’ergis̔ bielxu, die Augen regnen, d. h. weinen.
- b’ergiŋ nig̔ar, die Augenwimper.
- b’êrziŋ, blind, § 78.
- b’êrmecig, geizig, s. meciŋ, hungrig.
- b’ermecigula, der Geiz.
b’orz̔um, b., der Strumpf.
b’uo (th. bḥo), G. b’eŋ, b., das Heer, §§ 53, 51, 64.
m
*ma, nicht, beim Prohibit.
ma, wie, § 145.
maira, G. mairac̔u, tapfer, s. mâr.
- mairalla (th. marol), j., die Tapferkeit, §§ 42, 33 a.
ma’a (th. mḥao), das Horn.
mâxa (th. max), b., die Nadel.
magar (th. *makar), können.
- mogus̔, gesund.
- megis̔, möglich.
- camagar, krank sein.
- camaguila, die Krankheit.
- magadar, billigen.
*mâŋgal, G. mâŋgalaŋ, bd., die Sense.
- mâŋgalḥax̣ar, mähen, § 115.
- mâŋgalxaŋ, die Heuernte, § 115.
masaŋ, G. masaniŋ, wie viel? § 103.
- masana, wie viel?.
mâsaŋ, rasch, schnell.
- mâsalla, j., die Schnelligkeit.
massuoŋ, G. massuôniŋ, massêriŋ, wer immer.
- massuoŋa, jeglicher, § 105.
mastuxu (th. mast̔xow), Gen. mastuxuc̔uŋ, w., der Feind, §§ 36, 49.
- mastuxulla (th. mast̔xlob) d., die Feindschaft.
maz̔ (th. mac̣̔), G. moz̔uŋ, Plur. maz̔uos̔, j., der Bart, §§ 21, 33 c, 46, 54.
- kaiŋ maz̔, der Weissbart, Greis.
madras (a. مدرسة), G. madrasieniŋ, Plur. madrasis̔, die Schule, §§ 24, 52, 62.
mâr (th. mar), G. mêriŋ, Pl. mâruos̔, der Mann, §§ 54, 64.
- zudaŋ mâriê jaxana, das Weib wird verheirathet, eig. ging zum Mann.
mara (th. marl͓o), G. meriŋ, Pl. maranas̔, b., die Nase, §§ 33 k; 46.
marxa, G. marxaniŋ, Pl. marxas̔, j., die Wolke.
mars, Gen. mêrsiŋ, Pl. mêrsis̔, bd., die Sichel.
- marsḥax̣ar, einernten, § 105.
malaik̔ (a. ملاك), G. malaik̔aŋ, Plur. malaik̔as̔, der Engel, § 41.
malar (th. mal͓ar), Aor. melle, Fut. mar, Part. meriŋ (moluŋ), trinken, §§ 13, 108, 111.
malx (th. mat̔x), Gen. melxiŋ, Plur. melxis̔, bd., die Sonne, §§ 33 h, 45, 52.
- malx ḥiez̔u, die Sonme scheint.
- malx x̣iet̔u, die Sonne geht auf (trifft).
- malx buzu, die Sonne geht unter (füllt sich).
mex̣i, b., die Egge.
mek̔ir, hinterlistig.
- mek̔irluo, die Hinterlist.
mexkirii (th. maxkar), Pl. b., die Mädchen; § 58, s. juo’.
meŋgi, G. meŋginiŋ, bd., das Bett.
meciŋ (th. maci), hungrig.
- macdalar, hungrig werden, § 117.
- macula, j., der Hunger.
mez̔dig (a. مسجد), G. mez̔digieniŋ, Plur, mez̔digis̔, d., die Moschee, §§ 41, 62.
mezi (th. mac̣), Pl. mezii, d., die Laus.
met̔t̔ig (th. mot̔t̔), G. met̔t̔igiŋ, j., die Stelle.
mergadie, j., das Unkraut.
mêrs̔iŋ (th. *mars̔), glücklich, wohl.
- mars̔a, wohlauf.
- mars̔ala (th. mars̔ol), d., das Wohlsein, § 42.
merziŋ (th. mac̣ri), süss, § 24.
- marzulla (th. mac̣rol), j., die Süsse, Süssigkeit.
mel (th. mel͓), wie viel?, wie? § 145.
melqu, Pl. melqunus̔, d., die Eidechse,
mêliŋ (th. mali, müde), schwach.
- mellis̔i, allmählich.
- molulla, j., die Schwäche, § 42.
miêrz, bd., die Borste, der Pferdeschweif.
mîx̣ (aw. miq), Gen. mîx̣iŋ, Pl. mîx̣is̔, d., der Schnurrbart, § 46.
mic̔i, wo, § 143.
- mic̔iri, von wo.
- mic̔ḥa, wohin, § 143.
- mic̔iw, mic̔ii, mic̔ib, mic̔id, wo ist er, sie, es? u. s. w.
mîri (th. mard), Pl. mîrinis̔, bd., der Hinterfuss.
- mîri t̔isar, hinten ausschlagen.
mila, G. ḥêni, wer, §§ 55, 103.
- milxu, G. milxuc̔uŋ, welcher, § 103.
- millaa welaḥ, wer immer.
milt (aw. pilta), j., die Lunte.
moxu, G. moxunuŋ, j., der Drang, § 62.
- moxujet̔t̔ar, einherstürmen, § 115.
môz̔uŋ, gelb.
- mâz̔dalar, gelb werden, § 117.
- mâz̔ulla, j., die Gelbheit.
mozu, G. mozuŋ, Pl. mozui, bd., die Fliege, § 49.
- mozui liêla, die Fliegen fliegen.
- nax̣ariŋ mozu, die Biene.
morzux, G. morzuxuŋ, b., die Zange.
morzug̔ul, d., die Blatter.
molxu, das Pulver.
muox (th. mox), Gen. mexiŋ, Pl. mexis̔, b., der Wind, § 59.
- muox ḥiex̣u, der Wind bläst.
muoxk (th. maxk), G. mexkiŋ, Pl. mexkis̔, bd., das Land, die Gegend, § 59.
muoz (th. moc̣), G. meziŋ, d., der Honig, §§ 4, 33 d, 52, 59.
muot̔ (th. mott, die Stelle), G. met̔t̔iŋ, Pl. met̔t̔is̔, b., das Bett.
muot̔ (th. mott), G. met̔t̔iŋ, Pl. met̔t̔inis̔, d., die Zunge, § 46.
muot̔t̔ar (th. mot̔ar), G. muet̔t̔iŋ, Aor. muet̔t̔ina, denken, § 108.
muolla (a. مولا), G. muollaiŋ, der Mulla, § 61.
*muq, b., die Handhabe.
mux̣, G. mêx̣iŋ, b., die Gerste, §§ 40, 48, 59.
- mêx̣iŋ siskalg̔a, das Gerstenmehl.
mûxu (th. moḥe), auf welche Art, wie, §§ 103, 145.
mus̔, Gen. muis̔iŋ, Plur. mas̔as̔, bd., der Strick, §§ 5, 15, 51, 61.
muti’ (a. مطيع), gehorsam.
mundu, G. munduniŋ, Pl. mundunus̔, j., die Vogelscheuche, § 44.
m’âra (th. mḥara), G. m’êriŋ, Pl. m’âranas̔, der Fingernagel, Angelhaken, § 46.
j
jaxk (th. jexk), G. axkariŋ, Pl. axkaras̔, j., der Kamm, §§ 35,1, 58 f.
- jaxkḥax̣ar, kämmen, § 115.
jâzdar, schreiben.
- jôzu, Gen. jôzunuŋ, d., das Schreiben, die Schrift.
jat̔ (th. jet̔), G. et̔t̔iŋ, Plur. ḥelii, bd., die Kuh, § 49, 58 f.
- jat̔ biet̔t̔ar, die Kuh melken.
jamurt̔ (v. p. نامرد, kum. nâmart, aw. lamart), der Verrath.
jalx (th. jet̔x), sechs, §§ 33 h, 88.
- jalxît̔t̔e (th. jet̔xeitt), sechszehn.
- jalxozzu, sechsmal, § 95.
- jalxog̔uŋ (th. jet̔xlog̔e), der sechste, § 93.
jalxuo, der Arbeiter.
jalt̔a, G. jalt̔aŋ, Pl. jalt̔as̔, d., das Getreide, § 50.
je (p. يا), oder, § 147.
je’ni, G. je’niŋ, Pl. je’nas̔, j., der Hals, §§ 41, 46.
jei, der Kessel.
jî (th. jeg), G. jîni, d., das Bier, §§ 25, 40.
jiera, Gen. jieraniŋ, jieraiŋ, j., der Donnerstag, § 47.
jielsimene (th. *elsamanie, ing. ersamal), G. jielsimeniŋ, j., das Paradies.
jierda, G. jierdaniŋ, w., Gott der Tschetschenzen.
jis̔a (th. jas̔o), G. jis̔iŋ, Instr. jis̔as, Pl. jiz̔irii, jb., die Schwester, §§ 31, 58, 64.
- jis̔iŋ wuo’, jis̔iŋ kant̔, der Neffe.
- jis̔iŋ juo’, die Nichte.
- dêŋ jis̔a, die Vaterschwester.
- nêŋ jis̔a, die Mutterschwester.
- jis̔awas̔a, Geschwister, Verwandte.
jis, j., der Reif.
jiste, die Jagd.
- jistawaxar, auf die Jagd gehen.
jimis̔ (t. يمش), d., die Frucht.
jû (th. jub), G. jûniŋ, Pl. jûnas̔, j., der Pfriem, der Stachel, §§ 25, 43, 46.
juiḥ (cf. th. juiḥtar), j., das Gesicht.
- juiḥ jillar, das Gesicht waschen.
juo’ (th. joḥ), G. jue’iŋ, Plur. mexkirii, jb., das Mädchen, die Tochter.
- juo’ b’erig, die Pupille.
- we’iŋ juo’, jue’iŋ juo’, die Enkelin.
juol (th. jol), Gen. êliŋ, Plur. êlis̔, j., das Heu, §§ 48, 52, 54.
juq (th. jopq), Pl. auqaras̔, j., die Asche.
*juq, Gen. juqaŋ, Plur. jaqqas̔, j., die Mitte, §§ 29, 51.
- juqa, mittenhin.
- juqqieḥ, zwischen, § 143.
- juqqiê, in die Mitte.
- juqqiêxulu, mittendurch.
- juqaxdâlar, durchbrechen, § 118.
jûrax̣, das Benehmen, die Artigkeit.
jurt̔, G. jurt̔iŋ, Pl. jart̔as̔, j., das Dorf, §§ 15, 44, 51.
- jurt̔eḥ, im Dorfe.
r
râg̔, G. rêg̔iŋ, j., das Gebirge (namentlich zwischen der Sundsha und dem Terek).
rasxaŋ (vom Pferde), schwarz.
rezi (a. راض), zufrieden.
riêma (p. رمه), G. riêmaiŋ, j., die Pferdeheerde.
ruzbaŋ (awar. ruzmal, der Freitag), Gen. ruzbanaŋ, d., das Hauptgebet.
- ruzbanaŋ mez̔dig, die Hauptmoschee.
l
*laar, Pr. suôna lee, wollen, §§ 107, 141.
- laam, der Wille.
lai (aw. lag̔), G. lêŋ, der Sclave, w., §§ 20, 32, 53, 61, 64.
lauc̣̔qar, Plur., verbergen.
lag, G. legiŋ, d., die Kehle.
*laxar, Praes. as loxu, Aor. lexna, suchen, §§ 11, 108.
- liexar, Freq., Aor. liexna.
*laxkar, Pl., jagen.
laŋ, d., das Hufeisen.
- lenis̔ t̔uoxar, schmieden.
lac̣̔qar (th. lac̣̔q-), Pr. suo loc̣̔qu, Aor. lec̣̔qina, verbergen, § 108.
- liec̣̔qar, Freq.
- lac̣̔qadar, verstecken, stehlen.
lâcar (th. *lacar), Pr. lôcu, Aor. lesna, ergreifen, fassen, §§ 11, 14, 31, 108.
- liecar, Freq.
lazar (th. lac̣ar), Praes. as lozu, Aor. lezna, 1) krank sein, 2) die Krankheit, §§ 33 d, 108.
- lazarxuô, Pl. lazarxuoi, Kranker, §§ 36, 80.
lat̔ar, Pr. suo let̔e, Aor. let̔t̔e, anheften, knüpfen, § 108.
- liet̔ar, Freq.
- ʒ̔’eli liet̔u, der Hund bellt.
- lat̔adar, ankleben, § 114.
- c̣e lat̔ajar, anzünden.
lât̔t̔a, G. let̔t̔iŋ, Pl. lât̔t̔anas̔, d., die Erde, § 48.
- let̔t̔e, auf die Erde.
- let̔t̔ah, auf der Erde.
lâm (th. lam), G. lâmanaŋ, Plur. lâmanas̔, bd., der Berg, § 45.
- lômu, in den Berg.
- lâmaniŋ k̔a, das Bergschaaf.
- lâmaruô, Plur. lâmaruoi, der Bergbewohner, § 36.
lama (th. lamo), übermorgen, § 144.
lâmai, Pl. lâmies̔, bd., die Treppe.
lâmaz (p. نماز), G. lâmazaŋ, d., das Gebet.
- lâmazdar, beten, § 116.
lardalar, sich hüten.
lallar, jagen.
leusie, j., der Balg, die Blase.
lêx̣ar (t. اقردرى), G. lêx̣araŋ, das Gesprüch.
- lêx̣ardar, sprechen.
lex̣iŋ (th. *lax̣e), hoch.
- lax̣alla (th. lax̣ol), j., die Höhe, § 42.
- lax̣adâlar, sich erheben.
- lax̣adax̣x̣ar, erheben.
leḥi (th. laḥ), Gen. leḥiniŋ, Plur. leḥii, bd., die Schlange, §§ 9, 49.
lêc̔i (aw. lac̔in), Gen. lêc̔iniŋ, d., der Falke, §§ 41, 43.
ledir, schwach, unzuverlässig.
- ledirluo, j., die Unzuverlässigkeit.
lerig (th. lark), G. lergiŋ, d., das Ohr, §§ 10, 46, 52.
liex̣ar (th. lex̣ar?), Pr. liex̣u, Aor. liex̣na, spielen, § 108.
- as liex̣u p̔andur, ich spiele die Cither.
liegar (th. lekdar, werfen), Pr. liegu, Aor. liegna, abfallen, ausfallen, § 108.
lier (th. lewar), Praes. liu, Imperf. liiŋ, Aor. liina, Fut. liur, sprechen, §§ 7, 25, 107.
- baqlier, die Wahrheit sprechen.
liêrar (th. lerl͓ar), achten.
liêlar (th. lelar), Pr. liêla, Aor. lielle, gehen, §§ 108, 111.
- teḥ liêlar, emporsteigen.
- c̔uḥ liêlar, eingehen.
- kelḥa liêlar, unter etwas gehen.
- ulau liêlar, neben etwas gehen.
- laxaḥ liêlar, hinuntergehen.
- lax̣aḥ liêlar, hinaufgehen.
- gergeḥ liêlar, sich nähern.
- liêladar, hin und her bewegen, gebrauchen, § 114.
liêlxar (th. let̔xar?), hindern.
liustiŋ (ing. lustu, vergl. oss. lüstäg, fein), dicht.
lîc̔ar, sich baden, § 108.
- xic̔uḥ lîc̔ar, sich im Flusse baden.
- lîc̔adar, lic̔uor, baden, § 114.
loxuŋ (th. laxu), niedrig, § 11.
- laxaḥ, unten.
- laxdalar, herabsteigen.
- laxadax̣x̣ar, herablassen.
- loxulla, die Niedrigkeit.
lowzar (th. lapc̣ar), Pr. suo lowzu, Aor. lowzina, spielen, § 33 d, i; 108.
- lowzurig, der Spieler.
lû, G. Iûiniŋ, d., die Gemse, § 56.
luo (th. law), G. laiŋ, d., der Schnee, §§ 7, 19, 25, 48, 50, 61.
- luo dielxu, es schneit.
luor, G. lueriŋ, w., der Arzt.
luom (th. lom), G. luêmiŋ, Pl. luêmis̔ , d., der Löwe, §§ 12, 52.
luci jullar, danken.
lûlaxuô, G. lûlaxuoc̔uŋ, w., der Nachbar, § 36.
w
wai, der Bienenschwarm.
*wai, wir, § 97 f.
- wais̔i, wir beide, § 90 f.
- waiŋ, unser, § 99.
wâz (oss. baz, der Bienenstockdeckel), die Wabe.
was̔a (th. was̔o), G. wes̔iŋ, Pl. wez̔irii, der Bruder, §§ 10, 31, 56, 61, 63, 64.
- wes̔iŋ wuo’, der Neffe.
- wes̔iŋ juo’, die Nichte.
- dêŋ was̔a, der Oheim.
- nêniŋ was̔a, der Mutterbruder.
wanda (th. bad), G. wendiŋ, j., das Netz,
wardaŋ, Gen. wardanaŋ, j., der Wagen, §§ 44, 61.
wes̔, G. wês̔iŋ, Pron. reflex. der ersten Pers. Plur. § 99.
Wep̔p̔ie, Pl. Wep̔p̔ii, Name eines tchetschenzischen Stammes am Flusse Maqaldon, sonst Khisten genannt.
*wir, G. wiriŋ, Pl. warras̔, der Esel, §§ 15, 29, 40, 51.
- ma’awir, das Eselmännchen.
- nânawir, die Eselin.
- wiraxaŋ, eselhaft.
wot̔u, j., die Trommel.
wows̔iŋ, einander, § 101.
wuo’ (th. woḥ), Gen. we’iŋ, im Plur. Queŋgii, der Sohn, § 64.
- we’iŋ wuo’, der Enkel.
wuoŋ, schlecht, § 83.
- wuolla, j., die Schlechtigkeit.
wuorh (th. worl͓), sieben, §§ 4, 33 k; 88.
- wuorhît̔t̔e (th. worl͓eit̔t̔), siebenzehn.
- wuorhozzu, siebenmal, §§ 95.
- wuorhalg̔uŋ (th. worl͓og̔e), der siebente, § 93.
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